Es gibt die verrücktesten Theorien, wie man am besten sein zweites Album macht. Symba ist sich treu geblieben und gibt den Fans noch eine weitere Facette: die persönliche Seite. "Liebe & Hass" ist die logische Entwicklung des Berliner Rappers, nach dem er sich bisher eher draufgängerisch gezeigt hat. Zwar immer mit einem Augenzwinkern und etwas selbstironisch, aber dennoch unantastbar.
Auf seinem zweiten Album erzählt er uns mehr über den Symba hinter der Fassade. Es gibt nämlich nicht nur einen Symba, der ein cooler Trapper ist und mit seinen Jungs Kreuzberg unsicher macht, sondern auch einen verletzlichen Symba. Einen, der mit Verlustängsten inmitten des Großstadtdschungels zu kämpfen hat und um verstorbene Homies trauert (OG Pezo und Pablo Grant). Auf Tracks wie "Tagebuch" möchte er seine von Licht und Schattenseiten geprägte Realität einfach nur überstehen.
Keine Genre-Grenze und endlich Features
Symba überzeugte schon früh in seiner Karriere als Teil der "Playboysmafia" wie Rap-Kollege Pashanim mit einem locker-leichten Trap-Sound, der an die Atlanta Pioniere Rich Homie Quan und Young Thug erinnert, aber eben mit einer Berliner Attitüde. Auf "Liebe & Hass" gibt es genau das, gleichzeitig sind ihm aber auch Genre-Grenzen komplett egal. Neben Drum & Bass und House Beats gibt es sogar Indie-Rock Einflüsse. Symba drückt dem ganzen seinen eigenen Stempel auf und macht, worauf er Bock hat.
Eine weitere Überraschung auf dem Album sind die zwei Feature-Gäste. Nicht, dass es Pashanim und makko sind, sondern das es überhaupt welche gibt. Symba ist in seiner bisherigen Karriere komplett ohne Features ausgekommen. Nach seinem Gastbeitrag auf Paula Hartmanns Platte "kleine Feuer" hat sich das wohl geändert. Dass es nicht schon früher ein Pashanim-Feature gab, ist eigentlich undenkbar. Die Gäste ergänzen den Berliner Rapper gut, sie harmonieren und klingen ungezwungen. Für die Produktion zeigt sich in den meisten Fällen Pacoussa verantwortlich, mit Stickle und Bazzazian haben sich aber auch richtige Deutschrap-OG-Producer in die Credits geschlichen.