AJ Tracey feat. Jorja Smith – Crush

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 14.02.2025, 10:00 Uhr

AJ Tracey und Jorja Smith schwelgen in Y2K-Erinnerungen, Bomba Estéreo und Rawayana formieren sich zur Supergroup Astrotropical und yoa vereint Bedroom-Pop und Gen-Z-Angst – das sind unsere fünf Songs der Woche!

AJ Tracey feat. Jorja Smith – Crush

Ein Trip entlang der Memory Lane – AJ Tracey und Jorja Smith erinnern sich mit "Crush" zurück an ihre Jugend und das Gefühl von großer Teenie-Liebe. "Der Song fühlt sich jung, aber auch brandneu an. Er lässt mich daran denken, wie ich in den Bus zur Schule gestiegen bin, an den Sommer der 2000er – mit all seinen Gefühlen", sagt Jorja über den Track und die Zusammenarbeit mit ihrem alten Freund AJ Tracey. Zuletzt waren die beiden auf "Ladbroke Grove" gemeinsam zu hören. Auf "Crush" kickt aber nicht nur die Highschool-Nostalgie, wenn MP3s und Nachrichten über MSN oder das Nokia-Handy ausgetauscht werden. Auch in Sachen Sound ist der Track mit seinen Oldschool-Grime-Tunes eine Liebeserklärung an den UK-Sound der Nullerjahre. Genauso wie das Video, gedreht im Chicken Shop, das mit pinkem Outfit im Stil von Cam'ron, Jogginganzügen und Postern an der Wand an die guten alten Zeiten erinnert.  

Bomba Estéreo & Rawayana: Astropical – Me Pasa (Piscis)

Mit Astropical haben Bomba Estéreo und Rawayna eine echte Supergroup gegründet, die die Brücke zwischen Kolumbien und Venezuela schlägt. Eigentlich war geplant, nur einmalig zusammenarbeiten. Da der Vibe zwischen den Combos aber so gut war, hat man sich für die langfristigere Lösung entschieden: ein gemeinsames Projekt. Beide Bands sind in ihrer Heimat absolute Aushängeschilder des Tropical- und Cumbia-Sounds. "Me Pasa (Piscis)" ist die erste Kostprobe als neue Combo, die Andenflöten und Gitarrenriffs mit Afrobeats zusammenbringt und damit eindeutig in Richtung Champeta aus Kolumbien und auf venezolanische Kultur wie Arepas zeigt. Ein bisschen Dramatik gibt es im dazugehörigen Video, wenn die Gang bei Sonnenuntergang mit dem Boot raus schippert und kentert. Aber bei all den Sommergefühlen, die aufkommen, ist fast schon klar, dass die Nummer glimpflich ausgeht.     

yoa – Princesse chaos

Seit der Veröffentlichung ihrer EP "Attente" legt yoa einen stetigen Aufstieg in der französischen Musikszene hin. Die französisch-schweizerische Sängerin setzt auf Bedroom-Pop und Chanson, bringt aber auch Einflüsse aus Bossa Nova, Techno oder R'n'B ein. Ein bisschen verträumt und soft, aber es geht auch um ernste Themen. Zum Beispiel Mental Health, Liebeskummer oder die Angst vor dem Erwachsenwerden – eben alles, was die Gen Z beschäftigt. Das spiegelt auch das gerade erschienene Album "La Favorite" wider. Ihr Debütalbum, mit dem sie gleich für den Victoires de la Musique nominiert wurde, dem wichtigsten Musikpreis Frankreichs. Vor ihrer Karriere als Musikerin hat yoa übrigens am Theater gespielt, wo sie sich ein besonderes Gespür für Ausdruck erarbeitet hat. In "Princesse chaos", der Single, die jetzt mit Video kommt, tanzt yoa zum Beispiel als Ballerina durch eine riesige weiße Halle.      

Keshavara – Omzerzura

In den letzten Jahren hat Keshavara die COSMO-Community mit seinen verspielten Sounds zwischen Psychedelia, Funk und Groove komplett um den Finger gewickelt. Seit der Veröffentlichung des Debütalbums und dem darauffolgenden "Kabinett der Phantasie" hat sich aber einiges getan – zumindest in Sachen Formation. Denn wo Sänger und Namensgeber Keshav Purushotham am Anfang noch alleine auf der Bühne stand, ist mittlerweile eine ganze Band herangewachsen, die unter dem Moniker Keshavara vereint ist. Was bleibt ist die Liebe für den Surrealismus, was neu dazukommt, sind noch mehr Instrumentierung und analoge Sounds, die auf starkes Storytelling setzen. Auch wenn die Lyrics zwischen Deutsch, Englisch, Hindi und Gibberish nicht immer zu verstehen sind. So soll es auch auf "III" sein, dem dritten Album, auf dem eben viel der Fantasie überlassen wird. "Omzerzura" und der dazugehörige Clip sind dementsprechend ein echter Trip.    

DJ Maphorisa, XDuppy, Sean1401 feat. Leemckrazy, Scotts Maphuma, Blxckie, Pcee & Kabelo Sings – Ngibolekeni

Mit "Ngibolekeni" kommt dieser Tage das Who's who der südafrikanischen Musikszene zusammen. Wie so oft hat er sie versammelt: DJ Maphorisa, der die Szene nicht nur im Blick, sondern mit seinen Pionier-Moves auch im Griff hat. Der Produzent aus Gauteng ist für die erfolgreichsten Tracks des Landes zuständig – zum Beispiel "Khona" von Mafikizolo oder "Ngud" von Kwesta und Cassper Nyovest. Spätestens aber mit der Zusammenarbeit auf Drakes "One Dance" hat es Maphorisa in den internationalen Musik-Himmel geschafft. Major Lazer, Wizkid, Davido und Jason Derulo folgten. Da liegt es auch auf der Hand, dass sich das Line-Up von "Ngibolekeni" nicht zweimal hat bitten lassen. Für den Amapiano-Banger hat Maphorisa gleich sieben Namen aus der Szene akquiriert, darunter XDuppy, Sean1401, Leemckrazy, Scotts Maphuma, Blxckie, Pcee und Kabelo Sings.