Ticker von Dienstag (22.12.2020) zum Nachlesen
Stand: 22.12.2020, 20:04 Uhr
- Papst spricht Weihnachtssegen hinter verschlossenen Türen
- Warn-App für Impf-Nebenwirkungen steht bereit
- Seehofer erlässt Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk
- Intensivmediziner fordern Rechtssicherheit für Triage
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
20.04 Uhr: Papst spricht Weihnachtssegen hinter verschlossenen Türen
Papst Franziskus hat seine Planungen für Weihnachten nach zwei Corona-Fällen in seinem Umfeld angepasst. Seine traditionelle Weihnachtsbotschaft am 25. Dezember wird der Papst nicht von der Loggia des Petersdoms aus vortragen, wie der Vatikan mitteilte.
Stattdessen werde er die Ansprache in der Benediktionsaula des Petersdoms halten und dort auch den Papstsegen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") spenden – hinter verschlossenen Türen.
19.08 Uhr: Warn-App für Impf-Nebenwirkungen steht bereit
Zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland können mögliche Nebenwirkungen über eine App gemeldet werden. Nach Angaben des bundeseigenen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ist die Anwendung für Smartphones nun in App-Stores herunterzuladen.
Geimpfte können so Auskunft geben, wie sie die Impfung vertragen haben. Teilnehmer sollen in bestimmten Zeitabständen nach jeder Impfung über die App nach gesundheitlichen Beschwerden befragt werden. Gefragt werden soll auch, ob die Impfung vor einer Infektion geschützt hat oder noch eine Infektion auftrat. Die Informationen werden den Angaben zufolge verschlüsselt auf dem Smartphone gespeichert und mit einer Zufallsnummer an das PEI übermittelt.
Zudem gibt auf der Website https://nebenwirkungen.bund.de nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums eine Melde-Möglichkeit.
18.23 Uhr: Seehofer erlässt Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk
Jetzt ist es offiziell. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Verkauf von Silvesterfeuerwerk bundesweit untersagt. Von dem Verbot betroffen sind laut Ministerium "typische" Feuerwerksartikel wie Silvesterknaller und Raketen.
"Wir müssen darauf achten, dass wir nicht Böller anzünden und die Infektionszahlen explodieren", so Seehofer. "Das Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk schützt unsere Krankenhäuser vor Überlastung." Laut dem Verbot dürften auch bereits zuvor etwa über den Online-Handel getätigte Bestellungen nicht mehr an den Endkunden ausgeliefert werden, teilte das Innenministerium mit.
17.30 Uhr: Intensivmediziner fordern Rechtssicherheit für Triage
Intensivmediziner fordern eine gesetzliche Regelung für sogenannte Triage-Situationen in der Corona-Pandemie. Die derzeitige Rechtsunsicherheit sei für Ärzte "nicht gut zu ertragen", sagt Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Sollte eine Priorisierung von Patienten notwendig werden, müssten Ärzte zurzeit zwar nach einem Mehr-Augen-Prinzip, aber "schlimmstenfalls aus dem Bauch heraus entscheiden".
Intensivmediziner und DIVI-Präsident Prof. Uwe Janssens
Dass bei einer Entscheidung möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen drohen, führe im Extremfall zu Handlungsunfähigkeit, monierte Janssens. Darum habe die DIVI die Empfehlung ausgesprochen, hier Rechtssicherheit zu schaffen. Zu Triage-Situationen kann es kommen, wenn nicht genügend medizinische Versorgung für die Patienten zur Verfügung steht. Dann müssten Ärzteteams gemeinsam mit Ethikkomitees vor Ort entscheiden, wer zuerst behandelt wird.
16.45 Uhr: Coronavirus hat die Antarktis erreicht
Das Coronavirus hat eine Forschungsstation in der Antarktis und damit nun alle Kontinente erreicht. Mindestens 36 Corona-Infizierte sind auf Chiles Station "Bernardo O'Higgins Riquelme" registriert worden. Bei den Infizierten handele es sich um 26 Mitglieder des Militärs und zehn zivile Personen einer Wartungsfirma, berichteten chilenische Medien. Die Infizierten von der Forschungsstation wurden in die Stadt Punta Arenas in Patagonien gebracht, die Ausgangspunkt für viele Antarktis-Expeditionen ist.
Die Zeitung "La Tercera" berichtete in der vergangenen Woche, dass die Crew des amphibischen Landungsschiffes "Sargento Aldea" nach einem Aufenthalt in der Station wegen drei Corona-Fällen in Quarantäne gegangen sei. Das Schiff hatte Wartungspersonal und -material für die Station transportiert.
