'Unschuldige Kinder' & 70 Jahre 'Cappella Coloniensis' (Teil 2)

• Sendehinweis: Vesper | 28. Dezember 2024, 17.04 - 19.00 Uhr | WDR3

Vesper I

'Unschuldige Kinder'

17:04 - 17:45 Uhr

Seit dem 6. Jahrhundert feiert die christliche Kirche am 28. Dezember das 'Fest der unschuldigen Kinder' und erinnert an den grausamen Kindsmord des König Herodes.
König Herodes wehrte sich gegen einen göttlichen Plan. Im Interesse der Erhaltung seiner Macht schreckte er vor nichts zurück und tötete in Bethlehem alle Jungen bis zum Alter von zwei Jahren. Umsonst – das göttliche Kind war längst unterwegs, auf der Flucht nach Ägypten.
Ob die Geschichte aus dem Matthäusevangelium stimmt oder nicht, steht für unsere musikalische Betrachtung nicht zur Debatte. Aber der grausame Akt machte König Herodes bereits im Mittelalter zum Prototyp des Bösen. Hildegard von Bingen, die große Mystikerin, erzählt in ihrer brillanten Bildlichkeit vom Tyrann, der 'ob seiner Bosheit aber ward im schweren Todesschlaf erwürgt'. Ganz  verklärt erscheint dagegen die Hymne 'Euch Martyrblüten, Gruß und Heil' des romantischen Komponisten Josef Gabriel Rheinberger. Im Zentrum des ersten Teils der Vesper auf WDR 3 steht das Oratorium 'Caedes sanctorum inncocentum', das Marc-Antoine Charpentier dem 'Fest der unschuldigen Kinder' gewidmet hat. Hier geht die Geschichte gut aus: ein strahlende Chor jubelt über das Reich Christi, in dem die Unschuldigen in der Glückseligkeit des ewigen Lebens herrschen.

Von Dorothee Prasser

Die Musikstücke zur Sendung

Vesper II

70 Jahre 'Cappella Coloniensis' (Teil 2) – Die Opernproduktionen

18:04 - 19:00

Es ist genau 70 Jahre her, dass im Kölner NWDR – dem Vorläufer des heutigen WDR – etwas bis dahin buchstäblich Unerhörtes geschah: mit der Gründung der Cappella Coloniensis im Jahre 1954 gab es zum ersten Mal  ein Orchester, das die Musik vergangener Epochen mit authentischem Instrumentarium und in historischer Spieltechnik der jeweiligen Zeit wiedergab. Es war die Geburtsstunde der Historischen Aufführungspraxis in Orchesterstärke und die Cappella Coloniensis wurde deren erster Leitstern. In der langjährigen Geschichte des Ensembles sind eine ganze Reihe wundervoller Aufnahmen entstanden, in der vor allem auch die Operneinspielungen immer wieder ganz besonders herausgeragt haben.
Nachdem die Vesper vor kurzem bereits die reinen Instrumentalaufnahmen der Cappella Coloniensis beleuchtet hat,  stellen wir Ihnen im zweiten Teil der Jubiläumssendung einige Schätze aus den Archiven des WDR vor, die sich den zahlreichen Opernaufnahmen des legendären Orchesters widmen.

Von Christoph Prasser

Die Musikstücke zur Sendung