- Sendehinweis: Vesper | 15. Juni 2024, 17.04 - 19.00 Uhr | WDR3
Vesper I
1724
17:04 - 17:45 Uhr
Georg Friedrich Händel, Jan Dismas Zelenka und Johann Sebastian Bach – drei große Meister der Barockmusik. Was haben sie eigentlich vor genau 300 Jahren komponiert? Diese Frage stellt sich die erste Stunde der WDR 3-Vesper und richtet das musikalische Brennglas damit auf das Jahr 1724. Händel entdeckt in London für sich die innovativen geistlich-moralischen Gedichte aus dem 'Irdischen Vergnügen in Gott' von Barthold Heinrich Brockes, und er vertont einige daraus in seinen 'Neun deutsche Arien'. Jan Dismas Zelenka wirkt als Kontrabassist in der Kapelle des katholischen Hofs in Dresden und möchte sich dort auch als Komponist von satztechnisch versierten und effektvollen Kirchenwerken profilieren, zum Beispiel mit einem beeindruckenden 'Gloria'. Auch Johann Sebastian Bach vertont damals im protestantischen Leipzig einen Text aus dem lateinischen Mess-Ordinarium. Dieses Sanctus wird er Jahre später leicht überarbeitet in seine berühmte h-Moll-Messe aufnehmen.
Von Helga Heyder-Späth
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Titel / Länge | Interpret:in |
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Georg Friedrich Händel | Das zitternde Glänzen der spielenden Wellen, HWV 203 aus: Neun deutsche Arien, HWV 202-210 (5'06'') | Marie Friederike Schöder, Sopran Batzdorfer Hofkapelle |
Jan Dismas Zelenka | Gloria, ZWV 30 für Soli, Chor und Orchester (24'25'') | Lucí Caihuela, Sopran Jeanne Mendoche, Sopran Kamila Mazalová, Alt Aneta Petrasová, Alt Václav Cízek, Tenor Tomás Selc, Bass Collegium 1704 Collegium Vocale 1704 Leitung: Václav Luks |
Johann Sebastian Bach | Sanctus aus: h-Moll Messe, BWV 232 für Singstimmen und Orchester (4'00'') | Freiburger Barockorchester Gächinger Kantorei Stuttgart Leitung: Hans-Christoph Rademann |
Vesper II
Musikalische Wettstreite
18:04 - 19:00
In den musikalischen Wettstreit traten bereits die Götter der Antike, seitdem ist die gegenseitige Herausforderung immer wieder Reiz für Musikanten und Zuhörer gleichermaßen. In der Barockzeit gehörte das musikalische Kräftemessen zur beliebten Disziplin reisender Musiker.
Besonders turbulent ging es in Dresden am Hof von August dem Starken zu. Hier trafen sich die bedeutendsten Künstler Europas und trugen ihre Rangeleien gern in Form eines musikalischen Wettstreits aus. So trat der italienische Geiger Francesco Maria Veracini gegen Konzertmeister der Hofkapelle Johann Georg Pisendel an. Johann Sebastian Bach hatte leichtes Spiel, denn der französische Cembalist Louis Marchand hatte die Herausforderung zunächst angenommen, traute dann aber seiner eigenen Courage nicht und verließ heimlich die Stadt.
Von Judith Nüsser
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Werk / Länge | Interpret:in |
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Francesco Maria Veracini | Ouvertüre Nr. 5 B-Dur (14'36'') | L'Arte dell'Arco |
Johann Georg Pisendel | Sonate e-Moll (12'20'') | Leila Schayegh, Violine Johannes Keller, Cembalo |
Louis Marchand | Suite d-Moll (11'46'') | Stanislav Gres, Cembalo |
Johann Sebastian Bach | Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur, BWV 1048 (9'38'') | Akademie für Alte Musik Berlin |
Johann Sebastian Bach | 1. Satz, Allegro aus: Sonate Nr. 1 h-Moll, BWV 1014 (2'54'') | Isabelle Faust, Violine Kristian Bezuidenhout, Cembalo |