Der Ticker vom Sonntag (02.05.2021) zum Nachlesen
Stand: 02.05.2021, 20:39 Uhr
- Köln schickt Impfteams in Brennpunkte
- Besucheransturm in niederländischen Städten
- Kreis Coesfeld ermöglicht als Modellregion weitere Lockerungen
- Wocheninzidenz in NRW sinkt sechsten Tag in Folge
- Geplanter EU-Impfausweis wohl leicht zu fälschen
- Notbetreuung - Hälfte der Kitas ausgelastet
- Betriebsärzte sollen ab Anfang Juni mitimpfen
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Frankreich lockert ab Montag trotz erhöhter Infektionslage
Wie von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt dürfen sich die Bürger erstmals seit Inkrafttreten des Lockdowns vor einem Monat tagsüber wieder frei bewegen. Bisher galt eine Zehn-Kilometer-Grenze um die Wohnung für nicht notwendige Fahrten. Zudem kehren Mittelschulen und Gymnasien überwiegend zum Präsenzunterricht zurück.
Ab 19. Mai ist die Öffnung von Außengastronomie und Kulturstätten geplant. Die nächtliche Ausgangssperre soll dann später beginnen - statt bisher 19 um 21 Uhr. Die Lockerungen sind umstritten. Die Inzidenz in Frankreich ist mit rund 300 weiter sehr hoch. Die Regierung setzt auf mehr Impfungen.
19.22 Uhr: Besucheransturm in niederländischen Städten
Einige Städte in den Niederlanden haben am Wochenende einen enormen Besucheransturm erlebt. Die Innenstadt von Venlo wurde vorübergehend gesperrt. Voll war es auch in Enschede, Maastricht und Roermond. Trotz eines Appells fast aller Kommunen in den Grenzregionen zog es an diesem Wochenende auch tausende Deutsche in die niederländischen Nachbarstädte.
18.46 Uhr: Köln schickt Impfteams in Brennpunkte
In Köln beginnen mobile Impfteams voraussichtlich am Montag mit Corona-Schutzimpfungen in Hochhaussiedlungen und sozialen Brennpunkten wie Chorweiler und Kölnberg. Das Land hat für das Pilotprojekt 1.000 zusätzliche Impfdosen für die erste Woche zur Verfügung gestellt - nach WDR-Informationen liegt die Impfdosen aber noch nicht vor. Die Millionenmetropole fordert deutlich mehr Unterstützung vom Land.
17.33 Uhr: Kreis Coesfeld ermöglicht als Modellregion weitere Lockerungen
Der Kreis Coesfeld startet am Montag als erste Kommune das NRW-Projekt Modellregion. Landrat Christian Schulze Pellengahr (CDU) und die elf Bürgermeister des Kreises riefen dazu auf, die Hygienemaßnahmen noch strenger einzuhalten. "Die Dauer des Projektes hängt von jedem von uns ab". Um 8.30 Uhr beginnt in Havixbeck kreisweit ein erstes Projekt mit der Öffnung eines Fitness- und Rehastudios. Maximal 35 Mitglieder dürfen sich gleichzeitig mit Ausweis und Luca-App zu Kursen anmelden. Voraussetzung ist ein aktueller negativer Corona-Test. In den kommenden Tagen und Wochen sollen Kulturveranstaltungen, vereinzelt geöffnete Freibäder und Reitsport ermöglicht werden.
16.24 Uhr: Tschechien kein Hochinzidenzgebiet mehr
Tschechien gilt seit heute nicht mehr als Corona-Hochinzidenzgebiet. Das Nachbarland ist wieder als Risikogebiet eingestuft, was eine Erleichterung bei der Einreise bedeutet. Einreisende aus Tschechien müssen nicht mehr an der Grenze einen negativen Coronatest präsentieren, sind aber sowohl zu vorheriger Anmeldung als auch zu zehntägiger Quarantäne verpflichtet.
