Ermordung von John F. Kennedy: Lüftet sich jetzt das Geheimnis?

Stand: 24.01.2025, 15:28 Uhr

Über kaum eine Ermordung gibt es so viele Mythen wie über die von John F. Kennedy ("JFK"). Das könnte sich bald ändern. Der neue US-Präsident, Donald Trump, hat angeordnet, alle geheimen Dokumente zu dem Fall freizugeben.

Es gibt auf der Welt nur wenige Ermordungen, über die es so viele Mythen, Spekulationen und Verschwörungstheorien gibt, wie über John F. Kennedy ("JFK"). Das war im Jahr 1963, und auch jetzt, mehr als 60 Jahre danach, sind immer noch Teile der Akten unter Verschluss.

Das soll sich ändern - der neue US-Präsident, Donald Trump, hat angeordnet, diese Dokumente freizugeben. Begründung: Die Zurückhaltung der Informationen über die Kennedy-Ermordung sei nicht im öffentlichen Interesse, heißt es nun in Trumps Dekret. 

Was genau hat US-Präsident Trump angeordnet?

John F. Kennedy kurz vor dem Attentat im Jahr 1963 in Dallas | Bildquelle: dpa/Jim Altgens

Trump wies den Geheimdienstkoordinator und Justizminister an, ihm innerhalb von 15 Tagen einen Plan für die vollständige Veröffentlichung der Dokumente zum Tod von Präsident Kennedy vorzulegen.

"Das ist eine große Sache, was? Viele Menschen haben seit Jahren, seit Jahrzehnten darauf gewartet", sagte Trump, als er ein entsprechendes Dekret unterzeichnete.

"Alles wird enthüllt werden." US-Präsident Donald Trump

Ebenfalls freigegeben werden sollen auch Unterlagen über die Ermordungen von John F. Kennedys jüngerem Bruder, Robert F. Kennedy, und des Bürgerrechtlers Martin Luther King.

Die Ermordungen liegen Jahrzehnte zurück - wieso sind die Akten dazu überhaupt noch unter Verschluss?

Zu dem Fall "JFK" gibt es rund fünf Millionen Schriftstücke, Fotos, Videos, Audio-Aufnahmen und Artefakte. Die allermeisten Dokumente (etwa 99 Prozent) sind bereits seit Ende der 1990er-Jahre vollständig zugänglich. Auch weil Trump selbst in seiner ersten Amtszeit und auch Ex-Präsident Joe Biden vor gut zwei Jahren schon tausende weitere Geheimdokumente freigegeben hatten.

John F. Kennedy wurde 1963 in Dallas erschossen. | Bildquelle: WDR/dpa

Etwa ein Prozent der Dokumente ließen beide Präsidenten aber unter Verschluss. Begründung: Sicherheitsbedenken der US-Auslandsgeheimdienste. Eine Begründung, die die Mythen um den Fall nicht kleiner werden ließ.

Wer hat JFK ermordet?

Die offizielle Version: John F. Kennedy wurde in Dallas durch einen Einzeltäter ermordet. Erschossen aus dem sechsten Stock eines Schulbuchlagers an der Dealey Plaza, abgefeuert vom 24-jährigen Lee Harvey Oswald. So hat es die Warren Commission, die staatliche Untersuchungskommission in ihrem Abschlussbericht zehn Monate nach dem Attentat festgestellt.

Schüsse, die die Welt veränderten. John F. Kennedy wurde bei einer Fahrt durch Dallas ermordet | Bildquelle: dpa

Ein weiterer Untersuchungsausschuss geht kurz darauf von mehreren Tätern aus. Zum Prozess gegen Oswald kam es nicht, er wurde nur zwei Tage nach dem Kennedy-Attentat durch einen Nachtclub-Besitzer vor laufenden Fernsehkameras erschossen.

Was sind die hartnäckigsten Mythen?

Am wohl verbreitetsten ist die Vermutung: Lee Harvey Oswald sei als Täter nur vorgeschoben worden. Es gibt nicht wenige, die an die sogenannte "CIA-Theorie" glauben - einen Komplott des US-Auslandsgeheimdienstes CIA mit dem Kennedy-Nachfolger und damaligen Vizepräsidenten Lyndon B. Johnson als Kopf der Verschwörung.

Es ist eine von vielen Theorien. Andere sehen die Sowjetunion, Kubas Diktator Fidel Castro oder das organisierte Verbrechen, die Mafia in den USA, als Drahtzieher. Eine abschließende Klärung wird es wohl nie geben, wohl auch dann nicht, wenn, durch Trumps Dekret alle Regierungsdokumente rund um das Kennedy-Attentat freigegeben sind.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
  • Bericht der Tagesschau