Global Pop News 02.12.2024

"Enough is Enough" - Sinkane über Bürgerkrieg im Sudan

Stand: 03.12.2024, 10:08 Uhr

"Enough is Enough" - Sinkane zum Bürgerkrieg im Sudan | Razzien in LGBTQ-Bars in Moskau | Kendrick Lamar bricht Rekorde

Von Bamdad Esmaili

Sinkane über Bürgerkrieg im Sudan

Sudan versinkt im blutigen Bürgerkrieg, deshalb fordert Musiker Sinkane bei Instagram Gerechtigkeit. "Enough is Enough" – also "genug ist genug", schreibt Sinkane, ein US-Amerikanischer Krautrock-Musiker mit sudanesischen Roots. "Es reicht, dass sudanesische Stimmen zum Schweigen gebracht werden und dass Journalisten getötet werden. Es reicht, dass sudanesische Menschen isoliert werden, die Schutz suchen".

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Im Sudan herrscht seit April letzten Jahres ein blutiger Machtkampf zwischen Machthaber Al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter Daglo. Beiden Konfliktparteien werden schwere Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen. Mehr als 14 Millionen Menschen sind vor den landesweiten Kämpfen geflohen, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Es ist eine der schlimmsten humanitären Krisen momentan.

"Wir, das Volk, fordern Gerechtigkeit. Wir fordern, dass die Vereinigten Arabischen Emirate und alle mitschuldigen Akteure die Finanzierung von Kriegsverbrechen einstellen und anfangen, Leben zu schützen." Sinkane

Sinkane sagt, dass der Krieg von ausländischen Mächten gesteuert werde, die vom Leid des Landes profitierten. Er schreibt in der Insta Caption: "Wir, das Volk, fordern Gerechtigkeit. Wir fordern, dass die Vereinigten Arabischen Emirate und alle mitschuldigen Akteure die Finanzierung von Kriegsverbrechen einstellen und anfangen, Leben zu schützen." Experten und Beobachter gehen davon aus, dass neben anderen Ländern auch die Vereinigten Arabischen Emirate die verheerenden Feindseligkeiten unter anderem deshalb finanzieren, um sich den Zugang zu sudanesischem Land, zu den Seehäfen sowie zu mineralischen und landwirtschaftlichen Ressourcen, einschließlich Viehbestand und Ernten, zu sichern.

Razzien in LGBTQ-Bars in Moskau

Russland hat vor einem Jahr die LGBTQ-Bewegung als extremistische Organisation eingestuft. Jetzt gab es am Wochenende verschiedene Razzien in Clubs und LGBTQ+ Bars in Moskau. Man sieht in Videos in den sozialen Medien wie vermummte Polizisten die Clubs erstürmen. Gäste aus dem Gay-Club Mono und dem Techno-Club Arma werden von der Polizei durchsucht und teils mit erhobenen Händen aus den Clubs eskortiert.

Die Beamten haben in mindestens drei Bars die Ausweise der Clubbesucher kontrolliert und  Smartphones, Laptops und Videokameras beschlagnahmt. Russland geht hart gegen die LGBTQ+-Gemeinschaft vor. Das Innenministerium in Russland hat die Razzien verteidigt: "In den Clubs wurde die Ideologie der verbotenen LGBT-Bewegung propagiert". Auch der Leiter des Reisebüros Men Travel wurde festgenommen. Er soll Silvester-Trips  für LGBTQ+-Gemeinde nach Ägypten organisiert haben.

Kendrick Lamar bricht Rekorde

US-Rap-Star Kendrick ist nicht nur zurück mit einem Überraschungsalbum, er bricht damit auch Rekorde. Sein Song "Squabble up" ist auf der 1 der US-amerikanischen Single-Charts gelandet. Auch sein Album ist auf Platz 1.

Kendrick Lamar hat sein fünftes Album "GNX" überraschend vor zehn Tagen rausgehauen. Jetzt steht auf damit an der Spitze der Billboard Charts – das ist wiederum nicht ganz so überraschend. Das ist der vierte Chart-Topper in Folge für den kalifornischen Rapper. 50 Mal schon war er für die Grammys nominiert und 17 Mal hat er den wichtigsten Musikpreis auch gewonnen. Aktuell ist er mit sieben Songs aus seinem neuen Album in den Top 10 der US Single-Charts vertreten und der vierte Künstler in der Geschichte, der gleichzeitig die ersten fünf Plätze der Hot 100 belegt - nach Taylor Swift, Drake und den Beatles. Er bleibt seinem Sound treu, experimentiert nicht rum. Er hat tolle Gäste drauf wie SZA, Jazz-Saxophonist Kamasi Washington oder mexikanische  Mariachi Ikone Deyra Barrera. Der Beef mit dem Rap-Kollegen Drake ist offenbar kein Thema mehr auf dem Album. Im ersten Song kommt er beiläufig darauf zu sprechen. Er ist enttäuscht von der fehlenden Loyalität seines East Coast Kollegen Snoop Dogg. Ansonsten widmet Kendrick Lamar sich aber größeren Themen - immer auf der Grenze zwischen Selbstzweifel und Allmachtphantasien.

Courtney Love, Sängerin und Grunge-Ikone und die Witwe von Nirvana-Frontman Kurt Cobain, hat vor kurzem in einem Interview erzählt, dass sie in Kendrick Lamar "verknallt" sei. Und sie nennt den Rapper ein Genie und würde sogar gerne mit ihm zusammenarbeiten. Es gibt aber direkt Backlash von Fans: Weil sich die Sängerin anscheinend früher rassistisch gehäußert hat. Ein 30 Jahre alter Song ihrer früheren Band Hole hat das N-Wort im Titel und sie soll Stereotype über Schwarze verbreitet haben - zum Beispiel dass sie keinen Rock hören und oft im Gefängnis landen. Fans sagen jetzt: Wenn Courtney Kendrick liebt, müsste sie zu diesen Äußerungen Stellung beziehen. Ansonsten habe sie ihn und seine Botschaften auch gar nicht verstanden.

Insider: P Diddy hätte Skandal verhindern können

Seit Monaten häufen sich Klagen und Anschuldigungen wegen sexualisierter Gewalt und organisierter Kriminalität gegen Sean "Diddy" Combs. Den Stein ins Rollen brachte seine Ex-Partnerin Cassie Ventura, die als Erste schwere Vorwürfe gegen ihn erhob – darunter Vergewaltigung und körperlicher Missbrauch. Wie jetzt bekannt wurde, hätte Diddy den Skandal möglicherweise verhindern können. Eine frühzeitige Einigung mit Ventura hätte den Fall wohl nie an die Öffentlichkeit gebracht. Ventura hätte ihm eine außergerichtliche Lösung angeboten, die er jedoch ablehnte, so ein Rechtsanwalt und Insider im Podcast The Rise and Fall of P Diddy.

Während Diddy schließlich eine ungenannte Summe zahlte, um Venturas Klage beizulegen, setzte dies eine Kettenreaktion in Gang. Es folgten zahlreiche weitere Klagen, seine Karriere stürzte ab und schließlich erhob die Staatsanwaltschaft Bundesanklagen gegen ihn. Im September wurde Combs verhaftet. Der Vorwurf: Menschenhandel und Zwang zu sexuellen Handlungen auf sogenannten "Freak-Off"-Partys.

Diddy plädiert auf "unschuldig" und wartet derzeit in Haft auf seinen Prozess. Drei Anträge auf Freilassung gegen Kaution wurden bereits abgelehnt – zuletzt mit der Begründung, dass er ein "ernsthaftes Risiko" darstelle, Zeugen zu manipulieren.