Bei einem Bürgerentscheid im Kreis Paderborn hat sich eine knappe Mehrheit gegen einen Nationalpark Egge entschieden. 55,1 Prozent der Menschen im Kreis Paderborn stimmten bei der Befragung mit "Nein", nur 44,9 Prozent sprachen sich für einen Nationalpark aus. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei 47,5 Prozent.
Beide Kreise stimmen gegen Nationalpark
Auch die Menschen im Kreis Höxter haben sich mehrheitlich gegen einen Nationalpark ausgesprochen. Beim ersten kreisweiten Bürgerentscheid im Kreis Höxter stimmten 66,3 Prozent der Bürger und Bürgerinnen gegen die Bewerbung für einen Nationalpark.
Landrat Michael Stickeln (CDU) freute sich über die hohe Wahlbeteiligung von fast 60 Prozent und sah darin den Kreistagsbeschluss bestätigt. Der Höxteraner Kreistag hatte sich schon im Voraus gegen einen Nationalpark Egge ausgesprochen.
Grüne und Naturschutzbund NRW enttäuscht
Die Grünen aus Höxter freuen sich zwar auch über die rege Bürgerbeteiligung, sind aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Jetzt müssten die Nationalparkgegner ihrem "Ja zur Natur" auch Taten folgen lassen. Die Grünen reagieren damit auf eine Kampagne mit dem Slogan "Nein zum Nationalpark – Ja zur Natur".
Reaktionen vom Umweltministerium
"Dass sich die Menschen in OWL jetzt mehrheitlich gegen eine Bewerbung um einen Nationalpark ausgesprochen haben, gehört zu demokratischen Willensbildungen dazu und ist zu respektieren", heißt es in einer Pressemitteilung des NRW-Umweltministeriums. Noch im Koalitionsvertrag einigten sich Grüne und CDU darauf, einen zweiten Nationalpark in NRW zu finden. Dies wird mit der Entscheidung in OWL schwieriger.
Idee: Nationalpark Plus
Paderborns Landrat Christoph Rüther (CDU) hatte während einer vom Kreis organisierten Informationsveranstaltung die Variante des „Naturpark Plus“ in der Egge vorgeschlagen.
Dabei handelt es sich nach dem Bundesnaturschutzgesetz um ein Gebiet, das überwiegend aus Natur- und Landschaftsschutzgebieten besteht und eine große Arten- und Biotopvielfalt aufweist. „Da es keine Bewerbung für den Nationalpark geben wird, werde ich mich zeitnah mit Förstern und mit Verantwortlichen für die Wälder zusammensetzen und das Thema vertiefen.“
Unsere Quellen:
- NABU NRW
- Kreis Höxter
- Kreis Paderborn
- WDR-Reporter vor Ort
- Pressemitteilung NRW-Umweltministerium