Die Fraunhofer-Gesellschaft in München und das Bundesforschungministerium (BMBF) erklärten am Freitag (25.10.2019), die ersten 150 Millionen Euro Fördergelder für das Projekt seien frei gegeben. Der Startschuss für den Aufbau der "Forschungsfertigung Batteriezelle". Das gesamte Fördervolumen beträgt 700 Millionen Euro. Ungefähr 200 Millionen Euro davon kommen vom Land NRW.
Zentrale Bedeutung für ganz Deutschland
Die Batterieforschungsfabrik soll langfristig zu einem einzigartigen Zentrum der Batteriezellenproduktion in ganz Deutschland werden. Sie solle "Wissenslücken schließen und zu einer vollständigen Kompetenz entlang der Wertschöpfungskette von der Herstellung bis hin zum Recycling von Batteriezellen führen", heißt es in der Pressemitteilung.
"Münster ist ein hervorragender Standort"
"Die Batterietechnologie hat als Schlüsseltechnologie eine zentrale Bedeutung für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland.", sagte der Staatssekretär des BMBF Prof. Wolf-Dieter Lukas. "Mit Münster ist ein hervorragender Standort gefunden, der wissenschaftliche Expertise und ein überzeugendes Konzept vereint."
Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart erklärte in Düsseldorf: "Das ist ein großartiger Tag für Nordrhein-Westfalen. Wissenschaftler und Unternehmen aus der ganzen Republik sind herzlich eingeladen, zusammen mit Spitzenforschern aus Münster, Jülich und Aachen eine eigene Batteriezellproduktion in Deutschland zu ermöglichen."
Bau der Forschungsfabrik soll 2020 starten
Neben der WWU Münster mit dem Institut für Batterieforschung (MEET) sind daran auch das Helmholtz-Institut Münster sowie die RWTH Aachen beteiligt sind. Die Leitung hat die Fraunhofer-Gesellschaft übernommen. Auf dem rund 40 000 Quadratmetern großen Baugelände in Münsters Süden soll es im Frühjahr 2020 los gehen.
Erste Büros werden aber jetzt schon bezogen: die Schreibtische in ansonsten leeren Räumen stehen auf dem Forschungscampus der Uni Münster. Von hier aus wollen die Batterieexperten in den kommenden Wochen den Aufbau der Forschungsfabrik planen und betreuen.
Kritik an Ministerin Anja Karliczek
Dass das Bundesforschungministerium und Ministerin Anja Karliczek aus Tecklenburg das westfälische Münster für den Standort der Batterieforschungsfabrik gewählt hat, hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Kritik gesorgt.