15.54 Uhr: Tagesrekord an Corona-Toten in Indien
Indien hat die höchste Zahl an täglichen Corona-Todesfällen seit Beginn der Pandemie verzeichnet: 3.689 Menschen starben nach Daten des Gesundheitsministeriums. Erst am Samstag hatte Indien als weltweit erstes Land mehr als 400 000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem einzigen Tag gemeldet. Das Gesundheitssystem in dem südasiatischen Land mit seinen über 1,3 Milliarden Einwohnern ist überfordert, Krankenhäuser und Krematorien sind überfüllt, es mangelt an medizinischem Sauerstoff, Medikamenten und Impfstoff.
15.06 Uhr: Corona-Ausbruch auf Spargelhof
Auf einem Spargel- und Beerenhof im Landkreis Diepholz an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Bei einer Reihentestung des Betriebs sind 87 Infektionen bestätigt worden, wie der Kreis mitteilte. Die positiv Getesteten seien isoliert worden und befänden sich in Quarantäne. Insgesamt seien 1.011 Menschen untersucht worden. Wer negativ getestet wurde, dürfe das Haus nur unter Auflagen zum Arbeiten verlassen.
14.47 Uhr: Scholz will Kurzarbeitergeld bis Ende des Jahres erleichtern
Finanzminister Olaf Scholz hat sich dafür ausgesprochen, den erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld bis mindestens Ende des Jahres zu verlängern. Er sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die Regierung werde so lange helfen, wie es Einschränkungen gebe. Lob für den Vorstoß kam von Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Eine Verlängerung schütze vor Massenarbeitslosigkeit und rette Jobs.
14.17 Uhr: Kein EM-Gold für Wipperfürther Badmintonspieler wegen positivem Test
Das erste deutsche Gold bei einer Badminton-EM im Doppel seit 47 Jahren war greifbar, doch wenige Stunden vor dem Finale kam der Schock. Nach ihrem souveränen Halbfinal-Sieg galten Mark Lamsfuß aus Wipperfürth (Oberbergischer Kreis) und Marvin Seidel aus dem Saarland als Favoriten. Doch Lamsfuß wurde positiv getestet und das Duo konnte nicht antreten. Marvin Seidel wählte in seinem Frust drastische Worte: "Das fühlt sich an wie ein Kopfschuss."
14.01 Uhr: Polizei löst illegale Party an Duisburger See auf
An der Regattabahn im Duisburger Süden hat die Polizei eine illegale Party mit etlichen Gästen aufgelöst. Die Beamten verteilten 40 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und sprachen Platzverweise aus, wie eine Sprecherin mitteilte. Viele Beteiligten hätten keine Masken getragen und den Mindestabstand unterschritten, hieß es.
13.36 Uhr: Krankenhäuser melden erste, leichte Entlastung
Angesichts der sinkenden Corona-Zahlen spüren auch die Krankenhäuser "ganz überwiegend eine erste, leichte Entlastung". Das sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der "Bild". Die Zahlen bei den Neuinfektionen seien seit etwa zwei Wochen zwar relativ konstant, sodass kein Zuwachs der Intensivpatienten zu befürchten sei. Doch die Belastung in den Kliniken und bei den Beschäftigten bleibe "auf einem sehr hohen Niveau".
12.54 Uhr: Geplanter EU-Impfausweis laut Medienbericht leicht zu fälschen
Nach Planungen des Gesundheitsministeriums sollen die im gelben Impfpass eingetragenen Impfnachweise in Arztpraxen, Impfzentren oder in Apotheken auf den neuen EU-Impfausweis übertragen werden können, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Da dieser Nachweis im gelben Impfpass leicht zu fälschen sei, sei auch das darauf aufbauende neue EU-Zertifikat entsprechend anfällig für Betrug.
Das Bundesgesundheitsministerium räumte gegenüber der Zeitung die Sicherheitslücke ein. Bei der Prüfung der analogen Impfpässe sei "besondere Vorsicht geboten". Das gelte auch, wenn "die Informationen in einen digitalen Impfpass übertragen werden", erklärte das Ministerium.