15.48 Uhr: Gleich viele Impfdosen für Kreise und Städte
Bei der ersten Impfstoff-Lieferung in NRW am kommenden Wochenende soll jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt gleich viele Impfdosen erhalten, nämlich 180. Dies teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Nachmittag mit. Sie bestätigte die Angaben vom Vorabend, wonach in NRW bei der allerersten Lieferung am zweiten Weihnachtsfeiertag insgesamt 9.750 Impfdosen erwartet würden.
Am 28. und am 30. Dezember sollten demnach weitere Lieferungen mit insgesamt 273.000 Impfdosen folgen. Im Januar würden dann wöchentlich exakt 141.374 Portionen des Serums erwartet, hatte das Ministerium gestern berichtet. Die Impfung erfolgt zunächst ausschließlich über mobile Teams in stationären Pflegeeinrichtungen. Impfzentren werden erst aktiviert, wenn ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht.
15.34 Uhr: Kölner Rosenmontagszug als Puppenspiel
Trotz der Corona-Pandemie wird es in dieser Karnevalssession einen Rosenmontagszug geben – im Kleinformat. Der gesamte Rosenmontagszug wird als Puppenspiel des Hänneschen-Theaters aufgeführt. Natürlich ohne Publikum aber mit Kamera-Begleitung. Das hat das Festkomitee Kölner Karneval am Mittag mitgeteilt
Die Bühne dazu ist ungefähr doppelt so groß wie die jetzige Hänneschen-Bühne. Motiv-und Persiflagewagen werden im Kleinformat gebaut – es wird aber auch rote und blaue Funken geben. Ein echter Rosenmontagszug also nur im Miniaturformat. Der Höhepunkt des Zuges sollen die Wagen von Prinz, Bauer und Jungfrau sein.
15.20 Uhr: Strenge Testpflicht für Reisende in Bayern
Alle Urlaubs- und Familienrückkehrer aus Risikogebieten unterliegen künftig in Bayern einer strengen Corona-Testpflicht. Spätestens 72 Stunden nach der Einreise müssen sie beim zuständigen Gesundheitsamt ein Testergebnis vorlegen, dies hat heute das bayerische Kabinett in München beschlossen.
15.17 Uhr: Situation auf Intensivstationen extrem angespannt
Die Situation auf den deutschen Intensivstationen wird auch in den kommenden Wochen extrem angespannt bleiben. Es werde bis in den Januar hinein eine "fortgesetzte Grenzsituation auf den Intensivstationen" geben, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, bei einer virtuellen Pressekonferenz. Die Zahl der Corona-Patienten wird nach Ansicht der DIVI-Experten zunächst sogar weiter zunehmen.
Auch die Zahl der belegten Betten werde weiter steigen, sagte der der Sprecher des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis. Die Mediziner hofften, dass die Zahlen nach diesem Anstieg dann aufgrund des derzeitigen Lockdowns fallen. Ganz sicher sei aber, dass die Intensivmedizin nochmal stärker belastet werde. Hintergrund ist, dass bei steigenden Corona-Infektionszahlen die Zahl der Corona-Patienten erst mit zeitlicher Verzögerung zunimmt.
15.01 Uhr: Christkindpostfiliale im Rekordbetrieb
Die Christkindpostfiliale in Engelskirchen hat in den vergangenen sechs Wochen eine Rekordzahl an Wunschzetteln beantwortet - mehr als 150.000 von Kindern aus 49 Ländern beantwortet. Das teilte die für den Versand zuständige Deutsche Post DHL Group mit. Die Briefe kamen etwa aus Tadschikistan, Südafrika, Neuseeland, Mexiko oder Thailand. Mehr als 7.000 Briefe aus dem Ausland hätten das Postamt erreicht. Geantwortet wurde den Kindern in zehn verschiedenen Sprachen, unter anderem Chinesisch und Russisch sowie in Blindenschrift.
Großes Thema bei den Kindern war den Angaben zufolge in diesem Jahr die Corona-Krise: "Liebes Christkind, mach das Corona-Virus weg!" oder "Ich wünsche mir, dass es bald einen Impfstoff gibt", hieß es in einigen Briefen. Auch die Hoffnung, bald wieder mit Freunden zu spielen und die Großeltern zu besuchen, wurde geäußert. Während einige Kinder in den vergangenen Jahren über die Schule und Hausaufgaben klagten, freuten sie sich in diesem Jahr auf den Unterricht.
