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Tinariwen auf der Bühne

Die Pioniere der Tuaregmusik

Tinariwen

Stand: 01.09.2021, 11:59 Uhr

Sie sind die Blaupause für mehrere Generationen von Wüstenrockern. Die Pioniere der Tuaregmusik führen ihre Anfänge bis auf die 1970er zurück und stehen heute als musikalisches Symbol für die Selbstbestimmung der blauen Ritter der Sahara. 

Verzweifelt über seine Perspektivlosigkeit ließ sich Ibrahim Ag Alhabib in den 1970ern wie viele gleichaltrige Arbeitslose vom libyschen Diktator Ghaddafi anwerben. Der unterstützte die Unabhängigkeitsbewegung der Tuareg mit militärischer Ausbildung von Guerillakämpfern mitten in der Wüste. In den Camps hörten Ibrahim und seine Kollegen erstmals westlichen Rock und Blues - und ihnen fiel auf, wie ähnlich die Klänge doch zur Musik aus ihrer eigenen Tradition waren. Als erste Wüsten-Rockband schlossen sich Tinariwen (übersetzt: "Leerer Ort") zusammen, um neben ihren Gewehren auch mit E-Gitarren für die Sache der Tuareg einzutreten. Als es in den 1990ern zum Friedensschluss mit Mali kam, gaben sie die Kalaschnikows ab, die Gitarren jedoch behielten sie. Seitdem singen Tinariwen in wechselnder Besetzung von ihrer weitestgehend verlorenen Kultur, davon, wie sich die einstigen Nomaden mit der modernen Welt arrangieren müssen, wie sie bis heute Spielball wechselnder Konflikte im Norden Malis sind. Die bluesigen und tranceartig kreisenden Lieder brachte den blauen Rittern der Wüste sogar den Beinamen "Rolling Stones der Sahara" ein, sowie Teamworks mit den TV On The Radio, Wilco oder Marc Lanegan von Queens of the Stone Age.

Diskografie:

  • Ténéré (1993, EMI)
  • The Radio Tisdas Sessions (2001, Wayward Records)
  • Amassakoul (2003, Independet Records)
  • Aman Iman: Water Is Life (2006, Independet Records)
  • Imidiwan: Companions (2009, Independiente Records)
  • Tassili (2011, V2)
  • Emmaar (2013, Wedge)
  • Alwan (2017, Wedge)
  • Amadjar (2019, Wedge)