Eigentlich sollten die Abiturientinnen Emily, Nele und Amelie in Feierlaune sein. Doch stattdessen müssen sie jetzt ihren Abiball retten und dafür in kürzester Zeit mehrere zehntausend Euro auftreiben. "Fassungslos beschreibt es schon ganz gut. Aber auch optimistisch, weil ich weiß, dass gute Leute und Eltern hinter uns stehen", sagt Nele.
Abiturienten starten Crowdfunding
Das Stufen-Konto der Abiklasse des Marianne-Weber-Gymnasiums in Lemgo gibt es noch, aber Geld ist nicht mehr drauf. Betreut hatte es ein Schüler, der die Oberstufe vorzeitig verließ. Gegen den 20-Jährigen seien bereits mehr als 20 Anzeigen eingegangen, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Man habe Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue aufgenommen.
Crowdfunding soll helfen
Die Abiturienten brauchen trotzdem Ersatz für die verschwundenen 27.000 Euro. Hilfe gibt es bereits, zum Beispiel vom Caterer. "Die meinten, dass es auch in Ordnung wäre, wenn wir das Essen erst danach bezahlen. Da war ich sehr erleichtert. Ich dachte nicht, dass die da so entgegenkommend wären", berichtet Emily.
Die Schülerinnen haben ein Crowdfunding gestartet, um ihren Abiball zu retten. Sie hoffen auf die finanzielle Hilfe von Familie, Freunden, Lemgoern, Lippern und anderen Spendern. Seit Montag ist der Spendenlink aktiv, die Summe erhöht sich fast minütlich. Bis Mittwochmittag sind schon knapp 16.000 Euro an Spenden eingegangen.
Überschuss soll weitergespendet werden
Sollte die verschwundene Stufenkasse doch noch auftauchen, haben die Abiturientinnen einen Plan. "Wenn wir zu viel Geld haben, werden wir das weiterspenden", verspricht Nele.
Zehn Tage bleiben den Abiturienten des Marianne-Weber-Gymnasiums noch. Sie hoffen, dann nicht nur ihr Abitur, sondern auch das Erreichen des Spendenziels feiern zu können. Und das alles unter einem unfreiwillig sehr passenden Abi-Motto: "Barbecue – wir sind heiß und brauchen die Kohle."