Luxusyachten mit Pool, Champagner und Kaviar. So stellen es sich viele vor, reich zu sein. Doch was ist dran an diesen Klischees? In der neuen ARD-Dokumentation "Reichtum verpflichtet?" begleiten die Autoren zwei Protagonisten, die als superreich gelten. Den Chef eines Luxusuhren-Unternehmens und einen Immobilienunternehmer, der in bester Lage baut. Aber kommt mit viel Geld auch mehr Verantwortung?
Das Leben der Superreichen
In der Welt der Superreichen ist Geld nichts besonderes. Doch die Privilegien, die damit einhergehen, sind nicht nur Luxusurlaube, Markenkleidung und Glamourleben. Es geht um viel mehr - um Bildung, Steuern und Netzwerke. WDR-Redakteur und Co-Autor der Doku "Reichtum verpflichtet?" Andreas Spinrath konnte in die Welt der Superreichen eintauchen. Und hat ihre Privilegien analysiert.
Vermögenssteuer in Deutschland
Schon lange wird in Deutschland eine Vermögenssteuer gefordert. Für die Menschen, denen es eben nicht weh tut, mehr Geld in den Steuertopf einzuzahlen. Die Vermögenssteuer ist in Deutschland seit 1997 ausgesetzt. Und: Einkommen aus Vermögen ist in Deutschland deutlich niedriger besteuert als Einkommen aus Arbeit.
Normale Arbeitnehmer haben selten viel Vermögen, aus dem sie Einkommen schöpfen können. So bleibt das Geld oben bei den Superreichen und verteilt sich nicht. Ziemlich unfair, findet WDR-Redakteur Andreas Spinrath.
Vorbei an der Bildungskrise
Auch beim Thema Bildung haben Superreiche Vorteile - etliche Studien beweisen, dass Kinder mit wohlhabenden und gebildeten Eltern in der Schule besser abschneiden, als Arbeiterkinder ohne viel Geld und Ressourcen. Und wenn es um Superreiche geht: Für die gibt es teilweise eigene Eliteinternate. WDR-Redakteur Andreas Spinrath hat im Internat Schloss Salem gedreht, auf dem die Elite der Zukunft ausgebildet wird.
Dort beobachtete er viele Vorteile, die das Eliteinternat hat - vor allem im Vergleich zu staatlichen Schulen. Moderne Labore, funktionierende Sportplätze und der wahrscheinlich wichtigste Faktor: kleine Klassen. Auf einen Lehrer kommen circa 8 Schülerinnen und Schüler. Doch was bringen diese Privilegien wirklich? Und sollten Superreiche mehr Verantwortung übernehmen? Darüber sprechen wir diese Woche bei "nah dran".
Für "nah dran" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter jeden Freitag, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner – egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.