Der Vorsitzende Richter Carsten Glashörster sprach den Hauptangeklagten zu Beginn der Verhandlung direkt an: ,,Ihre Einlassung passt nicht mit den Fakten in den Akten überein." Er erklärte, dass doch an einem seiner Schuhe nach der Tat die DNA des Opfers gesichert worden sei. Der 19-Jährige hatte in der vergangenen Woche bestritten, für den Tod von Philipos Tsanis verantwortlich zu sein. Es habe zwar einen Faustschlag von ihm, aber keinen Tritt gegeben. Stattdessen beschuldigte er einen seiner beiden deutschen Mitangeklagten.
Appelle an die Angeklagten
![Vater des wegen Totschlags Angeklagten | Bildquelle: WDR/Oliver Köhler Vater des wegen Totschlags Angeklagten](/nachrichten/westfalen-lippe/vater-prozess-oeynhausen-100~_v-ARDAustauschformat.jpg)
Dimitris Tsanis, der Vater von Philipos Tsanis
Der Richter riet dem Hauptangeklagten, seine Einlassung zu überdenken. Die Eltern von Philipos Tsanis appellierten dagegen an einen der Mitangeklagten. Die Mutter Joana Steinmann-Glogowski forderte diesen auf, endlich auszupacken. ,,Es wäre schön, wenn Du redest. Klär auf. Sag, wie es war." Philipos Vater, Dimitris Tsanis, sagte, dass ihn der Tod von Philipos sehr belaste. Auch er wünsche sich Aufklärung. Die Eltern von Philipos Tsanis sind seit einigen Jahren geschieden. Sie treten nun auch getrennt als Nebenkläger auf.
Todesursache: Massive Gewalt gegen den Kopf
Philipos Tsanis starb an den Folgen eines schweren Schädel-Hirn-Traumas. Das führte ein Rechtsmediziner aus Münster, der die Obduktion durchgeführt hatte, vor Gericht aus. Es habe insgesamt vier ,,Gewalteinwirkungen" gegen den 20-Jährigen gegeben. Erst mit der Faust ins Gesicht. Dann gab es vermutlich einen Tritt gegen den Oberkörper. Der Schädel sei zweimal gebrochen gewesen. Verursacht durch den Sturz auf den Boden und danach durch einen Tritt oder einen Stoß mit dem Knie. Die Verletzungen waren so schwer, dass Philipos Tsanis trotz Notoperation nicht mehr gerettet werden konnte.
Unsere Quellen:
- WDR Reporter vor Ort
- Landgericht Bielefeld