14.46 Uhr: NRW fördert Anti-Corona-Lack an Bahnhöfen
Die Deutsche Bahn feilt weiter an ihrem Hygienekonzept. Neben Desinfektionsspendern, einem Wegeleitsystem, Abstandsmarkierungen sowie häufigerer Reinigung soll künftig auch ein Lack gegen die Verbreitung von Viren helfen.
Wie die Bahn heute mitteilte, werden häufig genutzte Kontaktflächen wie Aufzugknöpfe und Handläufe an 209 Bahnhöfen in NRW mit einem speziellen Anti-Viren-Lack lackiert. Laut Bahn tötet er rund 99,9 Prozent aller Coronaviren ab. Der Einsatz des Schutzlacks koste rund 200.000 Euro und wird vom Land finanziert.
14.33 Uhr: Weniger Beruftstätige im Lockdown zu Hause erreichbar
Rund 61 Prozent der Berufstätigen in Deutschland sind auch in ihrem Weihnachtsurlaub dienstlich erreichbar, wie aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. "Damit grenzen sich in diesem Jahr etwas mehr Menschen in ihrer freien Zeit vom Job ab als 2019, als noch 71 Prozent im Weihnachtsurlaub dienstlich ansprechbar waren."
Die Mehrheit (61 Prozent) sei in diesem Jahr telefonisch erreichbar, 56 Prozent per Kurznachricht und 43 Prozent per E-Mail. "42 Prozent nehmen
in ihrem Urlaub grundsätzlich auch dienstliche Video-Anrufe an."
14.20 Uhr: Flugpassagiere aus Großbritannien positiv getestet
Von den mehr als 100 bislang letzten Flugreisenden aus Großbritannien zum Flughafen Dortmund am Sonntag sind sechs positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Dortmund handele es sich nicht um Einwohner der Stadt. Die entsprechenden Gesundheitsbehörden im In- und Ausland seien informiert worden. Alle Reisenden seien weiterhin in häuslicher Quarantäne.
Wegen einer Mutation des Coronavirus ist der Flugverkehr aus Großbritannien und Südafrika derzeit unterbrochen. NRW hatte für beide Länder die Quarantäne-Verordnung wieder in Kraft gesetzt. Demnach gilt für Einreisende von dort eine Corona-Testpflicht. Schnelltests in Düsseldorf waren alle negativ ausgefallen.
14.10 Uhr: Corona-Impfstoff zu Beginn überall knapp
Die Zulassung für den ersten Corona-Impfstoff in der EU ist erteilt, in Deutschland ist der 27. Dezember als Impfstart vorgesehen. "Impfen ist der Schlüssel raus aus der Pandemie, aus dieser Situation, die uns alle seit Monaten nervt", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei WDR 2.
Spahn widersprach der Kritik, dass Deutschland zu wenig Impfstoff bekommt. Ziel sei es, den Impfstoff an alle EU-Länder gleichzeitig auszuliefern. Deutschland werde bis Ende des Jahres 1,3 Millionen Dosen erhalten. Es sei überall zu Beginn knapp, so Spahn. Das liege an den vorhandenen Produktionskapazitäten.
13.25 Uhr: Staatsschulden wachsen auf fast 2,2 Billionen Euro
Vor allem wegen der Corona-Krise haben die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung bei Banken und Privatunternehmen einen Höchststand erreicht. Zum Ende des dritten Quartals betrug die Gesamtsumme 2195,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte.
"Der Anstieg ist im Wesentlichen in der Aufnahme finanzieller Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise begründet", hieß es. Seit Ende 2019 seien die Schulden damit um 15,6 Prozent gestiegen.
13.20 Uhr: Etwa 300 politische Gewaltdelikte wegen Corona
Das Bundeskriminalamt hat einem Medienbericht zufolge seit März rund 300 politische motivierte Gewalttaten im Zusammenhang mit Corona verzeichnet. Die "Neue Osnabrücker Zeitung" beruft sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken.
Demnach waren es vor allem Angriffe auf öffentliche Einrichtungen und die Polizei. Die meisten der Straftaten sollen Täter aus dem linken Spektrum verübt haben.