12.35 Uhr: Heil will Tariflöhne in der Pflege
Arbeitsminister Hubertus Heil will die Löhne in der Altenpflege per Gesetz erhöhen. Er legte einen Gesetzentwurf vor, der Tariflöhne als Bedingung für Abrechnungen mit der Pflegeversicherung vorsieht. Noch diesen Sommer solle es beschlossen werden, so der SPD-Politiker in der "Bild am Sonntag". Im Zuge der Corona-Krise war die schlechte Bezahlung von Pflegekräften vielfach diskutiert worden.
11.16 Uhr: Kein Badminton-EM-Finale wegen positivem Corona-Test
Das deutsche Doppel kann heute nicht das Endspiel der Badminton-Europameisterschaften bestreiten. Wegen eines positiven Corona-Tests von Mark Lamsfuß können er und sein Partner Marvin Seidel nicht spielen. Das bestätigten sowohl der deutsche (DBV) als auch der europäische Verband (BE).
Lamsfuß befindet sich in Isolation im Hotel in Kiew. Gleiches gilt für seine Mixed-Partnerin Isabel Herttrich und Seidel als Kontakt-Personen. Lamsfuß und Seidel hätten heute große Chancen gehabt, erstmals seit 1974 wieder eine Goldmedaille in der Disziplin zu gewinnen. Vor 47 Jahren gewannen Willi Braun und Roland Maywald die EM.
11.00 Uhr: WDR-Recherche: Gesundheitsämter nutzten gemeinsame Software nicht
Die Digitalisierung der Gesundheitsämter in NRW kommt nur schleppend voran. Nach über einem Jahr Corona-Pandemie sind sie zum großen Teil noch immer nicht für die Kontaktnachverfolgung vernetzt. Recherchen des WDR-Magazins Westpol haben ergeben, dass eine landesweit einheitliche Software von den Gesundheitsämtern kaum genutzt wird. Nur 15 von 53 Gesundheitsämtern nutzen das Programm "Sormas".
"Sormas" soll die Gesundheitsämter im Land miteinander vernetzen. So sollen unter anderem Kontakt-Personen von Corona-Infizierten schneller informiert werden können. Die Kommunen argumentieren, mitten in der dritten Welle sei eine Softwareumstellung nicht machbar, schließlich müssten auch tausende Mitarbeiter geschult werden
10.33 Uhr: EU will Abwasser auf Coronaviren untersuchen
Die EU-Kommission fordert alle Mitgliedsländer auf, künftig regelmäßig Abwasser auf Coronaviren zu untersuchen. Eine Abwasserüberwachung könne kostengünstig, schnell und verlässlich Informationen über die Verbreitung des Virus und von Virusvarianten in der Bevölkerung liefern.
10.08 Uhr: Ministerpräsident warnt vor Benachteiligung von Nicht-Geimpften
Angesichts von ersten Lockerungen bei den Corona-Regeln für vollständig Geimpfte hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther davor gewarnt, noch nicht geimpfte Bürgerinnen und Bürger zu stark zu benachteiligen. Noch seien 90 Prozent der Deutschen nicht komplett durchgeimpft, "von daher führen zurückgegebene Rechte dann wieder zu neuen Ungerechtigkeiten", sagte Günther dem "Tagesspiegel am Sonntag".
8.40 Uhr: Wocheninzidenz sinkt sechsten Tag in Folge
Die Notbremse scheint zu wirken: Die Wocheninzidenz in NRW lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 157,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Für Samstag ist der Wert von 159,6 auf 163,5 neue Fälle korrigiert worden - die Gesundheitsämter melden oft Fälle nach. Damit sank die Inzidenz in Nordrhein-Westfalen den sechsten Tag in Folge.
