Autographe aus der Staatsbibliothek & Sophie Charlotte und Anna Amalie

In der Vesper geht es heute um Musikhandschriften aus der Berliner Staatsbibliothek &musikalischen Soireen preußischer Hoheiten.

Staatsbibliothek Berlin | Bildquelle: dpa

Vesper I

Liegt in Berlin: Autographe aus der Staatsbibliothek

17:04 - 17:45 Uhr

Ohne den Sammlergeist der brandenburgischen Fürsten sähe unser Musikleben heute ärmer aus: Schon Mitte des 17. Jahrhunderts legte Friedrich Wilhelm von Brandenburg den Grundstein für eine 'Churfürstliche Bibliothek'. Sein Sohn machte daraus 1701 nach seiner Selbstkrönung zum König in Preußen die 'Königliche Bibliothek zu Berlin'. Anfang des 20. Jahrhunderts zog die stetig wachsende Sammlung dann in den repräsentativen Prachtbau Unter den Linden, der die 'Staatsbibliothek zu Berlin' bis heute beherbergt. 1978 kam ein zweiter Standort am Potsdamer Platz dazu. Zu den vielen kulturellen Schätzen, die Unter den Linden aufbewahrt werden, gehört eine beeindruckende Musiksammlung, unter anderem mit einer Fülle an historischen Handschriften. Viele davon wurden von den Komponisten selbst geschrieben, auch viele Autographe von Johann Sebastian Bach finden sich darunter. Einige der Klang-Preziosen, die in Berlin im Autograph liegen, stellt die erste Stunde der Vesper vor.

Von Helga Heyder-Späth

Die Musikstücke zur Sendung

17:04 - 17:45 Uhr
Komponist:inTitel / LängeInterpret:in
Georg Philipp TelemannGedenke doch, wie ich so elend, TVWV 1:583 (Kantate): I. Eingangschor
(2'42'')
Dorothee Mields (Sopran)
Hanna Zumsande (Sopran)
Klaus Mertens (Bass)
Hamburger Ratsmusik
Leitung: Simone Eckert
Felix Mendelssohn BartholdyJube Dom'ne (Motette)
(6'20'')
Chamber Choir of Europe
Leitung: Nicol Matt
Wolfgang Amadeus MozartBenedictus sit Deus, KV 117
(7'48'')
Barbara Schlick (Sopran)
Collegium Cartusianum
Kölner Kammerchor
Leitung: Peter Neumann
Johann Sebastian BachHerr Jesu Christ, dich zu uns wend, BWV 632
(1'16'')
Ulrich Böhme (Bach-Orgel der Thomaskirche zu Leipzig)
Johann Sebastian BachGloria in excelsis Deo, BWV 191
(14'44'')
Bach Collegium Japan
Bach Collegium Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
Gemälde des italienischen Komponisten und Geiger Arcangelo Corelli | Bildquelle: picture-alliance/akg-images

Vesper II

Sophie Charlotte und Anna Amalie laden zum Konzert

18:04 - 19:00

Begegnet sind sie sich wohl nie, und doch widmete der italienische Geigenstar Arcangelo Corelli seine innovativen Violinsonaten Opus 5 im Jahr 1700 der Kurfürstin von Brandenburg. Kein Wunder, denn Sophie Charlotte, die bald danach Königin in Preußen wurde, war als gebildete Musikmäzenin weithin berühmt. Im später nach ihr benannten Berliner Schloss Charlottenburg fanden hochkarätige Musikdarbietungen statt. Eine Tradition, die auch ihre Schwiegertochter Königin Sophia Dorothea, vor allem aber ihre Enkelin Prinzessin Anna Amalie mit großem Engagement vorsetzten. Anna Amalie machte ihr Berliner Palais zu einem wahren Musenhof, in dem Komponisten wie Christoph Schaffrath, Johann Philipp Kirnberger und Wilhelm Friedemann Bach ein und aus gingen. In ihren Privatkonzerten tat sie sich gerne auch einmal als Interpretin und Komponistin hervor.

Von Helga Heyder-Späth

Die Musikstücke zur Sendung

18:04 - 19:00
Komponist:inWerk / LängeInterpret:in
Anna Amalie Prinzessin von PreußenFuge a-Moll
(für 2 Violinen und Basso continuo)
(2'10'')
Ensemble Diderot
Giovanni Battista Bononcini'Polofemo' (Oper): Bella dea, che sorgi dall'onde' Arie des Aci
(3'27'')
Bruno de Sá (Sopran)
Ensemble 1700
Leitung: Dorothee Oberlinger
Arcangelo CorelliSonata g-Moll, op. 5 Nr. 5
(für Violine und Basso continuo)
(11'17'')
Lina Tur-Bonet (Violine)
ensemble musica narrans
Leitung: Jakob David Rattinger
Agostino SteffaniQuanto care al cor
(Duett für zwei Soprane und Basso continuo)
(7'06'')
Amanda Forsythe (Sopran)
Emöke Baráth (Sopran)
Boston Early Music Festival Chamber Ensemble
Johann Philipp KirnbergerTrio Nr. 3 C-Dur: I. Allabreve
(für 2 Violinen und Basso continuo)
(2'30'')
NeoBarock
Wilhelm Friedemann BachSonate D-dur, Fk4
(für Cembalo)
(12'09'')
Léon Berben (Cembalo)
Christoph SchaffrathKonzert: Allegro c-Moll
(für Cembalo und Streicher)
(7'07'')
Philippe Grisvard (Cembalo)
Ensemble Diderot
Leitung: Johannes Pramsohler