Der Arzt aus dem Kreis Gütersloh soll einer von acht Medizinern bundesweit sein, die anscheinend Bestechungsgelder erhalten haben, teilt der leitende Oberstaatsanwalt Christian Wolters mit. Und zwar von einem Apotheker. Dieser habe damit Verschreibungen zu seinen Gunsten beeinflussen wollen. Es ging um teure Augenmedikamente.
Bundesweite Ermittlungen und Durchsuchungen
Neben dem Mediziner aus dem Gütersloher Raum wird gegen weitere Ärzte aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hessen ermittelt. Es sollen fünf Männer und drei Frauen im Alter von 45 bis 65 Jahren sein. Zusätzlich gab es Durchsuchungen bei Firmen, etwa einem IT-Dienstleister in Bielefeld. Dort wurden Daten über die beschuldigten Ärzte und Apotheker sichergestellt. Die Firma zähle aber nicht zu den Beschuldigten, so Wolters.
Anonyme Anzeige führte Polizei auf die Spur
Insgesamt 24 Objekte seien von mehr als 100 Polizeibeamtinnen und - beamten untersucht worden: neben Privathaushalten auch Firmen. Veranlasst wurden sie von der Zentralen Kriminalinspektion Göttingen und der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Begonnen hatten die Ermittlungen bereits im Oktober 2023. Wolters: "Ausgangspunkt war aber eine anonyme Strafanzeige in einem anderen Fall."
Daraufhin gab es nun neue Durchsuchungen. "Gegen einen 64-jährigen beschuldigten Arzt wurde ein Haftbefehl vollstreckt. Dieser Haftbefehl wurde im Laufe des gestrigen Tages vom Haftrichter des Amtsgerichts Braunschweig gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt", so Oberstaatsanwalt Wolters.
Quellen:
- Staatsanwaltschaft Braunschweig
- dpa