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WDRcosmo - COSMO mit Sebastian Filipowski
Fatoumata Diawara auf der Bühne

Shootingstar Malis

Fatoumata Diawara

Stand: 10.03.2021, 14:26 Uhr

Unter den Sängerinnen Malis ist sie mit ihrer Kombination aus Sahel-Traditionen und Rock in den 2010ern die international populärste. Fatoumata Diawaras Karriere steht aber auf zwei Füßen: Auf der Kinoleinwand zählt sie schon seit den Neunzigern zu den großen Talenten Afrikas.

„Fatou“ wird in der Elfenbeinküste geboren, ihr Erbe aber bezieht sie aus der kulturell reichen Wassoulou-Region Südmalis. Musik und Tanz sind seit ihrer Kindheit prägend. Bereits mit vierzehn werden ihre schauspielerischen Talente entdeckt, mit siebzehn steht sie neben Salif Keita für „La Genése“ vor der Kamera, „Sia, La Rêve du Python“ wird ihr größter Kinoerfolg. Dann führt sie ihr Weg nach Europa, und das nicht freiwillig: Diawara flieht vor einer Zwangsheirat mit einem Cousin. Eher durch Zufall kommt sie zur Musik: Unterwegs mit dem Straßentheater Royal de Luxe wird sie mit ihren Gesangs-Intermezzi zum Liebling der Truppe.

Dadurch motiviert komponiert sie in der Wahlheimat Paris eigene Lieder, eines Tages fällt Nick Gold vom Label World Circuit ihr Demoband in die Hände. Auf ihrem gefeierten Debüt „Fatou“ wird sie zur Anwältin eines jungen, frauenbetonten Afrikas, singt gegen Beschneidung, erzwungene Eheschließung und Armut an.

Herbie Hancock holt sie ins Studio, der kubanische Pianist Roberto Fonseca kürt sie zur Bühnenpartnerin. Parallel steht sie weiter vor der Kamera: Im erschütternden Film „Timbuktu“ spielt sie eine Musikerin, die für ihren Beruf vom IS gesteinigt wird, und in der Dokumentation „Mali Blues“ erzählt sie ihre eigene, bewegende Geschichte. Auch ihr Nachfolgewerk „Fenfo“ kündet von einer entschlossenen Haltung, die Themen drehen sich um Migration, Sehnsucht nach Liebe und die Erhaltung der Erde, dabei ist sie unter Regie von Mathieu Chedid tanzbarer und rockiger geworden.

Diskografie:

  • Fatou (2011, World Circuit)
  • At Home (2015, Jazz Village)
  • Lamomali (2017, Lbo -M-)
  • Fenfo (2018, Wagram)