Der Bezug zum literarischen Schaffen liegt seit Generationen in Lisa Sommerfeldts Familie: Theodor Fontanes Schwester Jenny, Vorbild für seinen Roman "Frau Jenny Treibel", heiratete den Apotheker Hermann Sommerfeldt - und ist die Urururgroßmutter von Lisa Sommerfeldt, Schauspielerin, Dramatikerin, Hörspielautorin.
Nach dem Abitur studierte Lisa Sommerfeld zunächst neuere deutsche Literatur, Philosophie und Geschichte, bevor sie 2002 ihre Schauspielausbildung abschloss. Während und nach dem Studium spielte Sommerfeldt an verschiedenen Theatern, war als Sprecherin für Rundfunkprojekte tätig und stand für unterschiedliche Rollen vor der Kamera - beispielsweise ab 2004 als Esther in der Comedy-Serie "Pastewka". Bis heute schreibt Lisa Sommerfeldt Prosa, Theaterstücke und Hörspiele und erhielt für diese Arbeit zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. 2021 erschien ihr Bilderbuch "Die doppelt gekrönte Prinzessin". Ihre Texte für Theater und Rundfunk entstehen in enger Zusammenarbeit mit Regie und Dramaturgie. In ihren Stücken, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, verarbeitet Lisa Sommerfeldt poetische Motive und narrative Elemente, die sie selbst als "erlebten Monolog" beschreibt.
So findet sich beispielsweise in Dorfdisco ein Mädchen plötzlich in ihrem Heimatort wieder, einem Kaff im Osten, und wird dort konfrontiert mit den Geschichten ihrer Vergangenheit und deren Einfluss auf die Gegenwart. In stadt.land.fluss oder die konstruktion der liebe unternimmt Sommerfeldt einen Marsch durch die Seele einer postmodernen Generation, die geprägt ist vom Drang nach Selbstoptimierung, Zukunftsängsten, Unentschlossenheit und der Versessenheit nach Liebe. Hier stellt sie die Frage: Wie wird man glücklich in einer Welt, in der das Glück in der eigenen Hand liegt?
Mit Konflikten in unterschiedlichen Lebensentwürfen und -umständen unserer Gegenwart haben auch die Figuren in wing.suit zu kämpfen. In diesem Stück entwirft Sommerfeldt eine Dreiecksgeschichte im Machtkampf um Verantwortung und Schuld. Verantwortung ist auch ein zentrales Thema in "Überleben.Monolog." Hier geht es Lisa Sommerfeldt darum, die junge Generation aufzuklären ohne sie zu belehren - sie erzählt von der der Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Menschen und erinnert in einem fiktiven Hörspiel an die Kinderoper "Brundibár" von Hans Krása, die 1943 im KZ Theresienstadt uraufgeführt wurde.