"Ich verliere jeden Tag mehrere Stunden durch diese Sperrung", sagt Michaela Stock. Sie bringt jeden Tag Ihre Kinder mit dem Zug zur Kita. Das geht jetzt erst einmal nicht. Schienenersatzverkehr statt Zug. Denn gestern ist im Bahnhof Ferndorf ein mehrere hundert Tonnen schwerer Güterzug entgleist.
Durch die Sperrung ist die einzige Bahnverbindung von Wittgenstein nach Siegen unterbrochen. Zwei Güterwaggons hatten sich bei dem Unfall verkeilt. Die beiden Waggons mit je einem Gewicht von 35 Tonnen haben nach ersten Einschätzungen einen großen Schaden an den Gleisen und Signalanlagen angerichtet. Die Bergung dauerte bis in die Nacht.
Schadenshöhe: Unbekannt
Zwei Weichen ein Signal und mehrere Hundert Meter Schienen sind durch den Zug weggerissen worden. Wie hoch der Schaden genau ist, sag die Deutsche Bahn aber nicht. "Zur Schadenshöhe können wir derzeit keine Aussage machen", heißt es in einer Stellungnahme. Warum der Zug entgleist ist bleibt ebenfalls unklar. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen übernommen, war heute aber für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Reparaturen: Nicht vor November
"Wann die Reparaturen durchgeführt werden, lässt sich derzeit noch nicht sagen", teilt die Bahn auf WDR-Anfrage mit. Das kommt bei Pendlern wie Michaela Stock enorm schlecht an. "Morgens bringe ich meine Kinder zur Kita", erzählt sie. "Dann zurück nach Hause mit dem Bus. Und bei den Verbindungen kann ich dann nach ein zwei Stunden gleich wieder los, um sie um 12 Uhr abzuholen."
Mit dem Zug kam sie deutlich schneller durch, hatte also mehr Zeit für sich. Bis mindestens November soll die Strecke laut Bahn gesperrt bleiben. Denn dann sollen frühestens die Reparaturen starten. "Sehr ärgerlich", sagt Michaela Stock, zuckt mit den Schultern und steigt in den Bus.
Unsere Quellen:
- Deutsche Bahn
- Pendlerin Michaela Stock
- WDR-Reporter vor Ort