
Hope Tala: "Hope Handwritten" – ein Coming-of-Age-Roman in Album-Länge
Stand: 05.03.2025, 00:00 Uhr
Die jamaikanisch-britische Singer-Songwriterin Hope Tala aus London hat ihr Debütalbum veröffentlicht. Inspiriert haben sie dabei nicht nur Neo-Soul-Legenden, sondern auch ihre Leidenschaft für Literatur.
Von Negisa Blumenstein
Seit 2018 veröffentlicht sie schon Musik und hat in der Zeit zwei EPs herausgebracht. Mit ihrem verträumten Sound erreichte Hope Tala außerdem bereits prominente Fans: Barack Obama schrieb ihren Song "All My Girls Like to Fight" auf seine Tracklist von 2020. Typisch für Hope Tala sind ihre warmen R&B-Vocals, die auf Bossa-Nova-Gitarren treffen. Neo-Soul-Sängerinnen wie Erykah Badu und Lauryn Hill sind ihre Idole und das hört man deutlich heraus.
Neo-Soul und Sylvia Plath
Die Musik stand für die Londonerin aber zunächst nicht an erster Stelle. Sie studierte englische Literatur und veröffentlichte nebenbei eigene Songs auf Soundcloud. Daraufhin folgte sehr viel positives Feedback und sie beschloss, ihren Master-Studienplatz an der Cambridge Uni links liegen zu lassen. Das Schreiben ihrer Songtexte hat für Hope Tala einen besonders hohen Stellenwert – kein Wunder, bei ihrem Background. Sie selbst sagt, dass Autorinnen wie Sylvia Plath und Zadie Smith große Vorbilder für sie sind. Ihr Album "Hope Handwritten" ist aufgebaut wie ein Coming-of-Age-Roman: Der erste und letzte Song sind Prolog und Epilog, jeder weitere Song ist ein Kapitel in der Geschichte.
Mental Health als Musikerin
Der Höhepunkt des Albums ist der Song "Magic or Medicine": Darin beschreibt Hope Tala ihre Erfahrungen mit psychischer Gesundheit. Mit dem Thema geht sie sehr offen um, schreibt aber poetisch darüber. Und auch wenn sie so ernste Themen behandelt, bleibt es immer leichtfüßig und hoffnungsvoll. Sie singt darüber, was ihr geholfen hat: Achtsamkeitsübungen, Therapie, Religion und Freundschaften.
Langer Werdungsprozess
Das Album "Hope Handwritten" hat einen langen Schaffensprozess hinter sich: Die erste Version schickte Hope Tala bereits 2021 an ihr Label. Das war allerdings der Meinung, es klinge noch nicht fertig. Für Hope war das erstmal ein Rückschlag – sie merkte jedoch schnell, was ihr bei der Inspiration zum Schreiben helfen würde: Sie musste noch viel mehr erleben. Auf der finalen Version des Albums sind jetzt nur noch zwei Songs von damals vertreten: "Jumping The Gun" und "Growing Pains", zu deutsch: Wachstumsschmerzen.