Erneut Gebäude in Münster beschmiert: Stadt prüft Videoüberwachung
01:45 Min.. Verfügbar bis 22.10.2026.
Erneut Gebäude in Münster beschmiert: Stadt prüft Videoüberwachung
Stand: 22.10.2024, 15:04 Uhr
Zum zweiten Mal binnen weniger Tage wurde das Rathaus Münster mit Farbe beschmiert. Der Staatsschutz ermittelt.
In der Nacht zu Dienstag sind zum zweiten Mal Gebäude in Münsters Innenstadt mit Farbe beschmiert worden - unter anderem das Historische Rathaus. Doch auch der Dom, das AstA-Gebäude am Schloss und das LWL-Museum in der Innenstadt sind betroffen.
Mit roter Farbe haben Unbekannte unter anderem das Wort "Gaza" auf die Außenwände der Gebäude geschmiert. Die Polizei kann deshalb einen politisch-motivierten Hintergrund nicht ausschließen. Sie hat den Staatsschutz eingeschaltet und sucht nach Zeugen.
Mehrere Schmierereien wurden bereits entfernt
Das Historische Rathaus wird seit Nachmittag mit Dampfreinigern gereinigt, um den Sandstein nicht zu zerstören. Laut Stadt Münster sei das sehr aufwändig, da das verwendete Material tief in den Sandstein eingedrungen sei. Um die Fassade nicht zu beschädigen, müsse sorgsam und vorsichtig gearbeitet werden.
Am AStA-Gebäude und LWL-Museum wurden die Schriftzüge bereits entfernt. Für den Dom wurde eine Fachfirma beauftragt. Wie viel Schaden die unbekannten Täter insgesamt heute Nacht angerichtet haben, konnten die Stadt Münster und Polizei noch nicht beziffern.
Bürgermeister geht von politischen Beweggründen aus
Die Verwaltung zeigt sich bestürzt über die Tat, zumal es die zweite dieser Art binnen weniger Tage gewesen ist. Oberbürgermeister Markus Lewe sagte dazu: "Das Historische Rathaus von Münster ist als einer der wichtigsten Schauplätze für Friedensverhandlungen Teil der europäischen Geschichte. Wer dieses Bauwerk beschädigt und dafür politische Gründe vorgibt, kann nicht für wirklichen Frieden stehen."
Videoüberwachung als nächster Schritt
Bereits bei der ersten Beschädigung vor wenigen Tagen hatte die Stadt Münster Anzeige erstattet. Zudem prüft die Stadt nun den Einsatz einer Videoüberwachung des Historischen Rathauses. Dazu werden unterschiedliche technische und juristische Expertisen eingeholt, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.
Beim ebenfalls betroffenen LWL-Museum für Kunst und Kultur ist eine Videoüberwachung aus Datenschutzgründen nicht möglich. Stattdessen hat man eine Imprägnierung auf die Wand aufgetragen. Nun lässt sich Farbe leichter entfernen.
Unsere Quellen:
- Pressemitteilung der Stadt Münster
- Polizei Münster