Seit Anfang August ist der Badesee schon gesperrt. Die Blaualgen-Konzentration ist zu hoch. In der vergangenen Woche hat ein Fachinstitut erneut Proben aus dem Wasser entnommen. Jetzt sind die Ergebnisse da.
Blaualgen-Menge ausschlaggebender Grund
Dass der Aasee nicht wieder freigegeben werden kann, liegt demnach aber nicht in erster Linie an der Toxizität, also der Giftigkeit der Algen, sondern an der schieren Menge. "Die Sicht ist derzeit stark beeinträchtigt. Bei Rettungsmaßnahmen im Wasser wäre das ein großes Problem," erklärt Karsten Tersteegen, Sprecher der Stadt Bocholt.
Die Warnschilder rund um den See bleiben daher stehen. Außerdem wehen rote Warnflaggen am Ufer. Wann und ob die Sperrung vor dem Ende der Badesaison Mitte September nochmal aufgehoben wird, klärt sich möglicherweise übernächste Woche. Dann steht die nächste Probenentnahme an.
Dauerproblem in Bocholt
Fast jedes Jahr muss der Bocholter Aasee zeitweise gesperrt werden. Das hat vor allem drei Gründe, sagt die Stadt. Erstens: der Klimawandel. Bleibt es länger warm, begünstigt das die Blaualgen-Produktion. Herabfallendes Laub von Bäumen und Büschen führe ebenfalls dazu.
Außerdem wurde es 2016 wegen des Hochwassers in Bocholt nötig, Wasser aus der Aa in den Badesee abzuleiten. "Das hat zu einem großen Nährstoffaustausch geführt und wird von den Experten mit als Ursache für die ständige Algenblüte gesehen," so Tersteegen.
Lösungssuche geht weiter
Eine "Masterlösung" für das Blaualgen-Problem gebe es bisher nicht. Dabei kamen beispielsweise schon Ultraschall-Geräte zum Einsatz, die die Blaualgen zurückdrängen sollten - ohne Erfolg. Auch spezielle Mähboote sind in der Vergangenheit ausgerückt. Diese hätten zwar geholfen, aber offenbar nicht dauerhaft.
Die Stadt Bocholt will sich deshalb weiterhin mit anderen Kommunen wie Münster dazu austauschen, welche Maßnahmen noch möglich wären. Zudem sollen zusätzliche Messstationen am See angebracht werden, um die Temperatur und Wasserqualität noch besser im Blick zu haben.
Über dieses Thema haben wir am 28.08.2023 auf WDR 2 in der Lokalzeit berichtet.