13.18 Uhr: EU-Gesundheitskommissarin warnt vor Leichtsinn
Nach der Genehmigung des ersten Corona-Impfstoffs in der Europäischen Union hat EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides vor verfrühtem Leichtsinn im Kampf gegen das Virus gewarnt. "Das ist nicht der Zeitpunkt, den Sieg zu erklären", sagte Kyriakides. So weit sei es erst, wenn die Pandemie besiegt sei.
13.02 Uhr: Corona-Krise drückt auf Löhne
Die Corona-Krise drückt auf die Verdienste der Beschäftigten in Deutschland. Am stärksten betroffen sind die Branchen Luftfahrt, Reisebüros und Reiseveranstalter sowie Beherbergung. Die Nominallöhne lagen im Durchschnitte aller Branchen im dritten Quartal um 1,3 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Da die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nahezu unverändert blieben, ergab sich ein realer Lohnrückgang von 1,3 Prozent. Im zweiten Quartal hatte das Minus sogar 4,7 Prozent betragen. In den Berechnungen ist allerdings das Kurzarbeitergeld nicht erfasst, das für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Einkommensverluste mindestens teilweise ausgeglichen hat.
12.54: Betrugsversuch in Bonn mit Impfstoff-Trick
In Bonn hat es die ersten Betrugsversuche mit dem Corona-Impfstoff gegeben. In mindestens acht Fällen sollen Anrufer versucht haben, von Senioren Tausende Euro zu ergaunern.
So klingelte zum Beispiel gestern Nachmittag das Telefon bei einer Seniorin, wie die Polizei mitteilte. Demnach gaben sich die Täter als Mitarbeiter einer bekannten Impfstoff-Firma aus und haben der Frau dann ein "erstes Corona-Impfstoffpaket" angeboten - und zwar für 6.000 Euro.
Die Seniorin durchschaute das Spiel, so die Polizei, ließ sich zum Schein drauf ein und verständigte die Polizei. Als einer der Betrüger später das Geld abholen wollte, haben die Beamten schon auf ihn gewartet.
12.31 Uhr: Polizei will Regeln an Feiertagen scharf kontrollieren
An Weihnachten und Silvester will die Polizei die Einhaltung der Corona-Beschränkungen scharf kontrollieren. "Wir erhöhen gerade die Präsenz im öffentlichen Raum", sagte der Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, der "Süddeutschen Zeitung".
Im Gegensatz zu Bayern gelten die Kontaktbeschränkungen in NRW aber nicht für den privaten Raum, sprich Wohnungen und Privathäuser. Warum? Einen Erklärungsansatz dafür bietet Rechtswissenschaftler Sebastian Kluckert von der Uni Wuppertal: "Die Kontrolle in Wohnungen hat rechtlich enge Grenzen", so der Professor im WDR-Interview.
11.21 Uhr: Endlos-Staus in Dover
Nächste Woche Donnerstag droht der wirtschaftliche Bruch Großbritanniens mit der Europäischen Union. Seit Tagen stauen sich Lastwagen auf der britischen Seite des Ärmelkanals. Zu viele Güter sind aus Sorge vor einem No-Brexit-Deal unterwegs. Durch die ungeklärte Gefahr der Corona-Mutation, die in Großbritannien kursiert, hat sich die Lage nun verschärft. In der englischen Stadt Dover gibt es extrem lange Staus von Lkws, die auf die Fähre nach Frankreich wollen.
Lufthansa Cargo versucht, mit zusätzlichen Verbindungen auf die Insel auf die dort angespannte Lage beim Güterverkehr zu reagieren. Der britische Premierminister Boris Johnson versichert, die große Mehrheit von Lebensmitteln, Medikamenten und Versorgungsgütern erreiche das Land "wie immer".
10.52 Uhr: Laschet fordert nach Corona "Modernisierungs-Jahrzehnt"
Nach der Corona-Pandemie müssten politische Weichenstellungen vorgenommen werden, um unter anderem die Arbeitslosigkeit niedrig zu halten. Auch, damit die Schuldenlast die nachfolgenden Generationen nicht erdrücke, so Ministerpräsident Armin Laschet bei dem Pressegspräch der Landespressekonferenz. "Gerade nach der Pandemie müssen wir die Jahre zu einem Modernisierungs-Jahrzehnt machen."
10.41 Uhr: Ministerpräsident hält NRW bei Impfungen "bestens vorbereitet"
Zu den anstehenden Corona-Impfungen sagte Ministerpräsident Laschet: "Wir sind bestens vorbereitet." Die Impfungen würden am 27. Dezember beginnen - wie geplant zunächst in den Altenheimen bei Menschen ab 80 Jahren. Er selbst werde nicht zu den Ersten gehören, die geimpft werden. Es gelte die bundesweit einheitliche Impf-Reihenfolge.
