Projekt "Herzschlag" - Stiftung installiert Defibrillatoren in Gronau
Lokalzeit Münsterland. 17.09.2024. 02:39 Min.. Verfügbar bis 17.09.2026. WDR. Von Katja Corina Bothe.
Projekt "Herzschlag" - Stiftung installiert Defibrillatoren in Gronau
Stand: 17.09.2024, 15:09 Uhr
Leben retten bei Herzstillstand - das ist das Ziel des Projekts "Herzschlag" der Bürgerstiftung Gronau. 16 Geräte gibt es bereits.
Von Katja Bothe
Plötzlicher Herzstillstand: Jährlich passiert das einem von 1.000 Menschen in Deutschland. Und dann entscheidet jede Sekunde über Leben und Tod.
Mit Defibrillator wieder zum Leben erweckt
Chris Breuer mit seinem Lebensretter Stephan Gesterkamp und Defibrillator
So wie bei Chris Breuer aus Gronau. Ihm haben seine Kollegen mit Hilfe eines Defibrillators vor einem Jahr das Leben gerettet. Er war im Auto eines Kollegen kurz vor einer Dienstreise bewusstlos zusammengesackt. Stephan Gersterkamp hat mit dem Gerät das Herz seines Kollegen wieder zum Schlagen gebracht.
"Wir haben den Defibrillator herausgeholt und nach den Anweisungen die Erste Hilfe durchgeführt", erzählt Stephan Gesterkamp, der einer der Ersthelfer des Unternehmens ist.
Selbsterklärende Handhabung
Dabei habe das Gerät jeden einzelnen Schritt über eine Sprachfunktion erklärt: Oberkörper freimachen, Elektroden aufkleben. Es erklärt, wie die Herzdruckmasage funktioniert und dass ein Elektroschock nötig ist, den das Gerät auch selbst durchführt.
Kurz nach dem Schocken erwachte Chris Breuer. Für ihn war es wie eine zweite Geburt. Mit seinen erst 44 Jahren bekam er einen Herzschrittmacher. Aber er änderte auch seine Ernährung, macht mehr Sport und fährt jetzt immer mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Nach eigener Erfahrung jetzt Unterstützer der Bürgerstiftung
"Ich hatte Glück, dass wir in der Firma viele Ersthelfer und Defibrillatoren haben," sagt Chris Breuer. "Man kann das Netz immer noch erweitern. Und natürlich bin ich durch das, was mir passiert ist, auch gern bei dem Projekt der Bürgerstiftung dabei."
16 öffentliche Defibrillatoren gibt es in Gronau bereits
16 Defibrillatoren hat die Bürgerstiftung Gronau bereits an verschiedenen Stellen der Stadt anbringen lassen. 250 sind das Ziel. Das umzusetzen dauert - ein Gerät kostet 2.300 Euro.
Gerät leistet Erste Hilfe - vor den Rettungssanitätern
Alarmiert werden zunächst so genannte Corhelper, das sind medizinisch ausgebildete Personen, über eine entsprechende App. In der können sie auch erkennen, wo der Patient ist und wo der nächste Defibrillator steht.
Wenn kein Ersthelfer in der Nähe ist, können auch medizinische Laien einen Defibrillator nach Anweisung des Gerätes nutzen, bis der Rettungswagen kommt.
Unsere Quellen:
- Bürgerstiftung Gronau
- Reporterin vor Ort