"Monas Augen" von Thomas Schlesser

Stand: 11.10.2024, 12:30 Uhr

An einem Sonntag wird es vor Monas Augen am helllichten Tag Nacht. Sie erblindet, Panik bricht bei den Eltern aus, doch als sie mit Mona im Krankenhaus ankommen, verschwindet der Schleier vor den Augen des Kindes und es kann wieder sehen.

Von Mike Altwicker

Zahlreiche Untersuchungen werden gemacht, aber es scheint weder eine körperliche noch eine seelische Ursache zu geben.

Und jetzt kommt Monas Großvater ins Spiel, der, gerade Witwer geworden, befürchtet, einen weiteren wichtigen Menschen aus seinem Leben zu verlieren. Er will Mona die Schönheit der Welt zeigen und beschließt, dass er sie fortan mittwochs nach der Schule abholt und mit ihr ins Museum geht, damit sie sich an den Farben und Bildern sattsehen kann.

Egal, ob man sich für Kunst interessiert oder nicht, es ist eine wahre Freude, mit Mona und ihrem Großvater durchs Museum zu schlendern. Es sind die Art des Großvaters, die Liebe zu seinem Enkelkind und Monas Fragen, die den Leser gefangen nehmen. Thomas Schlesser ist ein grandioser Geschichtenerzähler. Er lockt uns hinein in die Welt der Kunst, lässt uns staunen und begreifen, lässt die Farben vor unserem inneren Auge explodieren und verzaubert uns auf eine ganz besondere Weise.

Muss man die Bilder kennen, die sich Mona und ihr Großvater anschauen? Nein – es ist vielleicht sogar schöner, sie nicht zu kennen. Dieses Buch ist ja kein Schulbuch, sondern ein berührender und kluger Roman über zwei Menschen auf der Suche nach der Schönheit.

Thomas Schlessers Buch war monatelang auf den französischen Bestsellerlisten und wurde in dreißig Sprachen übersetzt.