10.32 Uhr: Landesregierung will Präsenz-Gottesdienste nicht verbieten
Die Gottesdienste in NRW werden je nach Entscheidung der Kirchen weiterhin stattfinden. Es bleibe dabei, dass die Landesregierung keine Gottesdienste untersagen wird, erklärte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Morgen bei einem Pressegespräch auf Einladung der Landespressekonferenz NRW.
Bei Präsenzgottesdiensten gebe es weiterhin klare Sicherheitsvorschriften. Mit diesen Regeln könne das Weihnachtsfest in Vorsicht begangen werden, so Laschet. Allerdings unterstütze er den Appell seines Stellvertreters Joachim Stamp (FDP): "Ich habe bereits am Wochenende appelliert, dass Gottesdienste abgesagt werden", so der Ministerpräsident.
Er selbst werde zu Weihnachten keinen Gottesdienst besuchen. Er habe aber Respekt davor, wenn andere das tun.
10.42 Uhr: Stamp fordert zur Absage aller Präsenzgottesdienste auf
Der stellvertretende NRW-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) hat die Kirchen dazu aufgefordert, angesichts der Corona-Pandemie alle Präsenzgottesdienste abzusagen. "Die völlig unabsehbare Entwicklung der Pandemie und die Nöte auf den Intensivstationen in vielen Teilen Deutschlands" mache diese Entscheidung unausweichlich, sagte Stamp.
10.35 Uhr: Mehr als 1,5 Millionen registrierte Corona-Fälle in Deutschland
Zur den Corona-Infektionen in Deutschland betonte RKI-Chef Robert Wieler, dass mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Fälle registriert worden seien. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz steige immer weiter an. Aktuell liegt sie bei etwa 198, wie schon am frühen Morgen gemeldet.
RKI-Chef Robert Wieler
"Nicht nur die Intensivbetten sind belegt, sondern natürlich auch die anderen Betten werden immer rarer. Manche Kliniken in Deutschland fahren schon Notprogramme, damit sie wenigstens alle Akutpatienten und alle Covid-Patienten noch behandeln können", so Wieler. Außerdem fielen immer mehr Ärzte und medizinische Fachkräfte wegen einer Corona-Erkrankung aus.
10.23 Uhr: Laut RKI-Chef noch "viele Fragen offen" bei Corona-Mutation
Zur Coronavirus-Mutation, die in Großbritannien kursiert, sagte RKI-Chef Wieler: "Wir können die Bedeutung dieser Variante noch nicht endgültig einschätzen." Es seien "noch viele Fragen offen". Auch sei noch nicht klar, ob die Übertragbarkeit der Mutation höher ist als beim bekannten Coronavirus.
10.08 Uhr: RKI-Chef bittet um "Ruhe" zwischen den Jahren
"Ich bitte sie heute eindringlich darum, die Tage zwischen den Jahren in Ruhe und wirklich nur im kleinsten Familienkreis zu verbringen", sagte der Chef des Robert Koch-Instituts Robert Wieler am Morgen in einer Presssekonferenz seiner Bundesbehörde zu aktuellen Corona-Lage.
"Bitte schränken Sie Ihre Kontakte auf das Nötigste ein! Verreisen Sie nicht! Treffen Sie möglichst nur wenige - und wenn, dann nur immer dieselben Menschen! Und treffen Sie sich möglichst draußen", so Wieler weiter.
Wenn die Zeit des Lockdowns achtsam genutzt werde, könnten die Corona-Ansteckungszahlen deutlich gesenkt werden. Das sei erforderlich, um auch die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und Sterbefälle zu senken. Es stehe noch eine schwere Zeit bevor, so Wieler. "Wir verzeichnen weiterhin neue Höchstzahlen."
9.37 Uhr: Ifo-Chef plädiert Lockdown-Fortsetzung vielen Neuinfektionen
Ifo-Präsident Clemens Fuest spricht sich für einen Lockdown aus, solange die Ansteckungszahlen hoch sind. "Es hilft nichts", sagt der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung im Deutschlandfunk. Die Infektionszahlen müssten "entschlossen" gesenkt werden. Solange die Infektionen nicht heruntergebracht würden, werde sich die Wirtschaft nicht erholen.
