Schnell erklärt
Aus unseren Spielkarten wollen wir in "Mischwald" ein lebendiges Ökosystem mit tierischen und pflanzlichen Lebensgemeinschaften schaffen. Jede Karte zeigt entweder zwei verschiedene Tiere und die Bedingungen, unter denen sie uns Punkte bringen, oder einen Baum. Diese bieten oben, unten, rechts und links Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Wer am Zug ist, darf eine Handkarte ausspielen oder zwei Karten nachziehen - entweder vom Stapel oder aus der gemeinsamen "Lichtung". Dort landen alle Karten, die zum Bezahlen verwendet wurden – jede hat ihren Preis, und der muss mit anderen Handkarten beglichen werden. Jedes Mal müssen wir uns fragen: Ist das wichtig oder kann das weg? Und ist eine für uns wertlose Karte vielleicht genau das Puzzleteil, das einem Mitspieler noch fehlt?
Im unteren Drittel des Kartenstapels verbergen sich drei Winterkarten. Wenn durch das Ziehen der letzten die kalte Jahreszeit anbricht, endet das Spiel sofort. Gewonnen hat, wer mit seinem "Mischwald" die meisten Punkte macht.
Was macht den Spielreiz aus?
Für sich allein genommen sind die meisten Karten nicht sonderlich wertvoll. Erst in Kombination mit anderen Waldbewohnern entfalten sie ihr volles Potential: Gimpel bringen Punkte für jedes Insekt in unserem Wald, Hasen werden mit jedem weiteren Hasen wertvoller, der Luchs ist nutzlos, solange er nicht wenigstens ein Reh fressen kann. Diese der Natur nachempfundenen gegenseitigen Abhängigkeiten machen "Mischwald" zum Vergnügen.
Abhängig von unserer Starthand, unseren Entscheidungen und den Plänen unserer Mitspieler verläuft jede Partie anders. Die verschiedenen Arten zu punkten sind insgesamt sehr ausgewogen. So führen viele Wege zum Sieg – und weil die Tierkarten jeweils zwei unterschiedliche Tiere zeigen, bleiben wir taktisch flexibel.
Die naturgetreuen Illustrationen und der Kartenmechanismus, bei dem tierische Bewohner an die Bäume angelegt werden und hinter diesen hervorlugen, machen unsere Wälder auch optisch reizvoll. Konsequenterweise schlägt sich das Naturthema auch in der Produktion nieder: "Mischwald" kommt ganz ohne Plastik aus, stattdessen sind die Karten in Papier verpackt. Lobenswert!
Wer hat Spaß?
"Mischwald" belohnt planvolles Handeln, kluges Timing und wiederholtes Spielen. Wegen der Vielzahl an Möglichkeiten richtet es sich eher an ein erfahrenes Publikum. Doch auch Anfänger brauchen diesen Wald nicht zu fürchten – spätestens nach der ersten Partie finden sie sich gut zurecht.
Die Zahl der Mitspieler hat keinen großen Einfluss auf die Spieldauer, wohl aber auf die Spieldynamik: Mehr Spieler bedeuten auch mehr Unwägbarkeiten und einen höheren Glücksfaktor. Wer volle Kontrolle schätzt, spielt zu zweit.
Fazit
"Mischwald" ist clever, spannend und anspruchsvoll. Viel Spiel in einer kleinen Box – nicht nur für Naturfreunde.
Mischwald
Kosch
Lookout Games
2-5 Spieler:innen ab 12 Jahren, ca. 30-60 Minuten
ca. 25 Euro
