Eine Höhle unter Holzscheiten, Herbstlaub, und Grünzweigen - hier soll sich der Igel den Winter über ungestört ausruhen können. Insgesamt 90 dieser Konstruktionen haben Mitarbeiter des Bielefelder Umweltbetriebs in Parks und auf Friedhöfen aufgebaut.
Igel gilt als "potenziell gefährdet"
Erst zu Beginn der Woche hat die Weltnaturschutzunion den westeuropäischen Igel in ihrer Roten Liste der bedrohten Arten erstmals als "potenziell gefährdet" eingestuft. Die Tiere fallen in Deutschland zwar unter das Bundesnaturschutzgesetz und sind hiermit besonders geschützt, in der Praxis haben sie es in unserer Kulturlandschaft allerdings immer schwerer, weil ihnen Rückzugorte fehlen.
Mit den Igelburgen will die Stadt Bielefeld einen Beitrag leisten, auf die Bedeutung des Igels hinzuweisen und ihn aktiv zu unterstützen.
Auch private Gartenbesitzer ermuntert die Stadt, den Igeln ein Winterquartier anzulegen - eine Anleitung zum Bau von Igelburgen findet sich auf der städtischen Homepage.
Im Bielefelder Tierpark können Besucher eine Igelburg von außen betrachten, so die Stadt. "Zwei neue Schautafeln informieren hier über diesen größten heimischen Insektenfresser", so Thomas Finke vom Umweltbetrieb Bielefeld (UWB).
Igel sollten beim Winterschlaf nicht gestört werden
Gleichzeitig mahnt die Stadt, die Tiere in Ruhe zu lassen: "Befindet sich der Igel erst einmal im Winterschlaf, dürfen die einmal geschaffenen Unterschlupfe während des Winterhalbjahrs nicht woanders hin umgesetzt oder gestört werden." Je nach Witterung halten Igel ihre Winterruhe bis März oder April.
Unsere Quellen:
- Stadt Bielefeld
- Deutsche Wildtierstiftung
- dpa