Es gibt aber auch Städte, wo die Inzidenz auf hohem Niveau verharrt. Besonders hoch ist die Infektionsrate weiterhin in Hamm. Dort stieg die Inzidenz noch einmal leicht auf 302,9 - das ist der vierthöchste Wert aller Regionen bundesweit. 21 der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW lagen über der Marke von 165, die für die Schließung von Schulen und Kitas entscheidend ist.
Die Wocheninzidenz in Deutschland sank auf vorläufig 146,6. Gestern hatte sie noch bei vorläufig 148,6 gelegen - auch dieser Wert ist auf 154,8 korrigiert worden. Insgesamt 16.290 Neuinfektionen meldet das RKI. 110 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
7.41 Uhr: Notbetreuung - Hälfte der Kitas ausgelastet
Die nordrhein-westfälischen Kindertagesstätten im Corona-Notbetrieb sind durchschnittlich etwa zur Hälfte ausgelastet. Nach Angaben des Familienministeriums nutzen die Eltern von 42 Prozent der Kinder die Möglichkeit der Notbetreuung. Diskussionen gibt es über die Regeln. Denn um die Notbetreuung für ihre Kinder nutzen zu können, müssen Eltern nur selbst schriftlich erklären, dass sie die Betreuung aus beruflichen Gründen in Anspruch nehmen müssen. Der NRW-SPD ist das zu lasch: Sie verlangt eine Bescheinigung vom Arbeitgeber, dass ein Beschäftigter im Betrieb tatsächlich unverzichtbar ist.
5.55 Uhr: Betriebsärzte sollen ab Anfang Juni mitimpfen
Spätestens ab Anfang Juni sollen in Deutschland die Betriebsärzte in die Impfkampagne einbezogen werden. Entsprechende Pläne bestätigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der "Welt am Sonntag". Für Betriebe vorgesehen seien dann zunächst 500.000 Impfdosen pro Woche. Die Bundesregierung hatte eine Einbindung der Betriebsärzte bereits grundsätzlich für Juni angekündigt. Dank wachsender Liefermengen soll das Impf-Netz in der Fläche damit noch größer werden.
5.33 Uhr: Scholz will Impf-Prioritäten und Kurzarbeitergeld beibehalten
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz spricht sich dafür aus, die Reihenfolge bei den Corona-Impfungen vorerst beizubehalten: "Wenn wir zu früh die Priorisierung aufgeben, fürchte ich das Windhund-Prinzip", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wer gut vernetzt ist und jemanden kennt, der jemanden kennt, hat dann viel bessere Karten als jemand, der weniger gut verdrahtet ist."
Ausdrücklich wandte sich Scholz gegen die Forderung des CSU-Vorsitzenden Markus Söder, Familien bei der Impfung vorzuziehen. Die Priorisierung müsse weiterhin wissenschaftlichen Empfehlungen folgen.
Er sprach sich zudem dafür aus, den erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld bis mindestens Ende 2021 zu verlängern - und gegebenenfalls darüber hinaus.
0.11 Uhr: Niederlande verschieben Lockerungen
Die Niederlande haben angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen geplante Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen vorerst ausgesetzt. Eigentlich sollte es im Rahmen eines Öffnungsplans ab dem 11. Mai Erleichterungen für Freiluftbereiche geben wie Zoos, Vergnügungsparks und Sporteinrichtungen. Doch nun beschloss die Regierung, diese Schritte um mindestens eine Woche zu verschieben. Wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete, soll geprüft werden, ob sie ab dem 18. Mai möglich sind.
0.02 Uhr: Lauterbach kritisiert Entscheidung von NRW
Im WDR-Interview hat der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach die NRW-Landesregierung für ihre Entscheidung kritisiert, ab Montag Lockerungen für Geimpfte und Genesene einzuführen: "Ich finde es falsch, dass sich hier erneut eine Landesregierung versucht, im Alleingang zu profilieren. Das ist zermürbend – die Menschen wollen einheitliche Regeln."
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