Der Ticker von Samstag (01.05.2021) zum Nachlesen

Stand: 01.05.2021, 19:55 Uhr

  • Infektionslage entspannt sich in Nordrhein-Westfalen
  • Erleichterungen für Geimpfte und Genesene in NRW ab Montag
  • Bundeswehr schickt Hilfe nach Indien
  • Tagesausflügler shoppen in Roermond
  • Bundeskanzlerin dankt Bürgern für Einsatz und Geduld
  • Tausende Krebserkrankungen während Pandemie unentdeckt
  • Lockerungen für Geimpfte schon im Saarland
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Infektionslage entspannt sich

Die Notbremse scheint zu wirken: Die Daten zur Corona-Pandemie weisen inzwischen auch in Nordrhein-Westfalen auf deutlich weniger Infektionen hin - trotz verstärkter Tests. Die Wocheninzidenz sinkt laut Meldungen der Gesundheitsämter im Land an das Robert Koch-Institut auf vorläufig 159,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - das ist der niedrigste Wert seit drei Wochen.

Für den Vortag ist der Wert von 166,8 auf 171,2 neue Fälle korrigiert worden - die Gesundheitsämter melden oft Fälle nach. Vor einer Woche ist mit 193,9 Neuinfektionen der höchste Wert in der dritten Welle erreicht worden.

Dabei unterscheidet sich der Rückgang in einigen Regionen sehr stark. Im Rheinisch-Bergischen Kreis etwa lag die Wocheninzidenz Mitte April noch bei 223,1 - heute, knapp zwei Wochen später, hat sich der Wert auf 89,7 neue Fälle mehr als halbiert. Ähnlich starke Rückgänge verzeichnen Köln und die Kreise Euskirchen, Paderborn, Recklinghausen, Siegen-Wittgenstein und Soest.

Es gibt aber auch Städte, wo die Inzidenz auf hohem Niveau über der 200-Marke verharren wie in Dortmund oder Hamm.

19.40 Uhr: Bundeswehr schickt Hilfe nach Indien

Ein Flieger der Luftwaffe hat Hilfsmaterial aus Deutschland in das derzeit schwer von der Pandemie getroffene Indien gebracht. An Bord der Maschine, die sonst auch die Kanzlerin fliegt, waren 120 Beatmungsgeräte und 13 Sanitätssoldatinnen und Sanitätssoldaten. Sie seien am Samstagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Neu Delhi angekommen, teilte ein Sprecher der Luftwaffe mit.

Den Krankenhäusern in Indien geht wegen der steigenden Zahl an Corona-Patienten der medizinische Sauerstoff aus. Die Bundeswehrkräfte sollen eine mobile Sauerstoffgewinnungsanlage in Indien aufbauen, Personal des örtlichen Roten Kreuzes einweisen und dazu 14 Tage im Land bleiben.

18.00 Uhr: Lauterbach kritisiert Entscheidung von NRW

Im WDR-Interview hat der SPD-Gesundheitspolitiker Kar Lauterbach die NRW-Landesregierung für ihre Entscheidung krisitiert, ab Montag Lockerungen für Geimpfte und Genesene einzuführen: "Ich finde es falsch, dass sich hier erneut eine Landesregierung versucht, im Alleingang zu profilieren. Das ist zermürbend – die Menschen wollen einheitliche Regeln."

Das vollständige Interview gibt es hier zu lesen:

17.05 Uhr: Demo der Veranstalter von Mittelalter-Märkten

Auch die Veranstalter von Mittelalter-Märkten haben heute öffentlich auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Durch Corona haben viele von ihnen seit einem Jahr keine Einkünfte. Als Mönche, Ritter oder Mägde verkleidet standen sie zu einer "Mahnwache" am Haus Rodenberg, einem Wasserschloß in Dortmund-Aplerbeck.

Normalerweise finden das ganze Jahr über in ganz Deutschland Mittelalter-Märkte statt - meist mit viel Publikum und Musik. Heute Jetzt protestierten die Veranstalter ganz still gegen die Corona-Auflagen unter freiem Himmel.

16.00 Uhr: Einkaufsbummel in Roermond - trotz extremer Infektionslage

Zwar hatten die Bürgermeister aus der deutsch-niederländischen Grenzregion an die Menschen appelliert, nicht ohne zwingenden Grund in die Niederlande zu fahren. Doch die Sonne schien, der 1. Mai ist in den Niederlanden kein Feiertag, und vor allem: Seit Mittwoch sind dort Cafés und Geschäfte wieder geöffnet - trotz extrem hoher Inzidenzen von 400 und mehr. Das lockte einige Deutsche dann doch über die Grenze - die Außengastronomie in Roermond beispielsweise war gut gefüllt.

