Am Mittwochabend hat die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Paderborn beantragt. Das Krankenhaus sehe sich nicht mehr in der Lage, die bereits begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen aus eigener Kraft umzusetzen, heißt es in einer Presseinformation.
Gehälter gesichert, Patientenversorgung auch
Über 3.000 Menschen sind bei der GmbH beschäftigt. Sie wurden am Donnerstag über die Insolvenz informiert. Es herrschte große Betroffenheit - aber auch Erleichterung darüber, dass alle Gehälter über das Insolvenzgeld gesichert sind, heißt es aus der Mitarbeitervertretung. "Die St. Vincenz-Kliniken sind ein leistungsfähiges Krankenhaus, in dem großartige Menschen arbeiten. Gemeinsam haben wir die Kraft, die nötigen Veränderungen umzusetzen", so ein Sprecher.
Die Versorgung der Patienten sei währenddessen weiterhin sichergestellt, betont das Krankenhaus. Und auch der Ausbildungsbetrieb laufe uneingeschränkt weiter.
Neuaufstellung bis 2024
Ziel sei nun, das Unternehmen mit seinen Kliniken neu aufzustellen und spätestens im Laufe der ersten Jahreshälfte 2024 über ein sogenanntes Planverfahren vollständig zu sanieren.
Für die Umstrukturierung habe man sich Fachanwälte für Insolvenz- und Sanierungsrecht ins Boot geholt, die in den vergangenen Jahren bereits eine Reihe von Krankenhausträgern erfolgreich durch Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung begleitet haben, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Neues Konzept für die Zukunft
In enger Abstimmung mit Gläubigern, Aufsichtsrat und Mitarbeitervertretung werde in den kommenden Wochen ein Restrukturierungskonzept erarbeitet.
Die St. Vincenz-Kliniken sind der größte Anbieter von Krankenhausleistungen im Kreis Paderborn. In 18 Fachabteilungen mit insgesamt 800 Betten versorgt das Team jährlich über 41.000 Patienten.