Warnstreiks in NRW: Das sagen Streikende und Betroffene

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben heute ihren Höhepunkt erreicht. Tausende Beschäftigte legten in NRW ihre Arbeit nieder. Warum sie streiken und was Betroffene dazu sagen.

Frau mit gelber Warnweste

In Bielefeld fanden am Mittwoch drei Demozüge statt. Eine Streikende war aus Gütersloh angereist. Sie wünscht sich mehr Anerkennung für ihre Arbeit. "Man soll unsere Arbeit auch einfach mal loben. Ohne uns läuft halt nichts. Wir sind vom Grünflächenamt und ohne uns wäre die Stadt nicht sauber."

In Bielefeld fanden am Mittwoch drei Demozüge statt. Eine Streikende war aus Gütersloh angereist. Sie wünscht sich mehr Anerkennung für ihre Arbeit. "Man soll unsere Arbeit auch einfach mal loben. Ohne uns läuft halt nichts. Wir sind vom Grünflächenamt und ohne uns wäre die Stadt nicht sauber."

Siegfried Jandik-Stock, 84-jährige Rentnerin aus Bielefeld, sieht die Warnstreiks zwiegespalten. "Ich finde es wichtig, dass vernünftig bezahlt wird. Aber ich habe den Eindruck, es wird alles immer aggressiver. Zum Beispiel der unangekündigte Streik in Hamburg am Flughafen."

Auch in Köln wurde gestreikt. Mit dabei: Frederik Schick, Baustellenleiter bei der Kölner Stadtentwässerung. "Warum ich heute streike? Damit wir unseren Inflationsausgleich kriegen, kein Minus machen. Damit wir uns weiterhin das Essen kaufen können, das wir gerne haben möchten."

In Remscheid waren die Streikauswirkungen auch zu spüren. Wegen der geschlossenen Kita passt Christa Pollmann auf ihre Enkelin auf. "Für die Eltern ist das schwierig. Mein Sohn zum Beispiel kann sich nicht mehr freinehmen und meine Schwiegertochter auch nicht. Und deswegen sind wir da."

Ihr Mann Rainer sieht das ähnlich. "Auf der einen Seite kann man das natürlich schon verstehen, dass die ein bisschen mehr verdienen wollen. Aber auf der anderen Seite hängt ja auch viel bei den anderen Leuten dran."

Sabine Seemayer, Beschäftigte am Klinikum Siegen, will mit dem Streik zeigen, wie viel der öffentliche Dienst leiste. "Wir streiken für bessere Arbeitsbedingungen, besseren Lohn und Anerkennung in der Gesellschaft - wir haben immer noch 24-Stunden-Dienste."

Diese Motivation kann Johannes Watschke, Rentner aus Siegen, verstehen. "Manchmal denke ich, Demos müssen nicht unbedingt sein. Es gibt aber auch sehr viele Demos, die notwendig sind. Da hängt eine ganze Menge von ab. Viele Familien, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen."

Auch Lehrerin Jutta Davila-Thoma aus Siegen hat Verständnis: "Ich kenne die genauen Hintergründe zwar nicht und kann deswegen keine fundierte Meinung dazu abgeben. Prinzipiell finde ich, jeder kann demonstrieren gehen, solange es in einem rechtlichen Rahmen ist."

Stand: 12.03.2025, 18:34 Uhr