9.32 Uhr: Bahn bringt Anti-Corona-Lack an
An vielen Bahnhöfen in NRW will die Bahn jetzt Kontaktflächen mit einem Anti-Viren-Lack beschichten. Als erstes ist der Essener Hauptbahnhof dran, bis März sollen auch die meisten anderen Stationen im Land den Lack bekommen.
Insgesamt sollen in mehr als 200 Bahnhöfe sollen bald Flächen wie Treppengeländer und Aufzugsknöpfe mit dem Lack bestrichen werden. Nach Essen kommen bis Ende des Jahres auch noch die Bahnhöfe Bochum-Dahlhausen, Bottrop und einige Duisburger Stationen dran. Rund 99,9 Prozent aller Coronaviren und andere Keime würden damit abgetötet, sagt die Bahn.
8.19 Uhr: Virologe Christian Drosten wegen Virus-Mutation besorgt
Virologe Chrisian Drosten von der Berliner Charité zeigt sich besorgt mit Blick auf die Ausbreitungsgefahr der neuen Coronavirus-Variante. Bei Twitter verwies er auf eine neue Auswertung der britischen Gesundheitsbehörde, die die bisherige Annahme bestätigt, dass die Mutation eine im Vergleich zu anderen Varianten hohe Übertragbarkeit hat. Drosten kommentierte: "Das sieht nicht gut aus."
Am Montag sprach Drosten im Deutschlandfunk noch von einem "Schätzwert" in Bezug auf die Angabe des britischen Premierministers Boris Johnson. Der sagte, die Mutation sei 70 Prozent ansteckender als das bekannte Coronavirus.
Virologe Ortwin Adams
Ob die Sorge wegen der Virus-Mutation tatsächlich berechtigt ist, könne man allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Professor Ortwin Adams, Leiter der virologischen Diagnostik an der Uniklinik Düsseldorf.
"Wir wissen es tatsächlich noch nicht genau", sagte Adams im "Morgenecho" bei WDR5. Auch er ist wie einige andere der Ansicht, dass die entwickelten Impfstoffe genauso gut vor der Mutation schützen könnten.
6.56 Uhr: Neue Corona-Mutation in sechs Ländern gefunden
Die neue Variante des Coronavirus, ist außer in Großbritannien inzwischen auch in Australien, Island, Italien, den Niederlanden und Dänemark gefunden worden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) handelt es sich - abgesehen von Dänemark und Großbritannien - um Einzelfälle.
Die in Südafrika aufgetauchte Virus-Variante weise ähnliche Mutationen auf, sei aber eine andere Variante als die in Großbritannien entdeckt Variante, sagte Maria van Kerkhove, WHO-Expertin für das Coronavirus. WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan sagte, das Virus könne auch in der neuen Variante unter Kontrolle gebracht werden: "Die Situation ist nicht außer Kontrolle."
Der Virologe Jörg Timm von der Uniklinik Düsseldorf kritisierte in der "Rheinischen Post", Deutschland habe es bisher verpasst, eine systematische Überwachung für zirkulierende Sars-CoV-2-Varianten aufzubauen.
6.44 Uhr: Laut Biontech wirkt Impfstoff wohl auch gegen Mutation
Biontech-Chef Uğur Şahin ist zuversichtlich, dass der Corona-Impfstoff seines in Mainz ansässigen Unternehmens auch gegen die in Großbritannien aufgetauchte neue Mutation des Virus wirkt. Aus wissenschaftlicher Sicht sei die Wahrscheinlichkeit dafür hoch, sagte er.
"Wir haben den Impfstoff bereits gegen circa 20 andere Virusvarianten mit anderen Mutationen getestet. Die Immunantwort, die durch unseren Impfstoff hervorgerufen wurde, hat stets alle Virusformen inaktiviert", so Şahin. In den kommenden Tagen werde die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die Mutation geprüft, so der Firmenchef im "ARD extra". Der Impfstoff von Biontech soll am Samstag in Deutschland ausgeliefert werden.
6.30 Uhr: Knapp 20.000 registrierte Neuinfektionen
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts haben sich zuletzt binnen eines Tages 19.528 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, außerdem wurden 731 Todesfälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bundesweit bei 197,6 - das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.
In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin leicht unter dem Bundesdurchschnitt bei 191,0. Die Gesundheitsämter meldeten der Bundesbehörde zuletzt 4.580 neue Infektionen innerhalb eines Tages. Am Dienstag vor einer Woche war der Wochenmittelwert der Neuinfektionen etwa genauso hoch.
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