"Vergessen lässt sich die Geschichte des Campingplatzes natürlich nicht", sagt Michel Fridez im Gespräch mit dem WDR. Doch der 36-jährige Schweizer blickt nach vorne. Er ist der neue Eigentümer des Platzes. Ursprünglich hatte er in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland nach einem Ort gesucht, an dem er Tiny-Houses aufstellen kann. Er wollte günstigen Wohnraum schaffen.
Es habe einige Angebote gegeben, sagt Fridez. Auch den Campingplatz in Lügde. Zuerst habe er gedacht: "Nie im Leben."
Doch er habe wenigstens mal gucken wollen. Vor Ort sei er schließlich beeindruckt gewesen. Von der Landschaft und den Menschen.
Imagewandel eingeleitet
Michel Fridez dreht in seinem elektrischem Golfcaddy eine Runde über das Gelände. 100.000 Quadratmeter misst das Areal, aufgeteilt in rund 600 Einzelparzellen. Viele sind an sogenannte Dauercamper vermietet. Ihre Wohnwagen stehen das ganze Jahr über hier. Die meiste Zeit allerdings unbewohnt.
Erst jetzt, im Frühling, wenn es langsam wärmer wird, kommt Leben auf den Platz. Fridez hält immer mal wieder für ein kurzes Gespräch an. Seine Erkenntnis: "Die freuen sich ehrlich. Darüber, dass endlich einer was aus dem Platz macht."
Auch Lügdes Bürgermeister Torben Blome freut sich und schaut öfter vorbei. Er möchte wissen, wie es vorangeht. Er habe die Hoffnung auf einen baldigen Imagewandel, sagt er. Die Stadt unterstütze, wo es gehe. Zum Beispiel bei Genehmigungen zum Verlegen neuer Strom- und Wasserleitungen.
Campingplatz soll zum Ferienresort werden
Michel Fridez will investieren. Vier Millionen Euro hat er vorgesehen. Die Sanitäranlagen sollen neu gemacht werden. Einen großen Spielplatz und sogar einen Teich will er bauen. Auch das seit vielen Jahren leerstehende Restaurant hat er entkernt. Spätestens im Herbst soll wieder eröffnet werden.
Michel Fridez möchte Touristen anlocken. Erste Ferienhütten hat er für Urlauber schon aufgestellt. Neue Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen gibt es auch bereits. "Der alte Campingplatz Eichwald ist Geschichte", sagt der 36-Jährige. Er plant ein Vier-Sterne-Ferienresort. Umbenannt in "Amaron". Ein Phantasiename mit positiver Zukunft. Davon ist Michel Fridez überzeugt.
Unsere Quellen:
- Campingplatz-Eigentümer Michel Fridez
- Bürgermeister Torben Blome
- Reporter vor Ort