15.30 Uhr: Köln will vorrangig in Brennpunkt-Stadtteilen impfen

Köln will voraussichtlich am kommenden Montag mit der bevorzugten Impfung von Menschen in Stadtteilen mit hoher Inzidenz beginnen. Mobile Teams sollten unter anderem in den Hochhaussiedlungen von Chorweiler und dem Kölnberg Impfungen anbieten, hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Freitag bereits angekündigt. In einigen Stadtteilen Kölns liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 500 oder 600 - also um ein Vielfaches höher als im Landesschnitt.

Ministerpräsident Armin Laschet klappte am Samstag nach: Menschen in Stadtteilen, "wo man eben nicht dauernd Abstand halten kann", müssten geschützt werden, "da müssen wir als Staat auch darauf reagieren", sagte er bei der zentralen 1.-Mai-Kundgebung des DGB Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

13.10 Uhr: Post setzt direkte Zustellung in Duisburger Sackgasse aus

Aus Sorge vor Corona-Infektionen stellt die Deutsche Post seit Wochen in einer Sackgasse im Duisburger Stadtteil Rheinhausen keine Sendungen mehr in die Hausbriefkästen zu. Die Situation für Zusteller sei durch distanzloses Verhalten vieler Anwohner, die zumeist auch keine Masken trügen, nicht mehr tolerabel gewesen, sagte die Sprecherin der Deutschen Post, Britta Töllner, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "WAZ" berichtet.

Es habe zwar keine Übergriffe gegeben, vereinzelt habe es aber aggressiv geladene Situationen gegeben. Zum Schutz ihrer Mitarbeiter habe die Post daher die direkte Zustellung in die Häuser ausgesetzt, sagte Töllner. Die Menschen könnten ihre Briefe und Sendungen seit Februar in einer benachbarten Filiale abholen.

12.25 Uhr: Niederlande verschieben weitere Lockerungen

Die Niederlande haben angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen geplante Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen vorerst ausgesetzt. Die im Rahmen eines Öffnungsplans ab 11. Mai vorgesehenen Erleichterungen für Freiluftbereiche - darunter Zoos, Vergnügungsparks und Sporteinrichtungen - werden verschoben, beschloss die Regierung am Samstag. Wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, soll geprüft werden, ob sie ab dem 18. Mai möglich sind. 

Die Regierung folgte damit dem Rat von Experten, die auf eine Zunahme der Corona-Patientenzahlen in den Krankenhäusern verwiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in den Niederlanden zuletzt deutlich über 300 und war damit etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. 

11.45 Uhr: Tagesausflügler sollen nicht in die Niederlande fahren

Bürgermeister und Landräte der Grenzregion haben an deutsche Tagesausflügler appelliert, keine Reisen in die Niederlande zu unternehmen. "Der Ausflug über die Grenze kommt wieder", sagte Uwe Fietzek, Landrat der Grafschaft Bentheim, in einer Mitteilung. "Was wir jetzt brauchen, ist noch etwas Geduld und eine gute Portion gesunden Menschenverstands." Am 1. Mai sind im Nachbarland Geschäfte und Außengastronomie geöffnet.

11.20 Uhr: Bundeskanzlerin dankt Bürgern für Einsatz und Geduld

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Tag der Arbeit für Einsatz und Geduld in der Corona-Pandemie gedankt. "Gerade Berufe, die sonst nicht solche Aufmerksamkeit bekommen, haben das Land am Laufen gehalten," sagte Merkel in ihrem Video-Podcast.

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Dabei erinnerte Merkel an die erste Phase der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020, als Beschäftigte in Supermärkten oder am Steuer von Lkw die Versorgung mit Lebensmitteln sicherten. Mit Blick auf die Arbeit im Home-Office sagte Merkel, es sei ihr bewusst, "wie anstrengend es sein kann, wenn über Monate der Esstisch gleichzeitig Schreibtisch und Hausaufgabenplatz für die Kinder ist".

11.08 Uhr: Tausende Krebserkrankungen während Pandemie unentdeckt

Während der Corona-Pandemie sind tausende Fälle von Krebserkrankungen offenbar unentdeckt geblieben. Dies geht aus einer Datenanalyse der Krankenversicherung Barmer hervor, die dem Redaktions-Netzwerk-Deutschland (RND) vorliegt. Demnach blieben in der ersten Corona-Welle 2.600 Krebserkrankungen unentdeckt, davon allein rund 1.600 Brustkrebsfälle.

Die Barmer hat die Zahl größerer Operationen bei neun häufigen Krebsarten von April bis Juni 2020 mit den entsprechenden Zeiträumen der Vorjahre verglichen. Die Zahl der Eingriffe war im Corona-Jahr um knapp 17 Prozent gegenüber dem Durchschnitt von 2017, 2018 und 2019 zurückgegangen. Bei Brustkrebs sowie Mast- und Dickdarmkrebs betrug das Minus sogar mehr als 20 Prozent.

