"Wir werden jung sein" von Maxim Leo

Stand: 24.05.2024, 15:45 Uhr

Man stelle sich vor, es wird eine Pille entwickelt, mit der man ewig jung sein kann – oder mit der man sogar in seine körperlich beste Verfassung zurückreisen kann: keine Rückenschmerzen mehr, kein Hängebusen, keine Konditionsprobleme. Wäre das wirklich erstrebenswert?

Von Andrea Halter

Genau darum geht es in "Wir werden jung sein". Vier verschiedene Menschen haben ein lebensbedrohliches Herzleiden und werden deshalb in die Studie für ein neues Medikament aufgenommen. Das Medikament schlägt hervorragend an, allerdings hat es eine einschneidende Nebenwirkung: Die Probanden altern rückwärts. Sprich: Sie altern nicht, sondern "jüngern".

Was erstmal für Verzückung sorgt, stellt in der Lebenspraxis durchaus eine Herausforderung dar. Denn was bedeutet es, wenn man als Teenager, der gerade die erste Liebe erlebt, auf einmal wieder auf den Stand eines Kindergartenkindes zurückversetzt wird – und mit der Freundin lieber über Robbenbabys als über romantische Liebesabende sprechen will?

Wenn man mit vierzig auf einmal die Möglichkeit hat, wieder Mitte zwanzig zu sein und die Weichen anders zu stellen? Wenn man eigentlich in Rente gehen wollte – die Kinder die Nachfolge schon angetreten haben –, aber auf einmal nochmal neu durchstarten kann, weil man vom Greis zum Jüngling geworden ist?