Emil läuft "soooo lange" er kann - und sammelt 1.600 Euro

"In der Schule wissen sie von nichts", sagt Emil. Er ist in der siebten Klasse des St.-Angela-Gymnasiums in Wipperfürth - und könnte jetzt durchaus bekannter werden. Denn am Sonntagmorgen war er zur Frühstückszeit bei WDR 2 im Radio und hat mit den Moderatoren Thomas Bug und Jan Malte Andresen geplaudert - über seinen großen Erfolg beim Spendenlauf.

WDR 2 sammelt in diesen Tagen, wie auch in den vergangenen Jahren, Spenden für das WDR 2 Weihnachtswunder. Auch Emil aus Wipperfürth hat gespendet: 1.636 Euro - eine ziemlich große Summe für den 12-Jährigen. Um das Geld zusammen zu bekommen, startete Emil einen Spendenlauf.

Der Block mit Spendern liegt auf dem Esstisch

Vor dem Lauf schrieb Emils Mutter Britta Wrede bei WhatsApp Freunde und Familie an. "31 Freunde oder Familien sagten zu, für jeden von Emil gelaufenen Kilometer einen bestimmten Betrag zu geben." Wer dabei ist und wer wieviel gibt, protokollierte die Mutter auf einem Block, der immer noch auf dem Esstisch der Familie liegt.

Die Spenderinnen und Spender standen also fest, dann kam gestern der eigentliche Lauf. Im Radio erzählte Emil, dass er sich vorher nicht besonders fit fühlte. Während des Laufs habe es genieselt. Im Video sieht man am Wegesrand sogar die eine oder andere Schneeflocke liegen.

Emil läuft gar nicht gerne

Dazu kommt noch: Emil "mag Laufen eigentlich gar nicht so sehr". Trotzdem hat er richtig lange durchgehalten, mit Mütze und Schal und in Laufklamotten hat er insgesamt zwölf Kilometer zurückgelegt.

Nach dem Start sei es anfangs immer etwas träge, erzählt Emil. "Irgendwann ist man dann im Flow - und dann geht einem irgendwann die Puste aus." Einfach so aufhören - gibt es aber nicht bei Emil. "Ich fang erst mal an und laufe so weit, wie es geht. Also wird es anstrengend und noch anstrengender und noch anstrengender und noch anstrengender - und dann muss man irgendwann mal aufhören."

Zum dritten Mal dabei

Hatte er sich vorher schon überlegt, wie weit er laufen will? So ungefähr. Es ist das dritte Mal, dass er beim Weihnachtswunder dabei ist. 2023 lief er zehn Kilometer und sammelte 1.400 Euro, 2022 waren es acht Kilometer und 462 Euro. Die zehn Kilometer vom Vorjahr zu knacken, das sei schon ein Ziel gewesen, aber kein Muss beim Start:

"Ich sag' mir immer, mal gucken, wie weit ich komme." Emil

Zwischendurch lief Vater Marc ein paar Kilometer mit. "Von dem habe ich das auch mit dem Laufen", sagt Emil. Zusammen hörten die beiden dann Musik übers Handy, während sie auf der Bahntrasse von Wipperfürth zwischen der Markierung für "noch zwei und noch drei Kilometer bis zur Wipperfürther Altstadt" auf und ab liefen. Emil durfte sich Lieder wünschen.

Emils Playlist:

Beim Zähneputzen vom Weihnachtswunder gehört

Einer, der eigentlich nicht so gerne läuft, läuft zwölf Kilometer für einen guten Zweck. Wie kam das? Emil erzählt, er hatte zum ersten Mal vor drei Jahren beim Zähneputzen im Radio vom WDR 2 Weihnachtswunder gehört. Damals war er neun Jahre alt. Vom Weihnachtswunder hörte er fortan immer wieder.

"Ich hatte das Gefühl, das ist etwas ganz Großes. Und jeden Tag meldeten sich da immer mehr Leute. Da wollte ich auch dabei sein." Emil

Aber wie an Geld für die Spende kommen? An viel Geld? Emil überlegte und hatte die Idee mit dem Spendenlauf. Als Fußballer und Schiedsrichter habe er eine ganz gute Ausdauer. Das mit dem Laufen machte er also, "weil das was ist, was ich gut kann."

Für Emil steht deshalb auch jetzt schon fest: 2025 ist er wieder dabei. "14 Kilometer wären dann cool - aber mal schauen."

Apropos cool: Emil "fänd's cool", wenn beim WDR 2 Weihnachtswunder dieses Jahr 12 Millionen Euro zusammenkommen. 2023 waren es etwas mehr als acht Millionen. Der Spendenstand am Sonntagmorgen (15.12.2024) lag bei etwas über zwei Millionen Euro. "Also zehn Millionen sind auf jeden Fall drin – wenn es so weitergeht", meint Emil.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichteten wir auch am 15.12.2024 auch im Radio - um kurz nach 9 Uhr bei WDR 2.