Der in Folie gepackte Holzstapel hat nahezu Haushöhe. Mit einem Messer schneidet Forstwirtschaftsmeister Winfried Junker die Folie auf.
Die Forstleute von Wald und Holz haben die Fichtenstapel auf dem Höhepunkt der Borkenkäferplage vor fünf Jahren eingepackt. Sie wollen prüfen, ob Fichtenholz mit dieser Methode gelagert werden kann.
Markt überschwemmt
Damals wurde der Markt von Fichte regelrecht überschwemmt. Die Waldbauern bekamen kaum Geld für ihre Stämme. Das Fichtenholz über einige Jahre zu lagern wäre eine Möglichkeit gewesen, denn heute ist der Rohstoff extrem knapp. Gegenüber 2018 hat sich der Preis für Fichte mehr als verdreifacht.
Der Holzstapel ist mit zwei Folien eingepackt. Auf keinen Fall durfte durch herabfallende Äste oder knabbernde Mäuse Sauerstoff eindringen konnte. Sonst wäre das Holz verfault. Dann liegt der ausgepackte Stapel da: Viele Holzstämme sind mit dickem, weißen Schimmel überzogen.
60 Prozent der Fichtenwälder abgestorben
„Das heißt nichts“, winken die Experten ab. Christoph Paul, Einkaufsleiter eines großen Sauerländer Sägewerks, schiebt sein Messer in das Holz. Es bröselt. Morsch. Dann wird ein Stamm auf einer mobilen Säge durchgesägt. „Das sieht schon viel besser aus“, sagt der Fachmann. Ein Erfolg.
Wald und Holz wird das Ganze detailliert dokumentieren. Die Erkenntnisse kommen in erster Linie Waldbesitzenden in anderen Bundesländern zugute. In NRW sind dagegen 60 Prozent der Fichtenwälder abgestorben. In neuen Versuchen will Wald und Holz testen, ob Folienlager sich bei anderen Baumarten lohnen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Interview mit Forstwirtschaftsmeister Winfried Junker
- Interview mit Christoph Paul, Einkaufsleiter Sägewerk
- Wald und Holz NRW