
Neue App: Hallenberg will für mehr Windkraft-Akzeptanz sorgen
Stand: 07.03.2025, 10:47 Uhr
Hallenberg will die Akzeptanz für einen geplanten Windpark in der Nachbarschaft erhöhen - unter anderem mit einer App. Sie zeigt jedem Bürger, wie sich die Windräder auf die individuelle Lage auswirken.
Von Corina Wegler
Hallenberg im Hochsauerlandkreis plant mit der Nachbarstadt Bad Berleburg in Wittgenstein einen interkommunalen Windpark. Dort sollen bis zu 14 Windkraftanlagen aufgestellt werden. Die Verträge sind unterzeichnet, aber wie in nahezu jeder Kommune gibt es auch in diesen beiden Städten Windkraft-Skeptiker.
Entwickelt an der RWTH Aachen

Enrico Eppner (FDP)
Hallenbergs Bürgermeister Enrico Eppner (FDP) setzt nun auf eine breite Info-Kampagne. Dazu gehört die kostenlose App "Windpark-Dialog Hallenberg", die ab Mitte März zur Verfügung stehen soll. Sie wurden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der RWTH Aachen entwickelt.

Karte zeigt Schattenwurf in Stunden pro Jahr
Die Hallenberger geben ihre Adresse in die App ein - und können anschließend sehen, wie sie ganz persönlich vom Windpark betroffen sein werden. Ihnen wird beispielsweise angezeigt, ob die Windräder aus dem eigenen Garten zu sehen sind. Oder ob sie mit Lärmbelastung und Schlagschatten rechnen müssen.
Das Ziel: maximale Akzeptanz
Geplant ist, dass die komplette Stadt-Gemeinschaft in Hallenberg von dem Windpark profitieren soll. "Durch direkte Beteiligung bekommen wir maximale Akzeptanz", meint Bürgermeister Eppner. Die Frage nach dem "Wie" soll durch eine Umfrage in der App geklärt werden.
Die Hallenberger können ankreuzen, welches Modell sie favorisieren. Zur Auswahl stehen ein Strombonus, ein Bürgerstromtarif oder die Gründung einer Energiegenossenschaft. Auch eine Nachhaltigkeitsstiftung ist möglich: Dabei würde dann der Gewinn etwa in Schulen oder nachhaltige Projekte investiert.
Auch ein Klimasparbrief ist eine Option: Der Gewinn aus der Windkraft würde dann - wie in einem klassischen Sparbrief - zur festverzinslichen Geldanlage.
Bis Ende Mai können die Hallenberger ihr Votum abgeben. "Eine Kombinationen mehrere Modelle ist denkbar", sagt Klimaschutzmanagerin Kim Peis.
Unsere Quelle:
- Hallenbergs Bürgermeister Enrico Eppner
- Klimaschutzmanagerin Kim Peis