Am Hawerkamp treffen alte Industriegebäude auf die alternative Kunst- und Partyszene Münsters: Das Gelände in der Nähe des Stadthafens vereint an einem Ort fünf Clubs, Räume für Kulturschaffende und etliche Kunst-Ateliers.
Möglich macht das vor allem der Mieterverein, Hawerkamp 31 e.V., der das Gelände verwaltet. Vertraglich ist das mit der Stadt festgelegt, der das Areal eigentlich gehört. Vor dem Hintergrund des diesjährigen Festivals will der Verein nun die Zukunftspläne für den Hawerkamp in den Fokus rücken.
Solaranlagen, besserer Schutz vor Starkregen und mehr Grün
Für die kommenden Jahre hat der Mieterverein bereits Ideen gesammelt, um das Kulturgelände weiterzuentwickeln und in Stand zu halten. "Ganz übergreifende Themen sind nachhaltige Energie, Barrierefreiheit und die Begrünung des Hawerkamps", erklärt Martina Pott vom Vorstand.
Vor allem will man hier die Dächer umfassend sanieren. Obendrauf sind Solaranlagen geplant, damit der Strom für den Kulturbetrieb aus eigener Quelle kommt. Außerdem soll es Baumaßnahmen an Fassaden und Leitungen geben, um die Gebäude besser vor Starkregen zu schützen.
Weitere Projekte sind etwa barrierefreie Toiletten an der Ausstellungshalle und mehr Grün auf den Freiflächen. Dort, wo bisher festgetretene Erde zu sehen ist, sollen Pflanzen gesetzt werden.
Aktueller Vertrag mit der Stadt läuft 2025 aus
Die Maßnahmen sind kostspielig und benötigen Zeit. Um sie in Angriff nehmen zu können, muss ein neuer Vertrag mit der Stadt her. Der aktuelle wurde 2006 geschlossen und läuft Ende 2025 aus.
"Wir hoffen, dass wir eine lange Laufzeit bekommen. Wenn wir nur 15 Jahre bekommen würden wie bisher, ist es für uns schwierig, solche Themen wie Photovoltaik umzusetzen", sagt Pott vom Hawerkamp 31 e.V..
Je länger der Vertrag geht, desto höher sei die Chance, Fördergelder für Baumaßnahmen zu bekommen. "Mit den Einnahmen, die wir haben, sehe ich das nicht, dass wir das ohne schaffen", so Pott. 30 Jahre Laufzeit halten sie und der Rest des Vorstandsteams für sinnvoll und realistisch.
"Ein urbaner Kontrapunkt einer ansonsten sehr geordneten Stadt"
Dass es einen neuen Vertrag geben wird, gilt als wahrscheinlich. Denn auch aus Sicht der Kulturverwaltung der Stadt hat das Gelände eine hohe Bedeutung. Der Hawerkamp sei wichtig für alternative Kultur und "ein urbaner Kontrapunkt einer ansonsten sehr geordneten Stadt", heißt es in einem schriftlichen Statement.
Wann die Gespräche dazu aufgenommen werden, ist noch unklar. Laut der Stadt steht ein genauer Zeitplan noch nicht fest. Der Verein wünscht sich bis zum Ende diesen Jahres Gewissheit über die Vertragslaufzeit.
Hawerkamp-Festival mit Konzerten, Ausstellungen und Partys
Ab Mittwochabend stand das Feiern aber im Vordergrund. Beim Hawerkamp-Festival wurden über 2000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Bis Donnerstagmorgen gab es Programm: von Konzerten über Ausstellungen bis hin zu Partys in den ansässigen Clubs.
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