Wegen des Betriebs einer illegalen Zigarettenfabrik hat eine Strafkammer des Landgerichts Hagen heute fünf Männer zu Bewährungsstrafen und die beiden Haupttäter zu zweieinhalb beziehungsweise drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Die Männer hatten im vergangenen Jahr in einem stillgelegten Großmarktgebäude in Iserlohn eine Zigarettenfabrik eingerichtet.
Eher "kleine Fische"
Dem Staat seien dadurch Steuereinnahmen in Höhe von 10 Millionen Euro entgangen, hieß es am Hagener Landgericht. Dort wurden heute fünf Männer aus Osteuropa verurteilt. Die beiden Haupttäter müssen für zweieinhalb, bzw. drei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Fünf weitere Täter wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt.
Es waren zum einen die Geständnisse, die am Ende die Strafen noch im Rahmen hielten, zum anderen stellte das Gericht fest, dass die Angeklagten eher schlecht bezahlte Helfer einer großen kriminellen Organisation waren.
Deren Hintermänner wurden bisher nicht verhaftet. Die beiden Haftstrafen wurden gegen zwei eher niedere "Manager" verhängt, die Bewährungsstrafen gegen die "Arbeiter".
60 Millionen Zigaretten produziert
Die Arbeiter hatte die Organisation in ihren Heimatländern Polen, Georgien, Ukraine und Polen angeworben. Sie bekamen 2000 Euro pro Monat, mussten in Zellen im selben Gebäude hausen und durften den Ort nicht verlassen. Nach ihren Aussagen seien sie davon ausgegangen, legal zu arbeiten.
Mindestens 60 Millionen Zigaretten sind in Iserlohn für den Schwarzmarkt produziert worden, mindestens 10 Millionen Euro an Steuern hinterzogen worden. Entdeckt wurde die hochprofessionelle Fabrik in einem eigentlich leerstehenden Metro-Markt zufällig bei einem Feuerwehreinsatz.
Über das Urteil berichtet der WDR im Hörfunk in der WDR2-Lokalzeit und in der Lokalzeit Südwestfalen im WDR Fernsehen.