Miele: Betriebsbedingte Kündigungen sind vom Tisch
Lokalzeit OWL. 23.01.2025. 01:45 Min.. Verfügbar bis 23.01.2027. WDR. Von Peter Cohrs.
Miele: Betriebsbedingte Kündigungen sind vom Tisch
Stand: 23.01.2025, 17:15 Uhr
Genügend Beschäftigte hätten das Unternehmen zum Beispiel durch Alterszeit-Regelungen verlassen.
Für die Mitarbeitenden bedeutet das, dass sie sich aktuell erstmal keine Sorgen machen müssen. Ihre Arbeitsplätze sind bis mindestens Ende 2027 sicher.
Dass schon jetzt - ein halbes Jahr nach dem Start der Umstrukturierungen bei Miele - klar ist, dass Kündigungen vom Tisch sind, sei eine tolle Nachricht für alle Beteiligten. Für Miele, den Betriebsrat und auch für die Gewerkschaft IG Metall.
Vor allem freut sich der Miele-Betriebsrat, dessen Ziel es in den Verhandlungen war für den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen zu kämpfen. Von Birgit Bäumker, der Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates heißt es in einer Stellungnahme: "Auch wenn die Produktionsverlagerung nach Polen und der große Personalabbau von über 1.400 Stellen in Deutschland nicht aufzuhalten war, müssen wir nach vorne schauen. Befreit von der Sorge der betriebsbedingten Kündigungen gilt es jetzt, gemeinsam an der Zukunft aller Standorte zu arbeiten."
Umstrukturierungen seit einem Jahr
Bereits seit Februar vergangenen Jahres rumorte es beim Hausgerätehersteller mit Sitz in Gütersloh. Damals wurde bekannt, dass Miele große Teile der Waschmaschinen-Produktion in ein polnisches Werk verlagern möchte. Am Standort Gütersloh würden dadurch 700 Stellen wegfallen. Weltweit wollte Miele wegen sinkender Nachfrage und steigenden Preisen sogar 2.000 Stellen einsparen.
Seit Mitte letzten Jahres befindet sich Miele nun in der Umstrukturierung. Nach langem Hin und Her mit dem Betriebsrat und den Beschäftigten hatte sich das Unternehmen im Sommer 2024 auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.
Neuer Tarifvertrag seit Sommer 2024
Der Inhalt damals: Miele sichert bis zum Ende des sogenannten "Sozial- und Zukunftsvertrags" im Jahr 2028 den Erhalt aller Standorte in Deutschland zu. Außerdem gibt die Geschäftsführung Investitionszusagen in Höhe von 500 Millionen Euro. Auf betriebsbedingte Kündigungen solle verzichtet werden. Stattdessen seien freiwillige Ausstiegsprogramme mit Abfindungen vereinbart.
Auch die Beschäftigten, hieß es, müssten Zugeständnisse machen, "zur Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen", wie es in den Eckpunkten hieß. Für sie sollen ab 2025 tarifliche Einmalzahlungen wegfallen und vereinbarte Entgelterhöhungen jeweils erst zwei Monate später greifen.
Unsere Quellen:
- Geschäftsführung Miele
- Industriegewerkschaft Metall