Unter großem Getöse sackte das 250 Meter hohe Windrad in sich zusammen. Zuvor hatte es einen Vergrämungsknall gegeben, um Tiere im Bereich der Sprengung zu verscheuchen. Das Windrad war nur wenige Monate in einem Wald der Stadt Haltern am See in Betrieb.
Die Trümmerteile fielen wie geplant in die vorbereitete Schneise im Wald.
Es wurde sicherheitshalber abgeschaltet, nachdem eine baugleiche Anlage im Herbst 2021 direkt gegenüber plötzlich zusammenbrach. Gutachter hatten danach schwere Konstruktionsfehler gefunden.
Demontage war keine Option
Für die Sprengung wurden in den vergangenen Wochen bereits 3.000 Quadratmeter Wald gerodet. Die Trümmer sollten nach der Sprengung auf ein Bett aus Kiessand und Folien fallen. Das ist nach Begutachtung durch Experten auch gelungen. Die Anlage zu demontieren, um Teile wiederverwenden zu können, wäre nach Ansicht von Experten zu gefährlich gewesen.
Vergrämungsknall vor Sprengung
Niemand hat Zutritt zu dem Gefahrenbereich
Für die Sprengung musster der Wald im Umkreis von 300 Metern rund um den Windpark abgesperrt werden. Ein Sicherheitsdienst kontrollierte unter anderem mit Drohnen, dass sich keine Person im Gefahrenbereich aufhielt. Mit dem Vergrämungsknall sollen die Tiere geschützt werden, um nicht von Trümmerteilen getroffen zu werden.
Insgesamt gab es bundesweit 22 Windräder dieses Typs. Die meisten davon sind bereits abgerissen oder gesprengt worden. Die große Schwachstelle dieser Anlagen liegt im Turmaufbau. Der besteht aus Beton und Stahlseilen. Die spezielle Konstruktion hält den gewaltigen Windkräften offenbar nicht dauerhaft stand.
In Beckum lief alles glatt
Auch in Beckum wurde ein Windrad gesprengt
Eine Thüringer Sprenggesellschaft hat den schwierigen Job in Haltern übernommen. Das Unternehmen hat vor wenigen Wochen auch schon ein Windrad in Beckum gesprengt. Da lief alles glatt.
Der Windpark in dem Waldstück in Haltern wird von einer Tochtergesellschaft der Ruhrkohle AG, sowie den Stadtwerken Haltern betrieben. Sie nehmen für den entstandenen Schaden den Hersteller Nordex in die Pflicht. Bereits im Oktober dieses Jahres soll eine Ersatzanlage stehen und rund 4.500 Haushalte versorgen.