Caravan. Soundtrack für den Kampf um Demokratie in Thailand. WDR 3 Kulturfeature. 08.02.2025. 53:49 Min.. Verfügbar bis 07.02.2099. WDR 3. Von Ernst Weber.
Der Gitarrist und Songwriter Nga Caravan wächst im armen Nordosten Thailands auf. Von US-Soldaten, die Urlaub vom Vietnamkrieg machen, lernt er westliche Musik kennen. Nga Caravan fühlt sich als Hippie, ist gegen den Vietnamkrieg und protestiert mit Studierenden gegen die Militärregierung im eigenen Land. Die 1973 gegründete Band Caravan ist mit Gitarren und Schlagzeug ausgestattet; von Bob Dylan inspiriert singt sie Protestsongs auf Thai. Mit dem Lied "Man and Buffalo" - geschrieben vom politischen Aktivisten Somkhit Singsong - wird die Band berühmt. Als bei den Protesten von 1976 Polizei und rechte Mobs dutzende Studierende töten, flüchtet die Band in den Dschungel und schließt sich kommunistischen Rebellen an. Nga Caravan wird vom Hippie zum Soldaten. Sechs Jahre lang verbringt die Band in Dschungelcamps, unterhält mit Gitarre und Liedern die Rebellen, und kämpft ums Überleben. 1982 - im Rahmen einer allgemeinen Amnestiebewegung - kehren die Musiker nach Bangkok zurück - und feiern musikalische Erfolge im In- und Ausland. Heute ist Bandleader Nga Caravan 75. Er tritt in Pubs und Konzertsälen auf und unterstützt mit Auftritten auch in der jüngeren Vergangenheit Protestaktionen gegen die Regierung. Somkhit Singson lebt zurückgezogen auf einer kleinen Farm im Nordosten Thailands, hält einen Wasserbüffel und baut Papayas an.
Ausstrahlung am Samstag, den 8. Februar 2025 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 9. Februar 2025 um 15.04 Uhr
Von: Ernst Weber
Redaktion im WDR: Johanna Tirnthal/Adrian Winkler
Produktion: ORF 2024