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Ami Warning – Gleichgewicht

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 08.03.2024, 16:00 Uhr

Ami Warning hat immer Zeit für Selbstliebe, Mustafa schwingt zwischen zwei Welten hin und her, und Natalia Lafourcade aktiviert ihre Selbstheilungskräfte – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Ami Warning – Gleichgewicht

"Wer braucht schon Gleichgewicht? Ich hab immer Zeit für dich!" In ihrer neuen Single "Gleichgewicht" zeigt uns Ami Warning eindeutig, wo ihre Prios liegen: auf Selbstliebe. Denn dafür gibt es immer einen Moment – auch im noch so stressigen Alltag. Wie wichtig so eine "Auszeit" ist, zeigt auch das kommende Album der Sängerin aus München, das sie direkt einfach so genannt hat: "In Gleichgewicht geht es um das immer wiederkehrende Thema von meinem neuen Album 'Auszeit', dass man es sich erlauben kann und sollte, genau das zu tun, was man eigentlich will und braucht." Dazu gehört dann eben auch, den Fomo hinter sich zu lassen, der Girls Clique auch mal abzusagen und sich einzig und alleine auf sich selbst zu fokussieren. Übel nimmt das Ami am Ende keine, denn im dazugehörigen Video hat sich die Posse versammelt und tanzt in schicken Anzügen durch die Nacht, bis im August das Album erscheint.  

Mustafa – Imaan

In seiner Musik thematisiert Mustafa immer wieder, wie es ist, als gläubiger Muslim in der westlichen Welt zu Leben und wie er die beiden Welten miteinander vereint. Auch in "Imaan" geht es genau darum: Der Track mit sudanesischen Streichern und ägyptischer Oud erzählt die Geschichte von zwei Liebenden, die sich auf der einen Seite ausleben, stylen und feiern gehen. Auf der anderen Seite sind sie mit der muslimischen Religion aufgewachsen und praktizieren diese auch nach wie vor. Dabei geht es für den Sänger aus Kanada mit sudanischen Roots vor allem darum, zu zeigen, dass es schwierig ist, die richtige Balance zu finden. Für sich selbst, aber auch für andere: "Es geht darum, wie es nie genug oder zu viel ist. Der Song zeigt, wie der Glaube unter Mustafa und Imaan schwingt wie ein Seil. Wie kulturelle Spannung, Bias und Rassismus Romantik inspirieren oder zerstückeln können."

Natalia Lafourcade – María la Curandera

Natalia Lafaourcade veröffentlicht mit "María la Curandera" eine Hymne für die Selbstheilung. Genauer gesagt, ist der Track eine Erinnerung daran, dass man mit der Stärkung seiner Intuition und der Hilfe von Mutter Natur seine Heilungskräfte aktivieren kann und dadurch auch anderen dabei helfen kann, zu heilen. Das Lied ist angelehnt an die mazatekische Schamanin María Sabina, die die westliche Welt Mitte des 20. Jahrhunderts mit ihren "magischen Pilzen" bekanntmachte. Das kleine, mexikanische Dorf Hualta de Jimenez wurde daraufhin zur regelrechten Pilgerstätte für Hippies und Wissenschaftler:innen. Fast schon ein bisschen mystisch mutet der dazugehörige Clip von Natalia an, der eine Gruppe verdeckter Frauen vereint, die sich schließlich zeigen und zum kollektiven Heilungsprozess ansetzen. Es geht um Ausdruck und Tanz, Trance und die Öffnung des Geistes.

M Lisa – Damlalar

Für 2024 wurde M Lisa im türkischen Musikbiz bereits ein ziemlich steiler Aufstieg vorausgesagt. Die Sängerin aus Istanbul hatte erst vor zwei Jahren mit ihrer Gesangskarriere begonnen – am Anfang noch unter dem Namen Melisa Zey – und einen beachtlichen Einstieg in puncto Streaming hingelegt. Seitdem haut M Lisa einiges raus – zuletzt die Single "Damlalar". Darin geht es um eine verflossene Liebschaft, für die sie alles gegeben hat und trotzdem gescheitert ist – sie ist die Mona Lisa und er da Vinci. Die logische Konsequenz: Rache. Daran lässt uns M Lisa dann auch im dazugehörigen Clip teilhaben, der mit düsterer Stimmung und Geheim-Agentinnen-Vibes ziemlich cineastisch geworden ist. Darin sucht die türkische Sängerin ihre einstige Liebschaft auf, um sie zur Strecke zu bringen. Als so ganz einfach stellt sich das aber nicht heraus.

Emilíana Torrini – Let's Keep Dancing

Eine Grammy-Nominierung für Kylie Minogue, der große Durchbruch mit "Jungle Drum" – man könnte sagen, Emilíana Torrini hat die Musikszene schon vor zehn Jahren durchgespielt, als sie ihr letztes Soloalbum rausbrachte. Das habe dazu geführt, dass sie auf der Bühne darüber nachgedacht hat, wie sie ihre Wäsche macht, sagt die Sängerin aus Island mit italienischen Roots selbst, bevor sie ihre kreative Experimentierphase weit abseits der eigenen Komfortzone einläutete. Der Tod ihrer Mutter und eine Box über das Liebesleben derer, lieferte zuletzt so viel Inspiration, dass Emilíana zum neuen Soloalbum ansetzte. Darin waren dutzende Liebesbriefe von meist Männern, denen Geraldine Flower aka "Miss Flower" den Kopf verdreht hatte. Mit "Let's Keep Dancing" gibt die Sängerin einen Einblick in die unterschiedlichsten Klanglandschaften, zum Beispiel karibische Steeldrums, die den Soundtrack für den letzten Tanz am Abend einer Trennung liefern.