'… bei der Kirchenmusik aufgewachsen' – Anton Bruckner

Aus Anlass seines 200. Geburtstages ist die WDR 3 Vesper Anton Bruckner gewidmet.

Anton Bruckner | Bildquelle: IMAGO/Zoonar/Heinz-Dieter Falkenstein

Vesper I

'… bei der Kirchenmusik aufgewachsen' – Anton Bruckner

17:04 - 17:45 Uhr

'Manchmal bin ich wirklich im Zweifel, wer an unserem Bruckner größer ist: der Meister der Symphonie oder der Meister der Kirchenmusik. Preisen wir uns glücklich, dass wir beide besitzen!' So hat es der Musikkritiker Theodor Helm 1893 formuliert. Ob sich Anton Bruckner selbst hätte entscheiden können? Als Symphoniker ging er in die Geschichte ein. Aber auch das geistliche Genre war ihm ein Herzensanliegen. Er sei – so formulierte er einmal – 'bei der Kirchenmusik aufgewachsen'. Tatsächlich begann Bruckner schon als Teenager, Geistliches zu schreiben, und er hat nicht mehr damit aufgehört. Die erste Stunde der Vesper stellt Kompositionen aus verschiedenen Stationen seines Lebens vor, darunter frühe Stücke wie das 'Pange lingua', aber auch sein 'Te Deum' aus den 1880er Jahren, mit dem er in Wien nach vielen herben Enttäuschungen endlich Erfolge feierte. Das klangprächtige Werk hat er dann auch Gott gewidmet – 'zur Danksagung für so viel überstandene Leiden'.

Von Helga Heyder-Späth

'Bei der Kirchenmusik aufgewachsen' - Anton Bruckner WDR 3 Vesper 07.09.2024 41:39 Min. Verfügbar bis 07.09.2025 WDR 3

Die Musikstücke zur Sendung

17:04 - 17:45 Uhr
Komponist:inTitel / LängeInterpret:in
Anton BrucknerPange lingua, WAB 31
(1'21'')
Musica Saeculorum
Leitung: Philipp von Steinaecker
Anton BrucknerMagnificat B-Dur, WAB 24
(4'30'')
Johanna Winkel (Sopran)
Sophie Harmsen (Alt)
Sebastian Kohlhepp (Tenor)
Ludwig Mittelhammer (Bariton)
Raphael Alpermann (Orgel)
Akademie für Alte Musik Berlin
RIAS Kammerchor
Leitung: Lukasz Borowicz
Anton BrucknerPräludium für Orgel C-Dur, WAB 129
(3'03'')
Robert Kovács (an der Bruckner-Orgel im Augustiner Chorherrenstift St. Florian)
Anton BrucknerSanctus aus: Messe Nr. 1 d-Moll, WAB 26
(1'44'')
WDR Rundfunkorchester Köln
WDR Rundfunkchor Köln
Leitung: Helmuth Froschauer
Anton BrucknerTe Deum C-Dur, WAB 45
(19'53'')
Hanna-Elisabeth Müller (Sopran)
Ann Hallenberg (Alt)
Maximilian Schmitt (Tenor)
Tareq Nazmi (Bass)
Orchestre des Champs-Élysées
Collegium Vocale Gent
Leitung: Philippe Herreweghe
Anton Bruckner um 1890 | Bildquelle: WDR/picture-alliance/Imagno/Fuchs/dpa

Vesper II

Linderung im Komponieren: Anton Bruckners langer Weg zum Erfolg

18:04 - 19:00

"Ich, Welt- und Menschenfeind aufs Neue, suche da einige Linderung über die bübische Behandlung in Linz", schreibt Anton Bruckner 1865 an einen seiner wenigen langjährigen Freude, Rudolf Weinwurm. Es ist die Arbeit an seiner ersten Sinfonie, die Bruckner Linderung verschafft. Im Laufe seines Lebens muss er immer wieder „bübische“, also unfreundliche Behandlungen ertragen, wohl auch, weil er selbst im Umgang alles andere als unkompliziert ist. Auch seine Werke bleiben zu Lebzeiten oft unverstanden. In einer Zeit, in der sich die deutschsprachige Musikwelt in Wagner-Anhänger und Wagner-Gegner spaltet, positioniert sich Bruckner deutlich auf der Seite der Anhänger und gerät so immer wieder in die Mühlen der Musikkritik. 1884 gelingt ihm mit seiner siebten Sinfonie endlich der Durchbruch zum Erfolg. Die zweite Vesperstunde zeichnet diesen langen Weg nach und nimmt dabei auch weniger bekannte Werke in den Blick.

Von Helga Heyder-Späth

Anton Bruckners langer Weg zum Erfolg WDR 3 Vesper 07.09.2024 56:33 Min. Verfügbar bis 07.09.2025 WDR 3

Die Musikstücke zur Sendung

18:04 - 19:00
Komponist:inWerk / LängeInterpret:in
Anton BrucknerSteiermärker G-Dur, WAB 122
(für Klavier)
(1'54'')
Wolfgang Brunner (Pianoforte)
Anton BrucknerSinfonie Nr. 1 c-Moll 'Linzer Fassung': Allegro
(12'00'')
Musica Saeculorum
Leitung: Philipp von Steinaecker
Ludwig van BeethovenSonate Nr. 14 cis-Moll, op. 27,2: Allegretto
(für Klavier)
(2'15'')
Alexei Lubimov (Pianoforte)
Anton BrucknerAm Grabe, WAB 2
(für Männerchor a cappella)
(2'54'')
RIAS Kammerchor
Leitung: Lukasz Borowicz
Richard WagnerDie Meistersinger von Nürnberg: Verachte mir die Meister nicht Finale 3. Akt
(6'43'')
Georg Zeppenfeld (Bass)
Sächsische Staatskapelle Dresden
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Bachchor Salzburg
Leitung: Christian Thielemann
Anton BrucknerIntermezzo d-Moll, WAB 113
(für 2 Violinen, 2 Violen und Violoncello)
(9'10'')
Bartholdy Quintett
Anton BrucknerSinfonie Nr 7 E-Dur: Scherzo
(9'57'')
Orchestre des Champs Élysées
Leitung: Philippe Herreweghe