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Global Pop News 28.06.2024

Glastonbury: Festival so divers wie nie

Stand: 28.06.2024, 10:17 Uhr

Glastonbury-Festival so divers wie nie | "Megan" - Neues Album von Megan Thee Stallion | Neue Songs fürs Wochenende | "III" - Das neue Album von Keshavara ist da | Amaarae ist zurück mit neuem Doppelalbum | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Bamdad Esmaili / Anna Kravcikova

Glastonbury-Festival so divers wie nie

Das Glastonbury-Festival ist in Großbritannien gestartet und ist in diesem Jahr so divers wie noch nie. Es sind viele Frauen auf der Bühne, viele nicht-weiße Künstler:innen und über die Hälfte sind FLINTA-Artists, also über 50 Prozent Frauen, Lesben, Trans oder nicht-binäre Menschen. Damit ist die Quote deutlich höher als beim Coachella zum Beispiel, die hier bei fast 40 Prozent liegt. Deutsche Festivals hinken hier noch ziemlich hinterher.

Früher war das Glastonbury immer eine Instanz in der Rockmusik, jetzt ist auch Global Pop fest im Programm - zum Beispiel Afrobeats mit Burna Boy und Ayra Starr aus Nigeria. Ayra Starr hat im BBC Interview gesagt: "Es ist unsere Zeit. Wir haben auf die Globalisierung von Afrobeats gewartet und jetzt passiert sie".

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Eröffnet wurde Festival am Mittwoch mit einer spektakulären Drohnen-Show und Feuerwerk. Am Freitag geht es dann so richtig los. Bis Sonntag werden über 200.000 Menschen erwartet. Die Headline-Sets von Dua Lipa (Freitag) und Coldplay (Samstag) werden erstmals weltweit auf BBC.com gestreamt. Außerdem sind SZA und Shania Twain Headlinerinnen. Shania Twain will für ihr Konzert auf einem Pferd angeritten kommen. Heute spielt auch die Indonesische All-Female Heavy Metal Band "Voice of Baceprot". Sie sind damit die erste indonesische Band jemals, die beim Glastonbury spielen.

"Megan" - Neues Album von Megan Thee Stallion

Das neue Album von Megan Thee Stallion heißt schlicht "Megan", so wie ihr Vorname. Heute erschienen, ist die Platte ihre erste Veröffentlichung unter ihrem eigenen Label. Mit dabei sind viele Featuregäste - zum Beispiel die US-Rapperin GloRilla oder RnB-Sängerin Victoria Monet.

Megan Thee Stallion kommt aus Houston (Texas), mit 16 Jahren hat sie angefangen, ihre ersten Rap-Texte zu schreiben. Da hat ihre Mutter ihr Talent entdeckt und ihr geraten eine HipHop-Karriere zu starten. Gut, dass sie auf ihre Mutter gehört hat. Längst ist sie eine der größten Rapperinnen in der Branche und hat unter anderem drei Grammys gewonnen. Da sie in der Jugendzeit oft als Stallion, also Hengst bezeichnet wurde, hat sie den Spitznamen übernommen.

Bei ihrem neuen Album musste Megan Thee Stallion einen Song spontan neu aufnehmen, weil das Anime-Sample noch nicht rechtlich geklärt war. Es geht um den Track "Otaku Hot Girl". Die Rapperin hat weder den Namen des Unternehmens noch die Anime-Serie genannt,
aus der sie ein Sample benutzt hatte. Sie hat in einem Livestream zugegeben, dass sie das Lied aufgenommen habe, bevor sie um Freigabe gebeten habe. Sie musste dann einige Änderungen vornehmen. Nur wenige Stunden vor ihrer Arena-Tournee am Mittwochabend in Dallas ist sie in ein provisorisches Studio gegangen und hat den Song neu aufgenommen. Sie sei aber am Ende so dankbar, dass die Anime-Firma ihr grünes Licht gegeben habe.

Neue Songs fürs Wochenende

Heute ist "Razones" erschienen. Reggaeton trifft auf Latin-Trap und das mit zwei großartigen Stars der Szene aus Puerto-Rico: Ozuna und Anuel AA. Sie waren oft zusammen im Studio, das letzte Mal bei ihrem Hitalbum "Los Dioses" vor drei Jahren. Das Album hatte die Latin-Charts dominiert und ihren Status als dynamisches Duo verfestigt. Für "Razones" haben sie sich mit den Produzenten DJ Luian und Mambo Kingz zusammengetan. Es gibt auch ein Musikvideo dazu. 

Ozuna und Anuel AA singen und tanzen da in einer Art Traumwelt - auf einem Schachbrett, in einem Blumenmeer oder vor riesigen Augenpaaren. Eine Frau spielt eine Marionette. Im Song selber geht es wie so oft bei ihnen um die Liebe. Die beiden erzählen von einer Liebesbeziehung und dass sie das Gefühl haben, von ihrer Partnerin benutzt zu werden. Sie zählen in "Razones" also "Gründe" auf, warum sie traurig sind.

"III" - Das neue Album von Keshavara ist da

Das neue Album von Keshavara "III" ist erschienen. Das Quartett um den deutsch-indischen Musiker Keshav Purushotham präsentiert als Eröffnungsstück "Deewana Deewana". Der Song klingt psychedelisch und zuckersüß mit Sounds, die dich in den 70er Jahre zurückkatapultieren. Vor acht Jahren wurde Keshavara in Köln gegründet. Mit jedem Album ist ein neues Bandmitglied dazugekommen. Was geblieben ist: der Hang zu nostalgischen Klängen. Keshavara machen eine Art verwaschenen Kraut-Pop und klingen in anderen Momenten, als hätte Ennio Morricone keinen Spaghetti-Western, sondern einen Bollywood-Film vertont.

Amaarae ist zurück mit neuem Doppelalbum

Die US-Sängerinrin mit ghanaischen Roots hat mit "Sweeeet" ihr neues Doppel-Album vorgestellt. Amaarae hat eine unverkennbar helle Stimme. Macht RnB, Afrobeats und Pop. Vor vier Jahren kam ihr Debütalbum raus, jetzt folgt ein Doppelalbum mit dem nicht gerade griffigen Titel "Roses are Red, Tears are Blue – A Fountain Baby Extended Play". Die queere Sängerin ist nicht nur in der LGBTQ Community ein Star, ihre Texte sind selbstermächtigend, sexpositiv und erotisch.