Zunächst war von rund 70 Tieren die Rede gewesen. Die Zahl ist inzwischen auf 160 gestiegen. Die Tierretter sind seit fünf Tagen im Einsatz und haben immer noch nicht alle Katzen einfangen können. Mitarbeitende des Kreises Soest vermuten in dem Haus immer noch Katzen. Es sei sehr unübersichtlich, sagte ein Sprecher des Kreises.
Auf dem Dachboden stehen viele alte Möbel, da finden die Tiere reichlich Verstecke. Sie kauerten aber auch hinter der Sockelleiste der Küchenzeile. Allein dort saßen elf Katzen.
Eigentümer erwartet Strafverfahren
Die Tiere waren teilweise in extrem schlechtem Zustand, teilte die Polizei mit. Es besteht der Verdacht, dass es sich um eine illegale Katzenzucht handelt.
Inzwischen wurde die Besitzerin des Hauses angehört und informiert. Sie darf keine Tiere mehr halten. Und sie muss für die Kosten aufkommen. Denn die Tiere werden derzeit im Lippstädter Tierheim behandelt und betreut. Dafür geht der Kreis Soest in Vorleistung.
Die Eigentümer erwartet ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
Der Gestank in dem Haus war so beißend, dass die Einsatzkräfte nur unter Atemschutz hineingehen konnten. Polizei, Feuerwehr, Veterinäramt sowie Mitarbeiter des Ordnungsamtes und des Tierschutzes kümmerten sich darum, die verwahrlosten Katzen aus dem Haus zu holen. Sie werden auf Tierheime in der Region verteilt.
Hinweis: Ursprünglich hatte geheißen es, dass dort mehrere Tiere verendet seien. Im Nachhinein hat sich aber herausgestellt, dass alle gefundenen Katzen noch am Leben sind. "Die Katzen lagen regungslos dort und bewegten sich auch bei klopfen und rufen nicht, deshalb wurden sie vorerst für tot gehalten", schreibt das Tierheim Lippstadt bei Facebook. Prof. Wilfried Hopp vom Veterinäramt im Kreis Soest bestätigte am Dienstag dem WDR, dass keine toten Tiere gefunden worden seien.