Bad Bunny – La Mudanza
Mit "DeBÍ TiRAR MáS FOToS" hat Bad Bunny nicht nur ein Album rausgebracht, das die internationale Popkultur mit seinem Hype erschüttert hat, sondern auch eine Reihe von Videos, mit denen er sein eigenes Erbe und das seiner Heimat Puerto Rico hochleben lässt. Bei "La Mudanza", dessen Clip an seinem Geburtstag am 10. März erschienen ist, ist das nicht anders. Es geht los mit der Geschichte von Benito. So heißt nicht nur Bad Bunny selbst, sondern auch sein Vater, genannt Tito. Der wiederum traf in den Neunzigern auf Lysaurie, Bad Bunnys Mutter. Der Rest ist Geschichte – die von Bad Bunny um genau zu sein, was mit sehr persönlichen Fotos untermalt wird, bevor Baby Bunny anhand von KI zu uns spricht. Von den persönlichen Stories macht der Clip dann einen Switch zum Politischen. Denn Benito rennt mit einer puerto-ricanischen Flagge in der Hand vor einer Schar Militärs, bevor er sicher bei seiner Community ankommt und zu Salsa Gorda Rhythmen tanzt. Währenddessen werden immer wieder Bilder eingeblendet, die zeigen, wie sich Puerto-Ricaner:innen im Widerstand befinden.
Bomba Estéreo & Rawayana – Fogata (Leo)
Bomba Estéreo und Rawayana haben sich zusammengetan, um den Soundtrack für einen unbeschwerten Sommer zu schreiben. Dass die Combos aus Kolumbien und Venezuela gut zusammen funktionieren würden, war schon bei der ersten Zusammenarbeit klar. Deshalb folgt mit "Astropical" ein ganzes Album, das sich nicht nur dem Sommer, sondern auch den Sternzeichen widmet. "Fogata", also "Feuer", der neue Track, der jetzt auch mit einem Clip ausgestattet wurde, repräsentiert das Sternzeichen Löwe. Darin geht es um eine queere Liebesstory zwischen zwei Frauen, die zusammen mit ihrer Gang die Stadt unsicher machen. Zwischen Graffiti, Rollerfahrten und Tarotkarten kommen ziemlich große Freiheitsgefühle hoch, die nur noch krasser werden, wenn die Gruppe einen kunterbunten Van klaut und Cannabis Edibles mampft.
千葉雄喜 (Yuki Chiba) – Bank
In internationalen Rapkreisen gehört Yuki Chiba schon seit einigen Jahren zu den großen Namen. Der Rapper aus Japan, der in der Vergangenheit auch unter dem Pseudonym Kohh in Erscheinung getreten ist, war zum Beispiel auf dem Extended Cut von Frank Oceans Album "Nikes" zu hören oder ging zuletzt zusammen mit US-Rapperin Megan Thee Stallion auf ihrem Track "Mamushi" viral. Mit dem neuen Album "Billionare", das am 26. März erscheint, knüpft Chiba an den düsteren 808- und Trap-Sound aus den USA an, macht daraus aber seine ganz eigene Version. "Bank", die neue Kostprobe daraus, ist eine Konsum- und Kapitalismuskritik, denn Chiba ist darin als Obdachloser unterwegs, wird von der Gesellschaft verstoßen, kommt aber an eine Menge Geld. Wie Robin Hood bringt er das dann unters Volk, während sich die Reichen im Nobelrestaurant die Mägen vollhauen und zu Schweinen mutieren.
Seyi Vibez – Shaolin
Die Shaolin-Ästhetik ist in der Popkultur ein immer wieder gern gesehenes Thema. Der Wu-Tang Clan benennt ganze Alben danach, Kendrick Lamar wird zu "Kung Fu Kenny" und auch Seyi Vibez setzt jetzt mit "Shaolin" auf chinesische Kampfkunst. Sehr kunstvoll sind dabei nicht nur die Moves und Choreos, sondern die gesamte Optik des Videos, die vor allem auf Rot, Orange und Kreidefilm setzt. Es passiert einiges in dem sehr intensiven und zügigen Clip: Mal schwebt er wie ein Held über einer Armee oder tanzt als Soldat im Ring. Die Bilder stehen für Power, aber auch für Resilienz und Spiritualität, sollen den Kampfgeist und den Erfolg des nigerianischen Rappers wiederspiegeln. Zu hören ist der Uptempo-Track aus Afrobeats und Amapiano auf der gerade erschienenen EP "Children Of Africa", die nur sieben Monate nach dem letzten Album "Loseyi Professor" erschienen ist. Genauso schnell wie seine Videos ist eben auch Seyis Release-Zyklus.
Hòa Minzy feat. Xuân Hinh & Tuấn Cry – Bắc Bling
In ihrer Heimat Vietnam gehört Hòa Minzy zu den absoluten Superstars. Auch, weil sie dort vor über zehn Jahren bei der TV-Sendung "Star Academy" mitgemacht hat, einer Gesang-Castingshow, bei der sie als Siegerin hervorging. Seitdem probiert sich die 29-Jährige in unterschiedlichsten Bereichen aus – als Schauspielerin, aber vor allem als Sängerin. Mit "Bắc Bling" veröffentlicht das Multitalent jetzt eine echte Liebeserklärung an ihre Heimat – genauer gesagt, an die Provinz Bắc Ninh. Hòa macht aus deren Namen "Bắc Bling" – und viel Bling hat das dazugehörige Video auch zu bieten. Man könnte fast schon sagen, der Clip ist ein astreiner Reisewerbespot für die Region geworden und strotzt nur so vor opulenter Tradition. Mal kommt Hòa auf einem Pferd, begleitet von einem ganzen Zug an Menschen. Mal tanzt sie in goldener vietnamesischer Tracht, der Áo dài, vor einem riesigen Feuer. Und natürlich sind auch ihre Featuregäste zu sehen, denn auf "Bắc Bling" ist außerdem der vietnamesische Chèo-Sänger Xuân Hinh und Musiker Tuấn Cry mit dabei.