Nationalpark als Gewinn
"Ein Nationalpark ist ein Gewinn für die ganze Region“, sagt Jutta Fritzsche von der Bürgerinitiative Nationalpark Egge. Sie und ihre Mitstreiter sammeln ab sofort Unterschriften für ein Bürgerbegehren. In den Kreisen Höxter und Paderborn müssen rund 15.000 Unterschriften zusammenkommen. Das sind die Voraussetzungen für einen Bürgerentscheid.
Alle Bürgerinnen und Bürger sollen entscheiden dürfen
In dem Fall dürfen alle Wahlberechtigten ab 16 Jahren über die Frage abstimmen, soll sich die Region beim Land NRW für die Errichtung eines Nationalparks bewerben. Diese Entscheidung sei so weitreichend, dass nicht nur politische Mehrheiten über die Egge bestimmen dürften, meinen die Naturliebhaber. "Wir wollen den Kampf um einen Nationalpark nicht aufgeben", erklärt Jutta Fritzsche.
Mehr Bekanntheit für OWL
Die Flächen für einen möglichen Nationalpark befinden sich im Besitz des Landes. Doch die Landesregierung sagt: Ein Nationalpark wird nur eingerichtet mit dem Willen der Bevölkerung.
Die Befürworter schwärmen von dem wertvollen Buchenbestand, von der Natur, die sich ohne Eingriffe des Menschen entwickeln sollte, um Rückzugsgebiete für viele bedrohte Tiere und Pflanzen zu schaffen. Ein Nationalpark schaffe Arbeitsplätze für einen sanften Tourismus und sei eine große Chance für den Bekanntheitsgrad von ganz Ostwestfalen-Lippe.
Einbußen für die Wirtschaft befürchtet
Die Gegner aus der Holz- und Landwirtschaft befürchten dagegen wirtschaftliche Einbußen und zu viel Reglementierung. Im Kreis Höxter hat sich der Kreistag mit den Stimmen von CDU, FDP und AFD schon klar gegen einen Nationalpark ausgesprochen.
Ein zweiter Nationalpark neben der Eifel ist der Wunsch der Landesregierung in Düsseldorf. Wo er letztendlich eingerichtet wird, hängt jetzt auch von den Menschen in den Kreisen Höxter und Paderborn ab.
Der Nationalpark war am Donnerstag auch Thema in der Live-Diskussion im WDR Stadtgespräch in Paderborn.