10.07 Uhr: Erleichterungen für Geimpfte und Genesene in NRW

In Nordrhein-Westfalen gelten ab kommenden Montag erste Erleichterungen für vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen. Wer geimpft oder bereits mit dem Virus infiziert gewesen sei, müsse dann etwa im Einzelhandel keinen negativen Schnelltest mehr vorweisen, teilte die Landesregierung heute mit.

9.50 Uhr: Bundeswehr-Flugzeug mit Corona-Hilfsgütern für Indien gestartet

Vom Köln-Bonner Flughafen ist am Morgen ein erster Flug der Bundeswehr mit Hilfslieferungen nach Indien gestartet. An Bord des Airbus sind 120 Beatmungsgeräte und Medikamente. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums fliegen 13 Sanitäter mit. Sie sollen kommende Woche in Indien eine Anlage zur Herstellung von Sauerstoff für Covid-19-Patienten aufbauen und Kräfte vor Ort in die komplexe Anlage einweisen.

9.18 Uhr: Lockerungen für Geimpfte schon im Saarland

Das Saarland hat Lockerungen für vollständig gegen das Coronavirus geimpfte und von Covid-19 genesene Menschen beschlossen. Geimpfte und Genesene würden "künftig mit Getesteten gleichgestellt", teilte die saarländische Staatskanzlei nach einer außerordentlichen Ministerratssitzung am Freitagabend mit. Ab Montag entfalle für diese Personengruppen somit die Testpflicht beispielsweise beim Friseur oder beim Betreten von Geschäften außerhalb des täglichen Bedarfs.

8.55 Uhr: Bayreuther Festspiele sollen stattfinden

Die Bayreuther Festspiele sollen trotz der Corona-Pandemie ab Ende Juli stattfinden - obwohl sie das nach zumindest derzeitig geltender Rechtslage gar nicht dürften. "Wir sind optimistisch, dass sich das bis zum Sommer ändert", sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Georg Freiherr von Waldenfels. "Dann werden wir eine höhere Impfquote haben. Außerdem ist der Sommer der natürliche Feind des Virus'." Der Verwaltungsrat hofft auch, die derzeit in Konzepten zugrunde gelegte Besucherzahl von nur 235 statt normalerweise rund 2.000 im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel noch anheben zu können.

8.15 Uhr: Verfassungsrechtler fordert schnell Freiheiten für Geimpfte

Der Verfassungsrechtler Steffen Augsberg hat eine umfassende Aufhebung der Freiheitsbeschränkungen für Geimpfte und Genesene gefordert. Corona-Geimpfte und Covid-19-Genesene seien kaum noch infektiös. "Bei Personen mit nahezu null Risiko gibt es auch nahezu null Einschränkungsmöglichkeit", sagte Augsberg, der auch Mitglied im Deutschen Ethikrat ist, in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst.

Auch die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält Lockerungen für Corona-Geimpfte und Genesene, wie die Bundesregierung sie plant, für richtig. Buyx sagte der "Rheinischen Post", die Gleichstellung von Geimpften und Genesenen mit Getesteten sei ethisch unproblematisch. Die Politik müsse aber eine Spaltung der Gesellschaft verhindern - mit ausreichend Tests und schnelleren Impfungen.

7.33 Uhr: Tote bei Feuer auf indischer Corona-Station

Bei einem Brand in einem Krankenhaus in Indien sind mindestens 18 mit dem Coronavirus infizierte Patienten ums Leben gekommen. Weitere 50 Menschen seien am frühen Morgen von Einheimischen und Feuerwehrleuten gerettet worden, berichtete die Zeitung "Times of India" unter Berufung auf die Polizei.

Das indische Gesundheitsministerium verzeichnet unterdessen 401.993 Neuinfektionen - so viele wie nie zuvor an einem Tag. Isgesamt haben sich damit mehr als 19,16 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ist weltweit der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 3.523 auf 211.853 Tote.

5.30 Uhr: Zwei Milliarden Euro für Kinder und Jugendliche

Die große Koalition hat sich gestern auf ein zwei Milliarden Euro umfassendes Nachhilfe- und Sozialprogramm für Kinder und Jugendliche geeinigt. Union und SPD wollen damit die Corona-Langzeitfolgen abmildern. Das Kabinett soll sich am Mittwoch damit befassen.

5.15 Uhr: Sylt öffnet testweise für Touristen

Der Kreis Nordfriesland - und damit auch die Insel Sylt - haben sich erfolgreich als Modellregion für das Land Schleswig-Holstein beworben und nehmen an der testweisen Öffnung der Tourismusbetriebe teil.

Das Modellprojekt startet heute und ist zunächst bis zum 31. Mai vorgesehen. Verlängerungen können während des Projektes verkündet werden. Gemeinden und Betriebe müssen sich einzeln für die Teilnahme bewerben.

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