Jungböcke kommen unter den Hammer

Stand: 02.05.2024, 20:42 Uhr

Die besten Schafböcke aus NRW sind bei der "Frühjahrsauktion für Jährlingsböcke" in Bad Sassendorf versteigert worden. Der teuerste Bock wechselte für mehrere tausend Euro den Besitzer.

Von Heinrich Buttermann

Alina Jochmann strahlt. Für ihre Eltern präsentiert sie den Schafbock mit dem etwas unromantischen Namen "Nummer 18". Gerade haben die Richter die Bewertung verkündet - und kurz danach steht fest:  "Nummer 18" ist Landessieger- und damit der beste Jungbock der Rasse "Schwarzkopf-Fleischrasse" in Nordrhein-Westfalen. 

Mehr als 40 Böcke präsentieren sich an diesem Dienstagvormittag dem Fachpublikum. In erster Linie kommen Profi-Züchter zu der Traditionsveranstaltung. Für sie ist der Tag heute wichtig. 

 Wolle, Muskeln und Allgemeinzustand

Mit dem richtigen Bock legen sie fest, wie sich ihre Herde in den kommenden zwei Jahren entwickelt. Bei einigen Betrieben sorgt ein guter Schafbock gleich hundertfach für Nachwuchs - da ist gutes Erbmaterial wichtig.

Die Richter haben besonders die Wolle, die Muskeln und den Allgemeinzustand im Blick. Dabei achten sie darauf, ob die Tiere die Kriterien erfüllen, die die Rasse in den kommenden Jahren weiterbringen soll. "Unser Bock hat in allen Bereichen sehr gut abgeschnitten", freut sich Alina Jochmann. Noch weiß sie nicht, dass der heutige Tag ein besonderer für die erfolgreiche Schaftzucht-Familie sein wird.

 Besonders Schwarzköpfe sind gefragt

Das Fachpublikum hat sich gut vorbereitet. Schon Stunden vor der Auktion ziehen die späteren Bieter durch die Ställe, vergleichen das Angebot, wägen ab. In diesem Jahr gehören fast alle der mehr als 40 angebotenen Tiere zu der kräftigen Rasse mit dem schwarzen Kopf. Die gelten als vom Aussterben bedroht - und werden deshalb vom Land besonders gefördert.

Deshalb setzen immer mehr Züchter auf die früher oft vernachlässigte Rasse. Die Tiere wachsen schnell und die Lämmer werden auch größer als die anderer Rassen. Der Markt möchte aber eher kleinere Lämmer. Diesen "Nachteil" gleichen jetzt Premieren aus.

 Eine der besten Ergebnisse seit Jahren

Die Auktion am Nachmittag beginnt etwas schleppend.  Das Interesse bei den ersten Tieren ist eher mäßig. Eher mühsam klettern die Geboten auf über 500 Euro, einige Tiere gehen auch für den Mindestpreis von 450 Euro nicht weg - eine unschöne Situation für die Züchter, die viel Arbeit in die Tiere gesteckt haben.

Alina Jochmann und ihre Familie haben dagegen oft Grund zur Freude. Gleich mehrere Tiere aus ihrer Zucht sind gut nachgefragt, einige bringen mehr als 1.000 Euro. Und Landessieger "Nummer 18" stellt sie an diesem sonnigen Nachmittag alle in den Schatten. Innerhalb weniger Sekunden rasen die Gebote nach oben. Der Zuschlag erfolgt bei 3.000 Euro. Das ist eines der besten Ergebnisse der vergangenen Jahre.

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