Arnsberg, Essen, Iserlohn: Am Wochenende gab es in Nordrhein-Westfalen gleich an mehreren Orten Waldbrände, bzw. Vegetationsbrände. In Arnsberg brannte es tief im Wald, deshalb musste die Feuerwehr das Löschwasser aufwendig mit Tanklastern transportieren und teilweise mit Löschrucksäcken arbeiten. Auch starker Wind sorgte für eine schnelle Ausbreitung. Erst nach Stunden war der Brand unter Kontrolle. In Lindlar im Oberbergischen Kreis hat heute ein Hubschrauber die letzten Glutnester eines Waldbrands gelöscht.
Trockener Jahresbeginn
Sowohl der Februar als auch der März haben wenig Regen gebracht. Deshalb sind die obersten Bodenschichten extrem trocken. Das zeigen Daten des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung. Vor allem in den vergangenen zwei Wochen hat die Trockenheit zugenommen. In Arnsberg hat sich das Feuer nach Angaben der Feuerwehr auch über Totholz ausgebreitet, das auf dem Boden lag und durch den mangelnden Regen ebenfalls sehr trocken war.
Der trockene Boden sorgt aber - zumindest noch nicht - für eine besonders hohe Waldbrandgefahr, das zeigt der sogenannte Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes. Außer in Ostwestfalen-Lippe herrschen heute überall in NRW die Gefahrenstufen eins oder zwei von fünf. Bis Ende der kommenden Woche wird fast überall flächendeckend Stufe zwei erreicht. Mehr Gefahr herrscht im Osten Deutschlands, vor allem im Großraum Berlin und in Brandenburg. Dort ist es trockener als im Westen.
Feuerwehr rüstet auf
Weil durch den Klimawandel bedingte Trockenperioden seit Jahren länger und häufiger werden, wird überall in Nordrhein-Westfalen aufgerüstet. Viele Feuerwehren schaffen geländegängige Fahrzeuge an, um besser in Waldgebiete vordringen zu können.
Auch Löschrucksäcke mit etwa 25 Litern Fassungsvermögen und kleinen Wasserspritzen, wie sie in Arnsberg benutzt wurden, gehören inzwischen zur Ausstattung vieler Feuerwehren. In Wesel ist vergangenes Jahr ein Früherkennungssystem in Betrieb gegangen. Kameras überwachen die Wälder am Niederrhein, eine spezielle Software erkennt dann automatisch, wenn irgendwo Rauch zu sehen ist und schlägt Alarm.
Das Umweltbundesamt hat für das Jahr 2023 ermittelt, dass für etwa die Hälfte der Waldbrände in dem Jahr keine Ursache gefunden werden konnte. Wurde jedoch eine gefunden, war es zu 40 Prozent menschlicher Vorsatz oder Fahrlässigkeit - entweder beispielsweise durch unvorsichtige Waldbesucher oder Camper oder wirtschaftliche Aktivitäten wie die Holzernte. Natürliche Ursachen wie Blitzschläge waren für nur 2,5 Prozent der Waldbrände die Ursache.
Kein Landregen in Sicht
Nach Informationen der WDR-Wetterunit bringt die kommende Woche zu Beginn kleinere Mengen Regen. Am kommenden Wochenende könnte es etwas ergiebiger regnen - das lässt sich so weit im Voraus aber noch nicht seriös vorhersagen.
Unsere Quellen:
- Deutscher Wetterdienst
- Helmholtz Zentrum für Umweltforschung
- Umweltbundesamt
- Feuerwehr Arnsberg
- Feuerwehr Essen
- WDR Wetterunit
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 24.03.2025 auch im Radio: WDR 5 Morgenecho, 06.05 Uhr