Polizeiauto vor dem Libori-Fest

Bewährungsstrafe nach tödlichem Streit auf Volksfest Libori

Stand: 12.02.2025, 17:16 Uhr

Das Landgericht Paderborn hat einen 60-jährigen Mann aus Mecklenburg-Vorpommern wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu Bewährung verurteilt. Er erhielt ein Jahr und neun Monate auf Bewährung.

Von Portrait von Oliver KöhlerOliver Köhler (Bielefeld)

Libori ist das größte Volksfest in Ostwestfalen-Lippe. Im vergangenen Jahr kamen etwa 1,5 Millionen Menschen. Gleich am Eröffnungstag hat sich ein Verbrechen zugetragen. Ein 71-jähriger Besucher aus Borchen war dabei ums Leben gekommen.

Auslöser wegen Kleinigkeit

Der Angeklagte und das spätere Opfer gerieten in einem Biergarten aneinander. Erst stritten die betrunkenen Männer verbal, dann wurde es handfest. Auslöser war eine Tüte Müll. Die hatte der Angeklagte mitgebracht und auf einem Tisch abgelegt. Den 71-jährigen Tischnachbarn störte das offensichtlich. Er griff dem Angeklagten in den Nacken. Der reagierte aggressiv, wohl auch weil seine Halskette riss.

Urteil nach tödlichem Streit auf Volksfest in Paderborn

WDR Studios NRW 12.02.2025 00:46 Min. Verfügbar bis 12.02.2027 WDR Online


Faustschlag mit tödlichen Folgen

Der 60-Jährige gab zu, dann mit der Faust ins Gesicht seines Kontrahenten geschlagen zu haben. Er habe ihn aber nicht töten wollen. Der 71-jährige geriet ins Straucheln, stürzte und prallte mit voller Wucht auf seinen Hinterkopf. Er starb später an einem Schädel-Hirn-Trauma. Der Verteidiger des Angeklagten hatte eine einjährige Bewährungsstrafe gefordert. Das Gericht folgte aber mit einem Jahr und neun Monaten dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Unsere Quelle:

  • Landgericht Paderborn