Die Bezirksregierung Detmold wollte die Flüchtlingsunterkunft eigentlich bereits im November eröffnen. Nun geht die Unterkunft mit einigen Wochen Verspätung in Betrieb - in den "Probebetrieb" wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Eigentlich sollen in Zukunft 800 Schutzsuchende auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne "Princess Royal Barracks" Platz haben. Die Unterkunft startet aber erstmal mit deutlich weniger Geflüchteten. Von der Bezierksregierung Detmold heißt es: "Um die organisatorischen Abläufe einzuspielen zu können, wird mit 50 Menschen begonnen und schrittweise auf die Kapazität von 800 erhöht."
Restarbeiten fehlten noch
Die Beschaffung der Ausstattung, der Anschluss an das Trinkwassernetz, die Erstellung eines Brandschutzkonzepts - in den letzten Monaten wurden die ehemaligen Gebäude der Kaserne vorbereitet.
Zuletzt fehlten noch Leichtbauwände als Raumteiler. Auch eine Trinkwasseruntersuchung sowie eine Prüfung der elektrischen Leitungen verzögerte die Inbetriebnahme. Etwa 300 Menschen sollen in Gebäude ziehen. Später sollen Geflüchtete in Wohncontainern untergebracht werden.
US-Militär hat Interesse am Gelände bekundet
Das gesamte Areal gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die nun eröffnete Flüchtlingsunterkunft betrifft nur eine Teilfäche. Die BImA hat diese Fläche der Bezirksregierung Detmold zur Unterbringung der Geflüchteten überlassen.
Im Mai hat das US-Militär mit einem "Letter of Intent" bei der BImA ebenfalls ihr grundsätzliches Interesse an der ehemaligen Kaserne bekundet. Konkreter wurde es bislang seitens der USA nicht. Von einem Sprecher der BImA heißt es: "Sofern die US-Streitkräfte den militärischen Bedarf an der Liegenschaft konkretisieren und im vorgesehenen Verfahren anmelden, ist dieser Liegenschaftsbedarf nach den bestehenden völkerrechtlichen Regelungen grundsätzlich durch den Bund zu decken."
Koexistenz wünschenswert
Das bedeutet: Der militärische Bedarf wäre anderen Nutzungen gegenüber vorzuziehen. Die Bezirksregierung Detmold hat trotz des Interesse der US-Streitkräfte von Anfang an an den Plänen für eine Notunterkunft festgehalten. Ein Sprecher sagt dazu, dass der Verwaltungsbehörde kein neuer Stand zu den Überlegungen der amerikanischen Streitkräfte vorliege. Eine Koexistenz sei aber wünschenswert.
Aussagen darüber, ob gegebenenfalls neben der militärischen Nutzung auch die Unterbringung von Geflüchteten möglich wäre, sind der Bundesanstalt nicht möglich. Dazu heißt es, dass dies vom konkret zu erfüllenden Flächenbedarf der US-Streitkräfte abhänge.
5000 Plätze in OWL mehr
Die Landesregierung NRW will die Plätze für Geflüchtete in Landesunterkünften um 41.000 erhöhen. Für den Regierungsbezirk Detmold bedeutet das, dass rund 5000 Plätze bis Ende 2024 vorgehalten werden müssen.
Unsere Quellen:
- Bezirksregierung Detmold
- Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
- WDR-Reporter