Aufstellen des Industriedenkmals

Zurück in Menden: Industriedenkmal kommt nach Hause

Stand: 17.06.2024, 17:04 Uhr

Ein imposantes Stück Industriegeschichte ist an seinen alten Arbeitsplatz zurückgekehrt: Ein gewaltiger Schmelzofen, der vor mehr als 100 Jahren die Stahlherstellung revolutioniert hat.

Von Claudia RoelvinckClaudia Roelvinck

Ein Schwertransport hat den vier Meter hohen und 18 Tonnen schweren Schmelzofen nun wieder nach Menden gebracht. Hier hatte die so genannte Bessemer Birne jahrzehntelang aus flüssigem Roheisen Stahl gemacht.

Der Termin für die Anlieferung war eigentlich geheim. Schaulustige sollten dem Schwertransport und dem Kran nicht im Weg stehen. Doch viele, die an diesem Tag spazieren gegangen oder mit dem Rad gefahren sind, haben Fotos gemacht.

Schmelzofen hat Arbeit vereinfacht

Es sind viele Leute in Menden, die mit dem Eisenwerk eng verbunden sind, die auch dieses Firmensterben hier miterlebt haben, und das wird ja auch sehr emotional für die", sagt Jutta Törnig-Struck, Leiterin des Kulturamtes Menden.

Weil in dem gigantischen Schmelztiegel von unten Luft in das flüssige Eisen geblasen wurde, konnte er neun Tonnen Stahl in 20 Minuten herstellen – das hatte vor dieser bahnbrechenden Erfindung 24 Stunden gedauert.

Industriedenkmal für Menden

WDR Studios NRW 17.06.2024 00:43 Min. Verfügbar bis 17.06.2026 WDR Online


Eisenwerk von überregionaler Bedeutung

Das Eisenwerk in Menden zählte zu den zehn größten Gießereien der Bundesrepublik. Es besaß gleich drei der Bessemer Birnen.

Als das Werk vor 25 Jahren geschlossen wurde, hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der zahlreiche Museen betreibt, die drei Bessemer Birnen in Obhut genommen und in Hattingen eingelagert.

Engagement von Bürgern

Historiker und Sponsoren haben sich dafür eingesetzt, dass eine nun als Industriedenkmal zurückkehrt. Es steht am Hönnetal-Radweg und damit an der „WasserEisenLand“ Route der südwestfälischen Industriekultur.

Nun kommt noch eine Steele hinzu mit Infos zur Geschichte der Bessemer Birne und einem QR-Code für Fotos und bewegte Bilder.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Interview Stadt Menden

Über dieses Thema berichtet der WDR in der Lokalzeit im Fernsehen und auf WDR2.